Die Wertheims: Geschichte einer Familie

Die jüdische Familie Wertheim gehört neben Tietz zu den erfolgreichsten Inhabern von Kaufhäusern mit dem Mittelpunkt in Berlin. S. Ladwig-Winters hat in ihrer Dissertation die historischen Fakten der Familiengeschichte erarbeitet und zusammen mit ihrer bereits erfolgreichen Co-Autorin E. Fischer ("Aiimee & Jaguar", BA 7/94; "Die Liebe der Lena Goldnadel", BA 1/01) ein vorbildliches Sachbuch geschrieben. Der Protagonist der Familie Georg Wertheim (1857-1939) wagte den Sprung des Familienlebens von Stralsund nach Berlin. Die Kaufhäuser Wertheim entwickelten sich vor dem 1. Weltkrieg zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zentren Berlins. Die Geschichte spiegelt ein Stück Emanzipation jüdischer Eliten, die oft wie im Falle Georgs mit Taufe und christlicher Heirat verbunden war. Schon früh zeigte sich aber auch antisemitischer Gegenwind. Nach 1933 setzte die von NS-Gefolgsleuten systematisch betriebene "Arisierung" ein, mit Kaltstellung der jüdischen Inhaber, Vernichtungslager oder Emigration. Auf exemplarische Weise wird ein Stück deutscher Sozial- und Wirtschaftsgeschichte lebendig. (2