Unsere Lügengesellschaft: warum wir nicht bei der Wahrheit bleiben
Abstract
Der Autor (zuletzt BA 10/04) bringt sein Thema "Die Lügenhaftigkeit der Welt" ohne Umschweife und lange Vorreden zur Sprache. Seine glasklaren, griffigen Ausführungen, die von guter Menschenkenntnis und realistischer Einschätzung der Welt zeugen, wirken auf den 1. Blick entmutigend. Offenbar gibt es keinen Bereich, in dem nicht gelogen oder zumindest ein kreativer Umgang mit der Wahrheit gepflegt wird. Das gilt für die Politik, für die Wirtschaft, für den Alltag und sogar für die Wissenschaft. W. Reinhard führt viele konkrete Beispiel aus jüngster Zeit an: Bushs Begründung des Irak-Krieges, falsche Versprechungen bei der Bundestagswahl 2002, Schröders Misstrauensantrag im vergangenen Jahr u.a. Er zeigt, was es mit gewissen Ritualen, Tabus, mit diplomatischer Höflichkeit, mit Staats- und Amtsgeheimnis und dergleichen auf sich hat. Letztlich könne gerade die Demokratie ganz ohne Lügen nicht funktionieren. Gleichwohl schließt der Band mit einem tröstlichen Ausblick, dass uns nämlich der Wille zur Wahrhaftigkeit weiterhin antreibt und Transparenz in der Politik verlangt wird. Wichtig und empfehlenswert. (2)
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