StatusAngst
In: Fischer-Taschenbücher 16167
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StatusAngst
Der 35-jährige Schweizer Kulturphilosoph ist mit seinen bisherigen Büchern zu einem Darling der Feuilletons geworden (vgl. zuletzt "Kunst des Reisens": BA 7/02; "Trost der Philosophie": BA 12/02). Hier beleuchtet de Botton ein Phänomen, das allen modernen Gesellschaften, die jedem die Möglichkeit zu sozialem Aufstieg versprechen, eigen ist: Sie produzieren Neid, Unzufriedenheit und die Angst, den Status zu verlieren. Die Menschen setzten somit alles daran, den anderen ein erfolgreiches Leben vorzugaukeln. Wer sich verweigere, rutsche gnadenlos in der sozialen Rangordnung ab. Diese "Strafe" für die Missachtung von Arbeit und Besitz schmerze, denn der Mensch brauche - so de Botton - "die Liebe der Welt, um sich selbst zu ertragen". Der Ausweg: Der Mensch müsse nur wie seine Künstler und Philosophen, Politiker und Theologen die "Massengesellschaft" verlassen und sein Glück in einer Parallelwelt suchen. Der wie immer mit vielen geistreichen Zitaten aufgedonnerte Sermon des intellektuellen Snobs ist wohl unterhaltsam und ironisch, an eigentlich gesellschaftlicher Relevanz finde ich allerdings wenig. (3) (Uwe-Friedrich Obsen)
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