Stasiland
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Stasiland
In: Fischer 16746
Eine Australierin geht auf Entdeckungsreise und erzählt packende Geschichten aus einem fernen Land. Ohne Nostalgie wird die verblichene Welt der DDR ins Visier genommen. Anna Funder stellt Fragen: den Tätern von gestern - Stasiagenten, Kollaborateuren - und ihren Opfern, die sich dem System der Überwachung und Bespitzelung verweigerten. Einzelschicksale in Nahaufnahmen. Literarische Reportagen über ein totalitäres System, die unter die Haut gehen.
Stasiland
Einzig ein "Stasiland" ist für Funder, eine junge australische Journalistin, die DDR gewesen. Die Wende-Revolution verkümmert so zur Anti-Stasi-Revolte. Diese Sicht ist anderswo längst durch eine differenziertere abgelöst, hier noch nicht. Selbst einer der Kronzeugen Funders rebelliert: "Für uns war die DDR nicht nur Stasi, Stasi, Stasi ..." In "Stasiland" aber dominieren Verfolgung, Folter, psychische Qualen, Horror. Dazu steuert indes Funder nach Besuchen 1995/96 in Ostberlin und Leipzig mit ihrem Outsiderin-Blick Beachtliches, meist gut Recherchiertes und literarisch ambitioniert Erzähltes bei - über das einstige Mielke-Imperium, ein Stasi-Gefängnis, teils prominente Opfer (z.B. Rockstar Klaus Renft, meist aber Frauen) und Täter (so die Stasi-Offiziere H. Koch und G. Bohnsack - dessen Memoiren BA 6/97 - und TV-Kommentator Schnitzler). Das mit Preisen gewürdigte Buch ist wegen der Verquickung eines sowohl lockeren Reportage- mit einem fast romanhaften, spannenden Story-Stil ein fesselndes Lektüreangebot für eine größere Leserschar schon ab 16. (2)
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