Die Institutionalisierung von Parteien und die Konsolidierung des Parteiensystems in Indien: Kriterien, Befund und Ursachen dauerhafter Defizite
In: Working papers global and area studies 10
Abstract
Indische Parteien und das indische Parteiensystem als Ganzes können nach den gängigen, aus der Diskussion westlicher Vorbilder gewonnenen Kriterien nur als teilweise konsolidiert bzw. institutionalisiert gelten. Dieser Befund ergibt sich, obwohl die indischen Parteien auf eine lange organisatorische Geschichte zurückblicken, über eine hohe Anzahl von Mitgliedern verfügen, ausreichende organisatorische Komplexität und Unabhängigkeit von gesellschaftlichen Gruppen/Verbänden aufweisen und obwohl sie den politischen Prozess, insbesondere die Rekrutierung von Personal für politische Führungsaufgaben und die Bestimmung der politischen Agenda dominieren. Die mangelnde Institutionalisierung trägt ihre Ursachen in der Prävalenz faktionaler Konflikte, der klientelen Anbindung zwischen Parteiführern und Gefolgschaft, der ungenügenden finanziellen Basis der Parteien, die auch zu unorthodoxen Mittel der Einwerbung zwingt, und konsequenterweise der nur schwach ausgeprägten innerparteilichen Demokratie.
Verfügbarkeit
Sprachen
Deutsch
Verlag
Dt. Übersee-Inst.
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