International fragmentation of production and the labour input into Germany's exports: an input-output-analysis
In: IWH-Diskussionspapiere 2011,14
Die Importdurchdringung der Exporte ist im Zusammenhang mit der Stellung Deutschlands als Exportweltmeister in der Öffentlichkeit diskutiert worden. Durch den wachsenden Zukauf von Vorleistungsgütern aus dem Ausland zur Weiterverarbeitung zu Exportgütern in Deutschland werde die Bedeutung des Exports als Motor von Produktion und Beschäftigung im Inland untergraben. Der Wohlfahrtsgewinn aus der Intensivierung des Exports würde durch Wohlfahrtsverluste infolge der Verdrängung einheimischer Produktion durch Importe erkauft. Die empirische Evidenz für die Wirkungen der internationalen Integration der Gütermärkte auf den deutschen Arbeitsmarkt ist jedoch nicht eindeutig. Negativen Folgen auf Beschäftigung und Einkommen in der kurzen Frist stehen Vorteile gegenüber, wenn die wegfallenden Arbeitsplätze durch höherwertige mit besseren Einkommensperspektiven ersetzt werden. Vor diesem Hintergrund wird folgende Hypothese getestet: Deutschland ist gering ausgestattet mit Rohstoffen, aber reichlich mit qualifizierter Arbeit. Gemäß der Heckscher-Ohlin-Theorie sollte sich Deutschland deshalb im Export auf die Produktion von qualifikationsintensiven Gütern spezialisieren und solche Güter importieren, die viel unqualifizierte Arbeit enthalten.