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In: Umwelt und Gesellschaft
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes beschreiben den Umgang mit »dem Meer« im langen 19. Jahrhundert: Verwissenschaftlichung, Domestizierung, Ästhetisierung, Ökonomisierung und Strukturierung. So wird der Blick auf Prozesse gelenkt, welche die verbreitete These von einer generellen Wahrnehmung der Meere als »anders« und »leer« in der Moderne fundamental in Frage stellen. Der Band plädiert für eine Entmythisierung und Pluralisierung der kulturwissenschaftlichen Meeresforschung und stellt sowohl systematische als auch empirische Argumente für einen solchen Wandel zusammen. Die Aufsätze rücken dabei so unterschiedliche historische Untersuchungsgegenstände in den Blick wie die Entwicklung des Aquariums, japanischen Walfang, Klangwahrnehmungen auf Polarexpeditionen, psychologische Konzepte und literarische Verarbeitung der Meereswahrnehmung, Meeresforschung im Deutschen Kaiserreich und die imperiale Expansion Russlands. So werden Fragestellungen und Ergebnisse aus so unterschiedlichen historiographischen Subdisziplinen wie Wissenschaftsgeschichte, Schifffahrtshistorie, Wirtschaftsgeschichte und Imperiumsforschung zusammengetragen, um die Bedeutung der Meere in der modernen Geschichte zu hinterfragen.
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