Thesis2006

Implikationen der Theorie realer Konjunkturzyklen für die Stabilisierungspolitik

In: Wirtschaft

Abstract

Aus der Einleitung: Die Erklärung konjunktureller Schwankungen gerät immer dann verstärkt ins Blickfeld sowohl des wissenschaftlichen als auch des allgemein gesellschaftlichen Interesses, wenn sie für viele Personen merklich spürbare Auswirkungen bedeuten. Während in einem wirtschaftlichen Abschwung die Arbeitslosigkeit steigt, erhöhen sich in einem konjunkturellen Aufschwung die Preise. Da für die Wirtschaftssubjekte derartige Schwankungen mit Nutzeneinbußen verbunden sind, sollten Maßnahmen getroffen werden, um diese Fluktuationen zu beseitigen oder deren Ausmaße zu dämpfen. Eines der fundamentalsten Probleme der Wirtschaftswissenschaften ist die Frage, worin die Ursachen von Konjunkturschwankungen bestehen. Häufige Erklärungen basieren auf realen Ursachen wie Klimaschwankungen und Naturkatastrophen, die sich insb. auf die Landwirtschaft auswirken. Darüber hinaus bewirken technische Innovationen neue Möglichkeiten für den industriellen Sektor. Auch monetäre Ursachen werden für konjunkturelle Schwankungen verantwortlich gemacht. Durch eine temporäre Über- bzw. Unterversorgung der Wirtschaft mit Geld entstehen Fluktuationen sowohl im nominalen als auch im realen Sektor. Des Weiteren spielen die Erwartungen der Wirtschaftssubjekte eine wichtige Rolle bei Konsum- und Investitionsentscheidungen, weswegen auch sie häufig als Ursache für konjunkturelle Schwankungen angesehen werden. Ausgehend und begleitet von diesen Ansätzen entwickelte sich eine Forschungsrichtung, die Konjunkturschwankungen auf Veränderungen im realen Sektor der Wirtschaft zurückführt: Die Theorie realer Konjunkturzyklen. Dieses allgemeine Gleichgewichtsmodell beruht auf einem dynamischen, mikroökonomischen Optimierungskalkül sowie auf der Annahme rationaler Erwartungen. Zudem sind alle Märkte aufgrund flexibler Preise ständig geräumt. Reale, exogene Technologieschocks bewirken Anpassungsprozesse der Wirtschaftssubjekte und sorgen für die Ausbreitung des konjunkturellen Impulses. Den Modellen der realen Konjunkturtheorie ist es gelungen, einen Großteil der stilisierten Fakten nachzuzeichnen. Auch aufgrund der formalen Eleganz entwickelten sie sich im Verlaufe der 80er Jahre zur dominierenden Konjunkturtheorie. Gang der Untersuchung: Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Stabilisierungspolitik im Rahmen der Theorie realer Konjunkturzyklen zu untersuchen. Zu diesem Zweck wird in Kapitel 2 das Grundmodell der realen Konjunkturtheorie dargestellt. Aufgrund der mikroökonomischen Fundierung beginnt dieser Abschnitt mit dem Modell der Robinson Crusoe-Wirtschaft. Anschließend erfolgt die formale Darstellung des Grundmodells. Dabei wird u.a. analysiert, welche Auswirkungen reale Schocks im Rahmen des Modells haben. Das Kapitel schließt mit einem Zwischenfazit über die erarbeiteten Ergebnisse. Kapitel 3 widmet sich der Stabilisierungspolitik. Nach einer Definition und Aufgabenbeschreibung erfolgt eine Betrachtung über die Entwicklung der Stabilisierungspolitik. Danach wird sowohl auf den Zielkatalog als auch auf die Instrumente der Stabilisierungspolitik eingegangen. Im letzten Teil dieses Kapitels werden die stabilisierungspolitischen Strategien dargestellt. Im vierten Kapitel wird die Bedeutung der realen Konjunkturtheorie für die Stabilisierungspolitik analysiert. Auf den erarbeiteten Ergebnissen aufbauend, werden zunächst grundsätzliche Überlegungen angestellt. Daraufhin folgt eine genauere Untersuchung möglicher stabilisierungspolitischer Ziele im Rahmen des Grundmodells der Theorie realer Konjunkturzyklen. Im fünften Kapitel erfolgt eine Zusammenfassung sowie ein Ausblick als Abschluss der Arbeit. Hier werden die wesentlichen Aspekte noch einmal aufgegriffen und kritisch gewürdigt.

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