Aufsatz(elektronisch)1998

Moralischer Diskurs und die deutsch-tschechischen Beziehungen

In: Arbeitspapiere und Materialien / Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Band 17

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Abstract

Dargestellt werden die deutsch-tschechischen Beziehungen seit der moralischen Entschuldigung, die Vaclav Havel 1989 für die gewaltsame Zwangsaussiedlung der Deutschen aussprach; seine Entschuldigung sollte eine Geste sein, die die Lasten der Vergangenheit überwinden sollte. Die Adressaten dieser Geste allerdings, die Sudetendeutschen, konnten sich zu einer ähnlich großzügigen Geste nicht durchringen; statt dessen wurde Havels Schritt als tschechisches "Schuldeingeständnis" gewertet, dem praktische Schritte der rechtlichen und materiellen Entschädigung der Sudetendeutschen zu folgen hätten. Die seitdem erörterten unterschiedlichen Argumentationen werden typlogisiert und im Hinblick auf die deutsch-tschechischen Differenzen interpretiert: "Der beschriebene Moraldissens - sollte er produktiv sein - müßte auf beiden Seiten die Einsicht fördern, daß je stärker die moralische Verurteilung der Handlungen der Gegenseite ausfällt, desto anspruchsvollere Moralstandards an die Beurteilung des eigenen Handelns und der Verantwortung für seine Konsequenzen aufgestellt werden müssen." (pra)

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