Aufsatz(elektronisch)2006

Dichter auf den "Zinnen der Partei"?: die Rolle der Schriftsteller im Wahlkampf 2005

In: Die politische Meinung, Band 51, Heft 3, S. 63-68

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Abstract

Der Beitrag erörtert die politische Kultur während des Bundestagswahlkampfes 2005 in Form von politischen Stellungnahmen seitens der Schriftsteller des Landes. Hier offenbart sich eine kontrovers geführte Grundsatzdebatte in den Feuilletons der maßgeblichen Tageszeitungen (FAZ, SZ, NZZ) über die Rolle des Schriftstellers bzw. ein differenziertes Verhalten im Wahlkampf. Während einige Literaten der jüngeren Generation sich öffentlich politisch äußern (E. Menasse, M. Maron u.a.), sieht insbesondere die ältere Generation (M. Walser, W. Jens u.a.) von einer Mitteilung ihrer politischen Position ab. In diesem Zusammenhang wird neben dem Selbstverständnis der Dichter insbesondere die Frage diskutiert, welche Einflussmöglichkeiten sich den Literaten im Wahlkampf bieten. Ein Blick auf die Teilnehmer zeigt ohnehin, dass der Anteil der Intellektuellen und Schriftsteller, die sich öffentlich zu einer politischen Seite bekennen, inmitten des eher willkürlich als vielseitig zusammengewürfelten Aufgebotes einer teilweise nur bedingt 'kulturschaffenden' Prominenz aus Jet Set, Film und Sport verschwindend gering ist. Vor diesem Hintergrund wird ferner die Frage erläutert, ob demzufolge die untergeordnete Medienpräsenz der Literaten als Indiz dafür gewertet werden muss, dass der Selbstanspruch der Schriftsteller als geistige Vorreiter den gesellschaftlichen Gegebenheiten kaum mehr entspricht. Scheint nicht vielmehr die Kluft zwischen Geist und Macht - trotz gegenteiliger Inszenierungsversuche in der vergangenen Legislaturperiode - größer denn je? (ICG2)

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