Die Entwicklung der Nuklearwaffe in der Sowjetunion
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 16, Heft 4, S. 540-562
Abstract
In dem Beitrag werden Geschichte und Entwicklung der sowjetischen Atombombe von 1942 bis 1949 chronologisch nachgezeichnet. Die Laborphase des Bombenprojekts während der Kriegszeit wird in Parallelität zur amerikanischen Entwicklung beschrieben. Es wird deutlich, daß das Bombenprojekt nicht als kriegswichtiges Vorhaben galt. Die zweite Phase beginnt mit der Übernahme des Bombenprojekts durch den NKWD, den damaligen sowjetischen Staatssicherheitsdienst, der das Projekt reorganisiert und entscheidend vorantreibt. Die systematische Anwerbung deutscher Atomforscher für das Projekt wird beschrieben. Dabei wird darauf hingewiesen, daß viele Wissenschaftler und Techniker nur unfreiwillig in die UdSSR übergesiedelt sind. Der sowjetische Kampf um die Bombentechnologie wird nachgezeichnet. Dabei wird die Konkurenzsituation gegenüber den Amerikanern deutlich. Die Schwierigkeiten bei der Entwicklung der Atombombe werden beschrieben. Der Einfluß des NKWD wird analysiert. Es wird die Frage nach illegalen Technologietransfers, nach Spionage und deren Einfluß auf die Entwicklung des Bombenprojekts gestellt. Die letzten Schritte zur Fertigstellung der Bombe im Jahr 1947 werden skizziert. In einer Nachbemerkung wird hervorgehoben, daß die sowjetischen Wissenschaftler heute der Meinung sind, daß die Atombombe zu den wichtigsten Errungenschaften der UdSSR gehört. (RW)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0340-0425
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