Politische Orientierungen im Übergang: eine Analyse politischer Einstellungen der Bürger in West- und Ostdeutschland 1990/1991
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 43, Heft 3, S. 433-453
Abstract
In einer Längsschnitt-Untersuchung analysiert der Beitrag die politischen Einstellungen der Deutschen in Ost und West in der Zeit des Vereinigungsprozesses 1990/91. Neben einem deskriptiven Teil enthält die Studie einen systematischen Vergleich zwischen beiden Bevölkerungen, in dem versucht wird Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der politischen Orientierung herauszuarbeiten. Datengrundlage sind repräsentative Befragungen beider Bevölkerungen aus der Zeit zwischen April 1990 und April 1991. Die Studie stellt erhebliche Unterschiede zwischen den beiden Bevölkerungen fest, sowohl in der Rangordnung wie in der Gewichtung politischer Probleme. Im Osten werden materielle Fragen besonders betont. Die Lage ist vergleichbar mit der in der alten Bundesrepublik in den 60er Jahren. Die Ostdeutschen sind eher konfliktscheu und Gewalt als Mittel der Politik wird von ihnen stärker abgelehnt als von den Westdeutschen. Der Teil der Analyse, der sich ausschließlich mit den "neuen" Bundesländern befaßt, zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Lage der Menschen und ihrer Zufriedenheit mit der Regierung, wie auch mit dem politischen System und der Demokratie überhaupt. (pka)
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Deutsch
ISSN: 0023-2653
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