Soziokultur in Ostdeutschland
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 12, S. 28-34
Abstract
"Die Entwicklung der kulturellen Infrastruktur in Ostdeutschland seit 1990 wird vor allem durch die Forderung nach Substanzerhalt bestimmt. Darin kommt eine gleichsam überzeitliche Gültigkeit von Kultureinrichtungen und Wirkungsabsichten zum Ausdruck, die u. a. die Frage provoziert, wie die Entwicklung bürgernaher Kulturpraxis gelingen konnte. Auf diesem Gebiet begegneten sich nach der Wende Einrichtungen und Akteure aus Ost und West, die zunächst schwer vergleichbar schienen und sich dennoch aufeinander bezogen. Am Beispiel der Etablierung der Sozikultur in Ostdeutschland kann gezeigt werden, dass die kulturelle Wiedervereinigung Deutschlands eine starke Hinwendung zu kleinteiliger Kulturarbeit erfordert. Die Rede von der ungeteilt gebliebenen Kulturnation verdeckt häufig den tatsächlichen Bedarf an Unterstützung und stellt die stillen Revolutionen der Annäherung und Umdeutung in vielen soziokulturellen Aktivitäten in den Schatten. Sozikultur Ost als Klammer 'gewendeter' Einrichtungen und neuer Initiativen kann insofern als Erfolgsgeschichte beschrieben werden, die wesentlich von der ostdeutschen Mentalität mitgetragen wird." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 2194-3621
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