Antiquierte Personalisierung oder sozialökonomische Faschismus-Analyse?: eine Antwort auf H. A. Turners Kritik an meinen Thesen zum Verhältnis von Nationalsozialismus und Großindustrie vor 1933
In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 17, S. 275-296
Abstract
Bei dem vorliegenden Beitrag handelt es sich um eine Replik im Rahmen einer wissenschaftlichen Kontroverse um das Verhältnis von Nationalsozialismus und Großindustrie vor 1933, die seit 1973 zwischen dem Autor und Henry A. Turner im Gange ist. Den Hintergrund bildet dabei die weltanschaulich begründete Diskussion der Historiographie um den Primat von Wirtschaft und Politik im Dritten Reich. Mit Hilfe der Forschungsergebnisse anderer Faschismushistoriographen versucht der Autor zunächst, seinem Kritiker Turner die Unhaltbarkeit von dessen Thesen nachzuweisen. Zum anderen versucht er unter Offenlegung seines eigenen Quellengebrauchs aufzuzeigen, daß Turner sich mit den inhaltlichen Positionen des Autors überhaupt nicht auseinandergesetzt hat. Turner habe sich darauf beschränkt, einen ihm unbequemen Forschungsansatz dadurch abzuqualifizieren, daß er Mißdeutung der Quellen und Sekundärliteratur sowie zu schmale Quellenbasis unterstellt habe. Nachdem er diese Kritik für in einzelnen Punkten gerechtfertigt erklärt hat, gelangt der Autor zu dem Resultat, daß die Strukturgeschichte der Endphase der Weimarer Republik der weiterführenden Analyse bedarf, ehe der spezifische Beitrag der Großindustrie und besonders der Schwerindustrie zum Prozeß der Machtergreifung genauer bestimmt ist. (SK)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0066-6505
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