Aufsatz(gedruckt)1986

Der anthropologische Schock: Tschernobyl und die Konturen der Risikogesellschaft

In: Merkur: deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, Band 40, Heft 8, S. 653-663

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Abstract

Die Alltags-Lebensform im Atomzeitalter soll von drei Seiten beleuchtet werden: die Enteignung der Sinne, die Weltendifferenz zwischen Sicherheit und wahrscheinlicher Sicherheit und die Zugewiesenheit der Gefahr. Es gibt eine Verdoppelung der Welt, eine Welt hinter der Welt, in der die private Verfügung über die Wahrnehmungsmittel aufgehoben ist. Die Gefahr wird zentralisiert verwaltet. Es entsteht eine Tendenz zu einem "'legitimen' Totalitarismus der Gegenabwehr - und zwar von unten und von oben". Die Felder der Subpolitik (z. B. Wirtschaft, Wissenschaft) haben eine gewisse Autonomie und sollten deshalb auch für die Gefahrenabwehr zuständig und verantwortlich sein. Dabei müßte Selbstkritik durch Gegenexpertisen von Fachexperten gleicher Fachrichtung institutionell abgesichert werden. (EZ)

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