Aufsatz(gedruckt)2012

"Mein Kampf": Entstehung und Verbreitung bis 1945

In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft: ZfG, Band 60, Heft 11, S. 898-906

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Abstract

Die Autorin zeichnet den Entstehungs- und Verbreitungskontext von Adolf Hitlers Buch "Mein Kampf" bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges nach. Demnach verfügte Hitler zu Beginn seiner Arbeiten nicht über ein ausgearbeitetes Konzept zur Ausgestaltung der späteren zwei Bände von "Mein Kampf". Zunächst stand das Ziel der "Abrechnung" im Vordergrund und erst im Laufe des Sommers 1924, als Hitler sich von seinen politischen Aktivitäten weitgehend zurückzog, entschied er, dass die Schrift umfangreiche biografische Teile umfassen sollte. So plante er ursprünglich, seinem Werk den Titel "Viereinhalb Jahre Kampf gegen Lüge, Dummheit und Feigheit" zu geben. Nach seiner Entlassung aus dem Landsberger Gefängnis am 20. Dezember 1924 und vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung im Frühjahr 1925 (Verhängung eines Redeverbots für Hitler in Bayern) trat das Motiv der "Abrechnung" zugunsten einer "politisch-biografischen Schrift" in den Hintergrund. Der erste Band von "Mein Kampf" erschien am 18. Juli 1925, den Sommer und Herbst 1925 nutzte Hitler für die Arbeit am geplanten zweiten Band; an der Fertigstellung hinderten ihn allerdings die eskalierende Auseinandersetzung mit konkurrierenden völkischen Verbänden und die von Gregor Straßer ausgelösten Programmdiskussionen, die sein Eingreifen erforderlich machten. Diese Konflikte, als deren Ursache Hitler eine "Mischung von Neid, Eifersucht, Ehrgeiz und diebischer Gesinnung" ausmachte, spiegeln sich in einigen Kapiteln des zweiten Bandes von "Mein Kampf" wider. Hitler stellte ihn schließlich im Herbst 1926 in Berchtesgaden fertig; er erschien am 11. Dezember 1926 mit dem Untertitel "Die nationalsozialistische Bewegung". (ICI2)

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