Lokale Ebene im Umbruch: Aufbau und Modernisierung der Kommunalverwaltung in Ostdeutschland
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 5, S. 29-38
Abstract
"Der Systemwechsel in der DDR führte auch auf lokaler Ebene zu umwälzenden Veränderungen des politischen Institutionensystems. Die ostdeutschen Kommunen haben im Zuge des Neubaus der Verwaltungs- und Politikstrukturen institutionelle Umbruchprozesse, die sich in den westdeutschen Kommunen in vierzig Jahren abspielten, in wenigen Jahren bewältigt. Auf den fundamentalen Umbau der zentralistischen DDR-Staatsorganisation zur Integration in das föderative System der Bundesrepublik folgten weitere Veränderungsschübe, die durch neue Kommunalverfassungen der ostdeutschen Bundesländer, die Kreisgebietsreformen und die unter dem Stichwort 'Neues Steuerungsmodell' geführte Verwaltungsmodernisierungsdebatte ausgelöst wurden. Die Entwicklungsdynamik des Umbruchs auf lokaler Ebene seit 1990 war einerseits stark durch den Transfer des westdeutschen Institutionenmodells bestimmt. Andererseits werden in lokalen Ausformungen des Modells spezifisch ostdeutsche Eigenentwicklungen erkennbar. Zudem wurden seit 1995 die Bemühungen zur Modernisierung der kommunalen Verwaltungsstrukturen verstärkt und damit Ansätze institutioneller Innovationen sichtbar. Schließlich deuten erste empirische Befunde zur Handlungs- und Leistungsfähigkeit der neuen kommumalen Institutionen darauf hin, daß die ostdeutschen Akteure eine spezifische Handlungs-, Rechtsanwendungs- und Entscheidungspraxis auszubilden beginnen." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0479-611X
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