Religion und Politik in der islamischen Welt
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 42/43, S. 31-38
Abstract
"'Der Islam ist Religion und Staat!' Diese Behauptung, dass im Islam die religiösen und politischen Sphären eine inhärente Einheit bilden, wird mittlerweile von islamischen Aktivisten und zahlreichen westlichen Analysten gleichermaßen vorgetragen. Der Artikel analysiert das Verhältnis von Politik und Religion in der islamischen Welt unter vier Aspekten, mit deren Hilfe dieser Einheitsanspruch in der aktuellen Debatte häufig begründet wird: das Ideal der frühislamischen Gemeinde in Medina, das Verhältnis zwischen politischer Herrschaft und religiösen Quellen, die Geschichte islamischer Staatenbildung sowie der spezifische Zusammenhang von staatlicher Herrschaft und islamischem Recht. Diese vier Untersuchungsschritte führen zu der Schlussfolgerung, dass sich eine notwendige Einheit von Politik und Religion im Islam nicht begründen lässt. Im Gegenteil: Aus historischer Perspektive wird deutlich, dass auch die islamische Herrschaftsgeschichte Formen der institutionellen, personellen und legalen Trennung von Politik und Religion kennt." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 2194-3621
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