Die Reflexionen von Sergio Romano: der Ort des Holocaust in der Geschichte
In: Mittelweg 36: Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung, Band 7, Heft 3, S. 49-59
Abstract
1997 erschien in Italien ein Buch von Sergio Romano unter dem Titel "Lettera a un amico ebreo", das eine breite Diskusion über die geschichtliche Verortung des Holocausts auslöste. Der Autor war bis 1989 Botschafter in Moskau und schreibt in diesem Buch über das Jahrhundert der Ideologien, die Geschichte des Zionismus, Figuren des italienischen Judentums sowie das Verhältnis der katholischen Kirche zum Judentum. Nach Romano erscheint der in Auschwitz kulminierende Genozid nicht nur als der eigentlich prägende Vorgang des Zweiten Weltkriegs, sondern auch als das zentrale Ereignis des 20. Jahrhunderts, als das Menschheitsverbrechen schlechthin. Für das Judentum ist der Holocaust "die Offenbarung des Bösen in der Geschichte, eine Art 'Gegengott', den es durch ständige Rückerinnerungen, Monumente, Museen, Akte der Betroffenheit und Bitten um Vergebung zu bannen gilt". (pra)
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Sprachen
Deutsch
ISSN: 0941-6382
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