Aufsatz(gedruckt)1982

Was ist zeitgemäße Beschäftigungspolitik?

In: Wirtschaft und Gesellschaft: wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Band 8, Heft 2, S. 283-288

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Abstract

Der Autor legt auf Österreich bezogen dar, daß eine klassische keynesianische Konjunkturpolitik heute nicht mehr möglich ist. Begründet wird dieses damit, daß 1. die staatliche Nachfrage nur in relativ wenige Wirtschaftsbereiche geht, die Möglichkeiten des Staates als Nachfrager nehmen mit Sättigung des öffentlichen Bedarfs ab, 2. daß durch die in wirtschaftspolitischen Informations- und Entscheidungsprozessen entstehenden Zeitverluste ein zufriedenstellendes (zeitgerechtes) Funktionieren der Konjunkturprogramme beeinträchtigt wird und 3. daß aufgrund der starken weltwirtschaftlichen Verflechtung Österreichs, der schwachen Leitungsbilanz und den sich anhäufenden Budgetdefiziten eine massive Konjunkturpolitik nicht möglich ist. Angesichts dieser Situation ist die Schlußfolgerung zu ziehen, daß die als staatliche Aufgabe verstandene Beschäftigungspolitik mittel- und langfristig anzulegen ist. Da bei langandauernder Rezessionstendenz die alten Rezepte nicht mehr reichen und die Industrieländer sich auf niedrigere oder gar keine Wachstumsraten einstellen müssen, zwingt dieses zu einer Änderung des Basiskonsenses in Wirtschaft und Gesellschaft. In Teilbereichen, so z.B. durch die Einkommenspolitik der Gewerkschaften, ist eine derartige Änderung bereits erfolgt. Im Zeitalter der weltwirtschaftlichen Integration ist jedoch auch die wirtschaftspolitische Neuorientierung in einen internationalen Rahmen zu stellen. (NG)

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