Kunst und Kultur im Wohlfahrtsstaat
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 12, S. 21-27
Abstract
"Kulturpolitik als Gesellschaftspolitik muss sich aktuell nicht nur mit der Frage auseinander setzen, welche Folgen die Globalisierung für die Kultur hat. Sie muss auch darüber nachdenken, welche Gestaltungsmöglichkeiten sich national und international ergeben. Neben der nach wie vor notwendigen öffentlichen Kulturförderung scheint daher eine internationale Initiative aussichtsreich zu sein, welche die Entwicklung leistungsfähiger nationaler Kulturwirtschaften fördert und unterstützt. Allerdings ist es notwendig, dass mehr als bisher über die individuellen und gesellschaftlichen Wirkungen kultureller Angebote nachgedacht wird. Die Begründung von Staatsgeldern für Kunst und Kultur ist bislang theoretisch wenig geklärt. Dabei existieren zwei Denkfiguren, die entschiedener und mit Erfolg auf die Begründung von Kulturpolitik angewendet werden könnten: das Verhältnis von öffentlichen und privaten Gütern einerseits, von investiven und konsumtiven (Staats-)Ausgaben andererseits. Beide Verhältnisbestimmungen sind in der gegenwärtigen kulturpolitischen Diskussion im Fluss. Werden sie genauer untersucht, dann wird nicht nur die Ästhetisierung unserer Wirklichkeit, sondern auch die wohlfahrtsstaatliche Bestimmung von Kunst und Kultur deutlich. Letztere ist nicht unproblematisch, und deshalb soll ein Weg skizziert werden, der den Wohlfahrtsstaat als Kulturstaat in die Verantwortung nimmt und zugleich einen Beitrag zur Entstaatlichung leistet, um beides zu realisieren: die Individualität der Kunst und die Gemeinschaftsbildung der Kultur." (Autorenreferat)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 2194-3621
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