Aufsatz(gedruckt)1988

Die Naturheilvereine im Deutschen Kaiserreich

In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 28, S. 287-305

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Abstract

Die Naturheilvereine im Deutschen Kaiserreich hatten über 100.000 Mitglieder. Es waren Zusammenschlüsse medizinischer Laien in Mittel- und Großstädten, überwiegend in Mittel- und Norddeutschland. Sie propagierten und praktizierten Leben und Heilmethoden im Einklang mit der Natur. Der Autor stellt fest, daß die Naturheilbewegung mittelständisch geprägt war, mit einem hohen Anteil an Handwerkern und Facharbeitern. Trotz der "proletarischen Klassenlage" vieler Mitglieder blieben sozialistische Tendenzen Randerscheinungen. Obwohl der Mittelstand deutlich in der Naturheilbewegung repräsentiert war, schloß sie sich nicht der antisozialistischen Miquelschen Sammlungsbewegung an. Die Naturheilvereine verstanden sich überwiegend unpolitisch. Sie verhielten sich medizintheoretisch distanziert, politisch aber neutral zur SPD, während der revisionistische Flügel der SPD seit 1910 medizin-theoretische Sympathien zur Naturheilkunde entwickelte. (CD)

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