Aufsatz(gedruckt)1978

Umwelterziehung als Konsequenz: Die Konferenzen von Tiflis und München

In: Frankfurter Hefte: Zeitschrift für Kultur und Politik, Band 33, Heft 11, S. 6-8

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Abstract

Bei der Tiflis-Konferenz wurde erstmals nicht nur der Ost-West-Unterschied, sondern erstmalig auch der Nord-Süd-Gegensatz überbrückt, indem Umweltverantwortung und industrielle Entwicklung nicht mehr als Widerspruch aufgefaßt wurden. Lebensqualität, der zentrale Begriff, heißt für die meisten Länder der Dritten Welt vor allem Entwicklung, für die Industriestaaten aber Kontrolle der Entwicklung. Die verhältnismäßig geringe Beteiligung der Entwicklungsländer an der Tiflis-Konferenz führt zu dem Schluß, daß die substantielle Verantwortung für die Umwelt noch den Industrieländern überlassen wird. Der traditionellen Erziehung und Ausbildung wird bescheinigt, daß sie abstrakt, fragmentarisch und nicht erfolgreich sei, die Menschen auf die sich wandelnde Komplexität der Wirklichkeit vorzubereiten. Auf der Nachfolgekonferenz in München beschäftigte man sich mit der Anwendung der Empfehlungen auf die Verhältnisse in der Bundesrepublik. Die Auswirkungen beider Konferenzen können natürlich nur langfristig sein. Umwelterziehung durch die Massenmedien muß im Rahmen des gesamten Programmauftrags (z.B. aktuelle Berichterstattung, Bildung, Unterhaltung) gesehen werden und darf nicht in irgendein Programmghetto abgedrängt werden. (KS)

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