Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

Protestieren nur die Studenten?: Ein Vergleich mittelgroßer Städte in der "alten Bundesrepublik".

In: Protest in der Bundesrepublik : Strukturen und Entwicklungen., S. 211-239

Abstract

Auf der Grundlage von empirischen Daten zu Protestereignissen, die im Rahmen des "Prodat"-Projekts ( Dokumentation und Analyse von Protestereignissen in der Bundesrepublik Deutschland, 1950-1994) erhoben worden sind, werden im vorliegenden Beitrag studentische Proteste in mittelgroßen Städten und insbesondere in Freiburg untersucht. Der Autor geht zum einen der Frage nach, ob sich die relativ hohe Freiburger Protestdichte von derjenigen vergleichbarer Universitätsstädte unterscheidet. Zum anderen soll geprüft werden, ob Studierende bei den Protesten - unabhängig von deren Anliegen - als soziale Träger eine wichtige Rolle spielten. Weiterhin wird gefragt, ob speziell studentische Themen bei Protesten in Freiburg von besonderer Bedeutung waren. Durch diese Zugangsweise wird es möglich, die Rolle des studentischen Engagements für das Protestgeschehen in der Bundesrepublik an einem konkreten Fall näher zu bestimmen und begründete Hypothesen in späteren Untersuchungen zu generieren. Die Ergebnisse zeigen, dass studentische Anliegen und Mobilisierung in den mittelgroßen Universitätsstädten nicht die erwartet herausragende Position einnehmen. Während z. B. in Kassel, Aachen, Augsburg und Oberhausen die Protestthemen überwiegend von Arbeitnehmern und Gewerkschaften bestimmt wurden, waren es in Freiburg vor allem Gruppen aus der Hausbesetzer-Szene und ihre Unterstützer, die das Protestgeschehen prägten. Als besonderer Anziehungspunkt für studentische Proteste erweisen sich vor allem Städte, die Sitz einer Landesregierung sind. (ICI2).

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