Wege zur "Endlösung"
In: Antisemitismus: von der Judenfeindschaft zum Holocaust, S. 186-214
Abstract
Aufgrund gedruckter und ungedruckter Quellen analysiert der Beitrag die Voraussetzung und die Durchführung der Massenvernichtung der Juden durch den Nationalsozialismus. Der Autor zeigt gleichzeitig sozialpsychologische Gründe für die Gleichgültigkeit weiter Bevölkerungskreise gegenüber der Massenvernichtung auf. Vorbereitende Schritte zur Ausrottung des Judentums lagen in der Vernichtung der Anstaltsinsassen durch Euthanasie und im gewaltsam unternommenen Versuch, die gesamte Bevölkerungsstruktur Osteuropas durch Umsiedlung und Dezimierung zu verändern. Die Wannseekonferenz 1942 gab dem Vernichtungsprogramm gegen die Juden eine bürokratische Grundlage. Festgelegt wurden Deportation, Zwangsarbeitseinsatz, Selektion der Arbeitsunfähigen zur Vernichtung und schließlich die Ausrottung der dann noch Überlebenden. Eines schriftlichen Befehls Hitlers bedurfte es für die Auslösung der Vernichtungsentscheidungen nicht. Es erfolgte kein Widerspruch, die Einbindung der beteiligten Behördenvertreter gelang ohne Schwierigkeiten. (AM)
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