Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1989

Ausgangspunkte und Fragestellungen unserer Reihe am Beispiel Tübinger Ereignisse und einige inhaltliche Anregungen

In: Theorien über Rassismus: eine Tübinger Veranstaltungsreihe, S. 13-28

Abstract

In dem Aufsatz stellen die Autorinnen ihre Überlegungen zur von ihnen geplanten und durchgeführten Veranstaltungsreihe "Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein" dar. Sie gingen auf die Ermordung eines iranischen Asylbewerbers in Tübingen, die Gerichtsverhandlung sowie das Urteil zu der Tat ein und zeigten, daß in dem Prozeß Ausländerfeindlichkeit verteidigt statt angeklagt wurde. Dann beschrieben sie den Ausgangspunkt zur Planung der Veranstaltungsreihe: ein Hungerstreik von 24 iranischen Flüchtlingen, die in ein Sammellager im Allgäu "verbracht" werden sollten, und die Reaktion der Tübinger Bevölkerung darauf. Die behördlichen Anweisung wurde als "Rassismus von oben", die Reaktion der Bevölkerung, wie sie sich insbesondere in Leserbriefen des "Schwäbischen Tagblatts" darstellte, als "Rassismus von unten" dargestellt. Aus der Untersuchung der Leserbriefreaktionen ergaben sich grundlegende Fragestellungen für die Veranstaltungsreihe, insbesondere zur Umdefinition von sozialen Gegebenheiten in natürliche, was seinen Niederschlag in "biologischen Determinanten und rassistischen Ideologien" findet. Abschließend wurde die Diskussion von zwei konträr erscheinenden Standpunkten zur politischen Strategie gegen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus diskutiert, wobei als Ergebnis festgehalten wurde, daß in einer solchen antirassistischen konkrete Bedingungen vor Ort verknüpft werden müssen mit allgemeinen Zielen zur Beseitigung von Ausländerfeindlichkeit. (AG)

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