Wertewandel als Kohortenphänomen: an Datenmaterial zum Postmaterialismus in der Bundesrepublik von 1974 bis 1986
In: Wahlen und politische Einstellungen in der Bundesrepublik Deutschland: neuere Entwicklungen der Forschung, S. 263-281
Abstract
In Bezugnahme auf das Materialismus-Postmaterialismus-Modell von Inglehart analysiert der Autor die Entwicklung der postmaterialistischen Wertorientierungen in der Bundesrepublik von 1974 bis 1986. Methodische Basis bildet ein Kohortendesign: es werden Einstellungen von Gruppen in acht verschiedenen logit-Modellen untersucht, die dieselben zeitlichen Merkmale tragen. Für die Untersuchung wurden Datensätze der Jahre 1974, 1978, 1982 und 1986 ausgewählt. Als Korrektur eines erwarteten Meßfehlers beim Inglehart'schen Postmaterialismusindex wird ein Periodeneffekt vorhergesagt, der einen zusätzlichen Effekt in Richtung Postmaterialismus provoziert. Der Verfasser registriert für die ersten drei Zeitpunkte eine Tendenz zur Kohorteninterpretation und eine Zurückweisung der entgegengerichteten Lebenszyklus-These. Auch die Berücksichtigung des vierten Zeitpunktes bestätigt dieses Ergebnis. Insgesamt stellt er für alle Altersgruppen eine Zunahme postmaterialistischer Einstellungen fest. (ICC)
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