Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1985

Kantische Themen im Denken der Simone Weil

In: Simone Weil: Philosophie, Religion, Politik, S. 42-52

Abstract

"Im Gegensatz zu den Platonischen Dialogen hat Simone Weil die Lektüre der Kantischen Texte während ihrer letzten Lebensjahre nicht wieder aufgenommen. Daher findet man keine Zitate; doch die Inspiration durch die drei großen Bereiche der Transzendentalphilosophie bleibt entscheidend." Der Autor folgt in seinem Referat den drei Kritiken Kants. Er zeigt, wie S. Weil ausgehend von der theoretischen Philosophie Kants folgende Themen gewinnt: Zeit als tätiges Milieu unserer gesamten Existenz, das Subjekt als nicht substantielles Prinzip, doppelte Kausalität nach der Notwendigkeit und nach dem Guten. Die Kantische Sittenlehre prägt das Hauptthema einer "condition sans perspective" und eines Handelns ohne Triebfedern oder subjektive Beweggründe. Die Struktur der sittlichen Handlung und der Naturmechanismus, der ihre Ausführung ermöglicht, erhalten von S. Weil eine Formulierung, die direkt aus der "Kritik der Urteilskraft" stammt. Es ist das Ineinsfallen von Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit in der Schönheit, welches uns ein Beispiel für die vollkommene Handlung bietet. "Indem man die Schönheit der Weltendinge erkennt, liest man in ihnen den Gehorsam der Schöpfung gegenüber dem Willen Gottes und wird selbst von diesem Gehorsam angetrieben." (ICD)

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