MfS im Betrieb
In: Zweigeteilt: über den Umgang mit der SED-Vergangenheit, S. 167-170
Abstract
Der Autor geht der Frage nach, ob das "Ministerium für Staatssicherheit" wirklich so "allmächtig" war, ob ihm wirklich die Schlüsselrolle in allen gesellschaftlichen Bereichen der DDR zukam. Der Autor meint diese Behauptungen nicht bestätigen zu können und vermutet, daß diesem Geheimdienst aus politischen Gründen eine "erstrangige Sündenbockrolle" zugeschoben wird. Als Erfahrungsbericht analysiert der Autor das Ausmaß der Verantwortung und Beeinflussung in den "volkseigenen" Betrieben, wo die "Masse der Werktätigen" mit den unmittelbar zuständigen Leitern konfrontiert war. Der Autor versucht aus eigener Anschauung menschliches Versagen und Direktiven durch die Stasi zu unterscheiden und kommt zum Schluß, daß im Alltag die Persönlichkeitsschwächen der Vorgesetzten das eigentliche Problem darstellten und weniger die Einflußnahme durch den Geheimdienst. (rk)
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