Verbändelobbying in der Europäischen Union: europäische Dachverbände im Vergleich
In: Verbände in vergleichender Perspektive: Beiträge zu einem vernachlässigten Feld, S. 107-136
Abstract
Gegenstand der Untersuchung sind Möglichkeiten der Einflußnahme seitens europäischer Dachorganisationen nationaler Verbände (Euroverbände) auf die Politikformulierung der EU. Lobbying und Klientelismus stellen Besonderheiten der Interessenvertretung in der EU dar. Auf der Basis von Expertengesprächen arbeitet der Verfasser Dimensionen des Einflußpotentials von Verbänden heraus. Dieses Potential wird dann optimiert, wenn der Euroverband zugleich organisations- und konfliktfähig ist, ein High-Tech-Produktmarktinteresse verfolgt, bei Entscheidungen nicht auf die Zustimmung aller Mitglieder angewiesen ist, in einem vergemeinschafteten Politikfeld aktiv ist und seine Intervention auf wenige Generaldirektionen konzentrieren kann, lange besteht, nur wenige, vornehmlich aus EU-Staaten stammende Mitgliedsverbände umfaßt und sein Generalsekretariat in Brüssel hat. Eine Evaluation des Einflusses von Euroverbänden macht faktische Einflußunterschiede entlang dieser Dimensionen deutlich. (ICE2)
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