Sammelwerksbeitrag(gedruckt)1998

Vernichtung als politische Kategorie im Denken des 20. Jahrhunderts

In: Genozid und Moderne: Bd. 1: Strukturen kollektiver Gewalt im 20. Jahrhundert, S. 123-134

Abstract

Der Beitrag macht deutlich, daß der Gedanke der Vernichtung nicht nur in der Ideologie des Nationalsozialismus gleichsam als "Verbalradikalismus" angelegt war, sondern daß der "Vernichtungswille" selbst eine grundlegende Kategorie und Handlungsorientierung des politischen Handelns der Nationalsozialisten darstellte. Der Autor verfolgt die Spuren des Vernichtungswillens als politische Kategorie und Metapher. Nicht der Sieg über Feinde, sondern die Vernichtung, die "Ausmerze" in biologisch-rassistischem Sinne war eine Handlungsorientierung, die unter bestimmten historischen und gesellschaftlichen Bedingnugen zum Völker- und Massenmord "sine ira et studio" führte. Das sozialdarwinistische "Recht des Stärkeren" und das "survival of the fittest" immunisierten, gleichsam durch "Wissenschaft" legitimiert, moralische Bedenken und Skrupel. (pre)

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