Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2000

Die "Gouvernementalität"

In: Gouvernementalität der Gegenwart: Studien zur Ökonomisierung des Sozialen, S. 41-67

Abstract

Der Verfasser erläutert sein Konzept der Gouvernementalität und grenzt es historisch und analytisch gegenüber Souveränitäts- und Disziplinarmechanismen ab. Den historischen Hintergrund der Entstehung von Gouvernementalität bildet das Zusammenfallen einer Bewegung der Zusammenballung zum Staat und einer Bewegung der religiösen Dissidenz. Damit entsteht die Problematik des Regierens. Der Verfasser zeichnet die zeitgenössischen Überlegungen zu dieser Frage anhand eines Textes aus der Anti-Machiavelli-Literatur nach, dem 1555 erschienenen Buch "Le Miroir politique, contenant diverses manieres de gouverner et policer les republiques" von Guillaume de La Perriere. Regierungskunst ist für La Perriere die Einführung der Ökonomie in die Politik, die richtige Lenkung von Individuen, Gütern und Reichtümern nach dem "Hausvatermodell", das richtige Verfügen über die Dinge, um sie dem angemessenen Zweck zuzuführen. Hier findet die Regierungskunst gegen Ende des 16. Jahrhunderts ihre erste Kristallisationsform, um in den Krisen des 17. Jahrhunderts wieder zu verschwinden und im Zuge der demographischen Expansion des 18. Jahrhunderts wieder aufzutauchen. (ICE)

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