Technik als Akteur?
In: Gesellschaftliche Komplexität und kollektive Handlungsfähigkeit, S. 74-94
Abstract
Allgemein wird in den Sozialwissenschaften zwischen einer Handlungsebene (Mikroebene) und einer Systemebene (Makroebene) unterschieden. Die zentrale gesellschaftstheoretische Frage, wie man Ereignisse und Merkmale auf der Systemebene mit Vorgängen (Verhalten, Ereignissen, Prozessen) auf der Handlungsebene erklären kann (Rational-Choice-Theorie, methodologischer Individualismus) beschäftigt die sozialwissenschaftliche Theoriebildung seit ihren Anfängen. Neben individuellen und kollektiven Akteuren werden weiterhin soziale Sachverhalte wie Werte, Normen, Institutionen oder andere gesellschaftliche Strukturelemente zu Erklärung herangezogen. Der vorliegende Beitrag prüft, welcher theoretische Status in solchen Analysen der Technik zugewiesen werden kann. Es wird gezeigt, das die Technik in das ohnehin weitgefaßte Akteurkonzept gewinnbringend integriert werden kann und es nur konsequent wäre, der Technik Akteurqualität zuzusprechen. (ICA)
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