Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2003

Der 11. September und der Zwang zum Konsens

In: Irritierte Ordnung: die gesellschaftliche Verarbeitung von Terror, S. 139-155

Abstract

Nach der These des Autors haben die Ereignisse des 11. September und dessen diskursive Bewältigung die deutsche politische Kultur nicht in dramatischer Weise verändert. Die Diskussion über den Terroranschlag zeichnet sich vielmehr durch eine Normierung des öffentlichen Diskurses aus, welche die Diskursteilnehmer in die Konsenspflicht nimmt. Diese Normierung manifestiert sich in doppelter Weise: Sie kommt zum einen in der Reaktion auf Deutungsangebote zum Ausdruck, die von der vorherrschenden Lesart der Terroranschläge abweichen, und manifestiert sich zum anderen in den Deutungen politischer Eliten, die unmittelbar nach dem 11. September entwickelt worden sind. Um beide Aspekte des Zwanges zum Konsens zu verdeutlichen, geht der Autor im ersten Teil auf die Diskussion um einen Beitrag Ulrich Wickerts ein und ergänzt die Analyse dieser Diskussion um erste Stellungnahmen führender Politiker, in denen die offizielle Lesart des 11. September entwickelt wird. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse der Analyse des Äußerungskontextes sowie des diskursiven, interdiskursiven und konjunkturalen Kontextes in ihrer Bedeutung für die politische Kultur in Deutschland erörtert. (ICI2)

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