Ideengeschichte und Institutionentheorie: Begriffe, Diskurse und institutionelle Mechanismen als Bausteine für ein Modell der Ideengeschichtsschreibung
In: Politische Ideengeschichte im 20. Jahrhundert: Konzepte und Kritik, S. 71-88
Abstract
Die auf die symbolische Dimension von Institutionalisierungsprozessen ausgerichtete Modifikation der klassischen Institutionentheorie eröffnet nach der These des Autors die Möglichkeit, Diskurse und kulturelle Praktiken als konstitutiv für Institutionalisierungsprozesse anzusehen, welche selber wiederum Ordnungsprinzipien zur Darstellung bringen sollen. Die Verschiebung der Forschungsperspektive vom Phänomen der Dauer zur Herstellung von Kontinuität und zu Ordnungsbehauptungen von unhinterfragten Geltungen zu Geltungsansprüchen belegt die Bedeutung, die sprachliche und symbolische Praktiken in der Theorie institutioneller Mechanismen gewonnen haben. An dieser Stelle überschneiden sich - wie der Autor am Beispiel der "Cambridge School" mit ihren Theoretikern Quentin Skinners, John Pocock und Terence Ball zeigt - die Bereiche von Institutionentheorie und historisch argumentierender Diskursanalyse. Institutionen sind vor diesem Hintergrund als Repräsentationen und Objektivationen von Ordnungsvorstellungen und -prinzipien zu verstehen, wie sie in Weltbildern und diese beschreibenden Diskursen formuliert werden. (ICI2)
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