Ethnie und Ethnisierung als Dimension sozialer Ausschließung
In: Sozialer Ausschluss und soziale Arbeit: Positionsbestimmungen einer kritischen Theorie sozialer Arbeit, S. 257-271
Abstract
Der Autor versucht in seinem Beitrag, den dynamischen Zusammenhang zwischen sozialer Ausschließung und Ethnisierung aufzuzeigen und ihn aus einer Reihe von Besonderheiten abzuleiten, die mit dem spezifischen Stellenwert von Ethnizität und Ethnie in den gesellschaftlichen Verhältnissen der späten Moderne zusammenhängen. Er beschreibt zunächst die relevanten Merkmale der Ausschließung, um dann die Ethnie und ihre soziokulturelle Konstruktion im Prozess der Ethnisierung auf ihre Ausschlussprozesse hin zu beleuchten. Er zeigt, dass die Verbindung beider Aspekte vor dem Hintergrund moderner Staatlichkeit und ihrer verallgemeinernden Konstruktion von Zugehörigkeit in Form der nationalen Staatsbürgerschaft erkennbar wird. Insbesondere die Doppelleistung ethnischer Grenzziehung - die Gleichzeitigkeit von situationsbezogener Inklusion und Exklusion - verdeutlicht die Dynamik dieses Zusammenhangs. Der Code der nationalen Staatsangehörigkeit und der Code der Ethnie verweisen auf die laufende Herstellung ihres Gegenübers und der Nichtzugehörigkeit, was sich nach Meinung des Autors auch in der Form von rassistischen Exklusionsstrategien gegenüber Migranten zeigt. Hier liegen die Interventionschancen für die Soziale Arbeit, aber zugleich auch ihre Grenzen, denn die Kulturalisierung ist eng mit der raum-zeitlichen Einbettung sozialer Beziehungen und den Aspekten der Globalisierung verbunden. (ICI2)
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