Die Balkanisierung des Balkan: eine unendliche Geschichte?
In: Die Vermessung der sozialen Welt: Neoliberalismus - extreme Rechte - Migration im Fokus der Debatte, S. 85-96
Abstract
Wenn der Versuch unternommen wird, das seit geraumer Zeit wieder aktuelle Thema "Balkan" im Allgemeinen und (Ex-) Jugoslawien im Besonderen erneut zu beleuchten, ist dem Autor zufolge vor allem ein Rückgriff auf die geschichtlichen Zusammenhänge geboten, denn diese können dazu dienen, grundlegende Strukturen des Problemfalles "Balkan" herauszuarbeiten. Der Autor nimmt hierzu eine skizzenhafte Hypothesenbildung vor, wobei das ehemalige Jugoslawien im Fokus seiner Betrachtungen steht. Dies ist nicht nur auf die biografischen "Verstrickungen" des Verfassers zurückzuführen, sondern entspricht vor allem der Überzeugung, dass Jugoslawien ein Staat war, der eine zentrale Lage in Südosteuropa innehatte und von zentraler Bedeutung für die geschichtliche, politische, ökonomische und soziokulturelle Entwicklung dieses Teils des Kontinents war. Der Autor ist ferner der Auffassung, dass gerade das Beispiel Jugoslawien, das so viele Fragen aufwirft und wahrlich nicht wenige "Geschichten" produziert, eine permanente Herausforderung darstellt, die keineswegs nur Südosteuropa tangiert. Zudem führt eine gründliche Analyse der "Balkan-Anomalien" seines Erachtens zu einer Erkenntnissteigerung, die mit der Betrachtung "normaler" Umstände kaum zu erreichen ist. (ICI2)
Problem melden