Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2010

Security Governance und Multi-stakeholder Partnerships: Kooptierungsprozesse bei der militärischen Konversion des Kosovo

In: Security Governance in und für Europa: Konzepte, Akteure, Missionen, S. 191-207

Abstract

Der Beitrag zeigt am Beispiel militärischer Konversion im Kosovo, wie externe Akteure, die anfangs ein hierarchisches Beziehungsgefüge gegenüber den Akteuren vor Ort aufgebaut haben, sich in einem Governance-Zusammenhang dazu genötigt sehen, in einen horizontalen (oder heterarchischen) Modus zu wechseln, um die Chance auf Verwirklichung ihrer Ziele zu erhalten. Der Autor unterscheidet hier vier Grundformen von Peacebuilding-Interaktion zwischen lokalen und internationalen Akteuren beschreibt: Kooperation, Konfrontation, Festsetzung/"Gefangennahme" (capture) und Kooptierung/Kompromissbildung. Dargelegt wird, dass es in dem untersuchten Fall zu einer Kooptierung der externen Akteure gekommen ist. Kooptierung bedeutet, dass die externen und lokalen Akteure bereit sind, Kompromisse zwischen ursprünglich divergierenden Forderungen einzugehen. In Form eines konstruktiven Diskurses werden dann notwendige Anpassungen vorgenommen, wobei aber die grundlegenden Interessen der Akteure an politischem Einfluss und materiellen Ressourcen gewahrt bleiben. Insgesamt zeigen die Ausführungen, wie schwierig es ist, Sicherheit in Nachkriegsgesellschaften nachhaltig zu gewährleisten. (ICA2)

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