Zivile Konfliktbearbeitung: Vom Anspruch zur Wirklichkeit
In: Zivile Konfliktbearbeitung: vom Anspruch zur Wirklichkeit, S. 22-30
Abstract
Nach mehr als zehn Jahren ziviler Konfliktbearbeitung in auswärtigen Konflikten haben die beteiligten Akteure reiche Erfahrungen gesammelt. Anfangs umstrittene neue Einrichtungen, wie der Zivile Friedensdienst (ZFD) oder das Zentrum Internationale Friedenseinsätze (ZIF), sind inzwischen etabliert und international hoch angesehen. Dennoch bleibt die Wirklichkeit der zivilen Konfliktbearbeitung weit hinter ihrem großen Anspruch zurück. Akteure und Maßnahmen sind kaum strategisch miteinander verbunden und in ihren Kapazitäten und Reichweiten sehr begrenzt. Nachweisliche Wirkungen beschränken sich oft auf lokale Kontexte und sind insgesamt schwer erkennbar. Trotz aller institutioneller Verankerung ist zivile Konfliktbearbeitung weiterhin ein Politikfeld im Schatten der Außen- und Militärpolitik und wird von Medien und Öffentlichkeit nur punktuell wahrgenommen. Der zweite in den Sammelband zur zivilen Konfliktbearbeitung einleitende Beitrag verweist auf die Notwendigkeit einer Bilanzierung der zivilen Konfliktbearbeitung und beschreibt Fortschritte und Hindernisse bei der Entwicklung. Des Weiteren listet er Gründe auf, warum der Anspruch der zivilen Konfliktbearbeitung hinter ihrer Wirklichkeit zurückbleibt, und skizziert abschließend Empfehlungen für die Zukunft der zivilen Konfliktbearbeitung. (ICA2)
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