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Die theoretischen Überlegungen des Autors zur Frage einer politischen Identität der Europäer konzentrieren sich auf drei wesentliche Themen. Zunächst wird versucht, den Weg für ein vorurteilsloses Verständnis des Begriffs der politischen Identität frei zu machen. Dabei wird argumentiert, dass dieser nicht notwendigerweise bedeutet, dass alle und jeder gleich ist, da eine Identität die Vielfalt nicht einfach aufhebt. So wird auch eine europäische Identität nicht der große "Gleichmacher" der nationalen Identitäten sein. Zweitens weist der Autor darauf hin, dass der Versuch, der Europäischen Union eine Seele zu geben, nicht der Hinzufügung einer Nettigkeit zum harten Geschäft der Europäischen Union entspricht. Unter letzterem versteht man gewöhnlich die weitere Öffnung und Regulierung des Gemeinsamen Marktes zum Zweck der größeren Wettbewerbsfähigkeit in der globalisierten Welt. Die Identität ist ein essenzielles Moment des politischen Prozesses, da keine politische Einheit als legitim und in demokratischem Sinne verantwortlich wahrgenommen werden kann, wenn ihre Bürger nicht bestimmte Werte und Prinzipien teilen und sich dessen bewusst sind. Nachdem der Autor dargelegt hat, wie die politische Identität Europas nicht verstanden werden sollte, skizziert er schließlich einige ihrer aufkommenden Züge, soweit dies im Fall eines andauernden, offenen Prozesses möglich ist. Ein wichtiges Thema bildet in diesem Kontext die Beziehung zwischen politischer und kultureller Identität, welche nicht synonym sind und nicht miteinander verwechselt werden dürfen. (ICI2)