Stadt am Rand: Armut und Ausgrenzung
In: An den Rändern der Städte: Armut und Ausgrenzung, S. 7-40
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts werden in Westeuropa und in den USA wieder bestimmte Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit diskutiert, die man in der Entwicklungsgeschichte moderner Gesellschaften eher im 19. Jahrhundert verorten würde. Neue Armut, neue Unterklasse, Ausgrenzung - so lauten die Stichworte, mit denen eine neue Qualität im Ausmaß und in der Form sozialer Ungleichheit umschrieben wird. War also die Phase von Prosperität und Vollendung des Wohlfahrtsstaates nur ein kurzes "goldenes Zeitalter", das die entwickelten westlichen Industrieländer nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten? Die Autoren beleuchten in ihrem Einleitungsbeitrag die Gründe für die Wiederkehr von Arbeitslosigkeit und Armut sowie die Ursachen von Armut und Ausgrenzung. Sie setzen sich ferner mit dem Begriff der "new urban underclass" kritisch auseinander und diskutieren dessen Übertragbarkeit auf europäische Städte. Weitere Themenschwerpunkte ihres Beitrags bilden die Auswirkungen der räumlichen Segregation auf die Ausgrenzung, die Effekte von segregierten Quartieren und die zukünftigen Trends in deutschen Städten. Die Autoren geben außerdem einen kurzen Überblick über die einzelnen Beiträge des Sammelbandes. (ICI2)