Suchergebnisse
Filter
163 Ergebnisse
Sortierung:
Kooperative Politikformen in der Umweltpolitik ; Cooperative Environmental policy
Kooperation zwischen Staat und nicht-staatlichen Akteuren ist im politischen Prozess weit verbreitet. Während sich Politik- und Rechtswissenschaften schon seit längerer Zeit ausgiebig mit Kooperation als Untersuchungsgegenstand auseinandersetzen, spielten in den Wirtschaftswissenschaften dagegen Kooperationsformen aufgrund der Fokussierung auf die "Arbeitsteilung" zwischen Markt und Staat lange Zeit eine eher untergeordnete Rolle. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich diese Arbeit theoretisch und empirisch mit den Gründen für das Zustandekommen sowie der Funktionalität kooperativer Lösungen in der Umweltpolitik. Der theoretische Teil der Arbeit nutzt dabei ein breites Spektrum von Ansätzen zur Erfassung und Bewertung kooperativer Umweltpolitik. Ausgehend von der Neoklassik wird die Analyse um die Ansätze der neuen Institutionenökonomik – ergänzt um Erkenntnisse aus Spieltheorie und experimenteller Wirtschaftsforschung – der neuen politischen Ökonomie, sowie Ansätzen aus den Politikwissenschaften erweitert. Aufbauend auf den (divergierenden) Ergebnissen aus diesen Ansätzen wird ein Analyseraster entwickelt, dass die Grundlage für die empirische Untersuchung von Fallstudien kooperativer Umweltpolitik bildet. Gegenstand der empirischen Analyse sind Fallstudien kooperativer Politikformen aus dem Bereich der Chemikalienregulierung. Untersucht werden das Beratergremium für umweltrelevante Altstoffe (BUA), der Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS), die Chemikalienreform REACH sowie die Selbstverpflichtungen zu Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), Alkyphenolethoxylaten (APEO) und die Selbstverpflichtung zur Erfassung und Bewertung von Stoffen. Der abschließende Abschnitt wertet die Fallstudien bezüglich Gründen für und Funktionalität von Kooperation aus und fragt nach dem Erklärungsbeitrag der verschiedenen theoretischen Ansätze für die Ergebnisse aus den Fallstudien. ; Cooperation between the government and non-governmental actors is all around within the political decision-making process. This study asks for the reasons and for the functionality of cooperation within all stages of the policy-making process theoretically as well as empirically. The theoretical part is based on different approaches from economics and political science. The theoretical analysis applies insights from New Institutional Economics – supplemented by results from game theory and experimental economics – Public Choice as well as approaches from political science. The theoretical approaches come to different conclusions with regard to the evaluation of cooperative environmental policy. The author argues that the different estimations depend on the different accentuation of willingness, capacity and opportunity of the authorities to implement efficient and effective environmental measures by their own. Against this background the author builds up a framework to analyze empirical case studies of cooperation within chemicals policy. Analyzed forms of cooperation are the committee for environmental related existing substances, the committee for hazardous substances at the workplace, three voluntary agreements and finally elements of cooperative law making within the ongoing European process for a joint European law with regard to existing chemicals – better known under the acronym REACH (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals). The final section analyzes the case studies with regard to causes and functionality of cooperation and asks for the contribution of the different theories to explain the results of the empirical analysis.
BASE
Theœ handbook of experimental economics, volume 2
In: Theœ handbook of experimental economics volume 2
World Affairs Online
Essays on the effects of deferred taxation and tax audit negotiations
This dissertation contains a total of three papers. In the first two studies, behavioral economic effects resulting from deferred taxation are examined. The last study deals with the question which factors influence the choice of negotiation strategies of tax auditors of the tax authorities and which effects these strategies have on the outcome of a tax audit. The first study uses several laboratory experiments to show that taxes are misperceived when savings decisions are made in a deferred taxation system. This leads to significantly lower after-tax pensions than in an economically equivalent system of immediate taxation. For subjects with low tax and financial knowledge, the misperceptions remain despite accumulated experience. For all subjects, the tax misperceptions almost disappear only after they have received recurrent numerical informational nudges regarding pension taxation and have gained experience. Furthermore, using government matching contributions instead of tax deductions might reduce necessary informational costs and still achieve significantly higher retirement savings. The second study shows that deferred income taxation influences not only individual saving behavior but also entrepreneurs' production behavior and risk allocation. Several laboratory experiments reveal that nearly 80\% of all subjects engage in overproduction. This is mainly due to the fact that subjects underweight the deferred tax burden because they often act myopically and tend to make decisions in isolation rather than simultaneously (choice bracketing). As a result, the willingness to take risks decreases. This is particularly due to the additional cognitive load associated with the taxation of investment income. However, the participants learn through experience. Despite these learning effects, however, the overproduction is only marginally reduced, since mainly participants with high cognitive capacity learn. Overproduction and distortions in risk allocation only almost disappear if the timing of taxation is changed from a deferred to an economically equivalent immediate taxation system. For the last paper of this dissertation, German tax auditors were asked about their negotiation strategies in connection with the outcome of a tax audit. The study shows that the outcome and the probability of agreement during an audit depend on which negotiation strategy the tax auditor chooses. Furthermore, the study provides insights into the determinants of the auditor's choice of strategy. It is shown that the choice of strategy is influenced not only by tax auditor's audit experience, the availability of higher authority, time pressure or the quality of a taxpayer's financial accounting system but also by the perceived negotiation strategy of the tax advisor. ; Diese Dissertation beinhaltet insgesamt drei Beiträge. In den ersten beiden Beiträgen werden verhaltensökonomische Effekte infolge einer nachgelagerten Besteuerung untersucht. Der letzte Beitrag widmet sich der Frage, welche Faktoren Steuerprüfer der Finanzverwaltung bei der Wahl der Verhandlungsstrategie beeinflussen und welche Effekte diese Strategien auf das Ergebnis einer Steuerprüfung haben. Die erste Studie zeigt mithilfe mehrerer Laborexperimente, dass Steuern bei Sparentscheidungen in einem nachgelagerten Besteuerungssystem verzerrt wahrgenommen werden. Dies führt zu wesentlich geringeren Renten nach Steuern als bei einem ökonomisch äquivalenten System der sofortigen bzw. vorgelagerten Besteuerung. Dieses Ergebnis deutet auf substantielle Steuerfehlwahrnehmungen bei der nachgelagerten Besteuerung hin. Für Individuen mit geringem Steuer- und Finanzwissen bleiben die Verzerrungen trotz gesammelter Erfahrung bestehen. Die steuerlichen Fehleinschätzungen verschwinden bei allen Individuen erst dann nahezu, wenn sie wiederkehrende numerische Informationen zur Rentenbesteuerung erhalten und Erfahrung gesammelt haben. Weiterhin können staatliche Zulagen die Nachsteuerrenten über das Niveau der sofortigen Besteuerung anheben, ohne dass zusätzliche steuerliche Informationen bereitgestellt werden. Die zweite Studie belegt, dass die nachgelagerte Einkommensbesteuerung nicht nur das individuelle Sparverhalten, sondern auch das Produktionsverhalten von Unternehmern und die Risikoallokation beeinflusst. In mehreren Laborexperimenten wird deutlich, dass die nachgelagerte Besteuerung bei 80 \% der Probanden zu einer Überproduktion führt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass Probanden die nachgelagerte Steuerlast zu gering gewichten, weil sie oft myopisch handeln und dazu neigen, Entscheidungen eher isoliert als gleichzeitig zu treffen (choice bracketing). Infolgedessen sinkt die Risikobereitschaft. Dies ist besonders auf die zusätzliche kognitive Belastung im Zusammenhang mit der Besteuerung von Investitionsrückflüssen zurückzuführen. Die Probanden lernen jedoch durch Erfahrung, wobei sich die Überproduktion nur marginal verringert, da hauptsächlich die Probanden mit hoher kognitiver Kapazität lernen. Nur wenn der Besteuerungszeitpunkt von einem nachgelagerten zu einem wirtschaftlich äquivalenten sofortigen Besteuerungssystem geändert wird, verschwinden die Überproduktion und die Verzerrungen bei der Risikoallokation nahezu vollständig. Für den letzten Beitrag dieser Dissertation wurden deutsche Steuerprüfer zu ihren Verhandlungsstrategien im Zusammenhang mit dem Ergebnis einer Steuerprüfung befragt. Die Studie zeigt, dass das Ergebnis und die Einigungswahrscheinlichkeit beider Parteien einer Prüfung davon abhängen, welche Verhandlungsstrategie der Steuerprüfer wählt. Weiterhin gibt die Studie über die Determinanten der Strategiewahl eines Prüfers Aufschluss. Danach wird die Wahl der Strategie neben der Berufserfahrung, dem Zeitdruck eines Prüfers oder der Qualität des Finanzbuchhaltungssystems eines Steuerzahlers auch durch die wahrgenommene Verhandlungsstrategie des Steuerberaters beeinflusst.
BASE
The Credibility Revolution in Empirical Economics: How Better Research Design is Taking the Con out of Econometrics
Building on progress: expanding the research infrastructure for the social, economic, and behavioral sciences, Vol. 1
In: Building on progress: expanding the research infrastructure for the social, economic, and behavioral sciences Vol. 1
Der Einfluss unterschiedlicher Gerechtigkeitsprinzipien auf Mehrheitsentscheidungen in einem spieltheoretischen Social-Good-Experiment
In: GESIS Papers, Band 2018/20
Vor dem Hintergrund heterogener, teils widersprüchlicher experimenteller Befunde zum prosozialen Entscheidungsverhalten in großen Gruppen wird die Forschungsfrage gestellt, welchen Einfluss die finanzielle Schlechterstellung von unterschiedlich großen Subgruppen auf das Verhalten von Individu-en hat. Hierzu werden Daten aus neun Varianten eines spieltheoretischen Social-Good-Großgruppen-experiments (Spiel 1: Hörsaalexperiment Uni Köln mit N=99, Laborexperiment im Kölner Laboratorium für Wirtschaftsforschung [CLER] mit N=162) mit 33 bzw. 27 Gruppenmitgliedern erhoben. Die Ver-suchspersonen müssen sich per Mehrheitsentscheid zwischen Gruppeninteresse und Eigeninteresse entscheiden. Die Messung behavioraler Komponenten wird kombiniert mit einer Erhebung der Ent-scheidungsgründe anhand von schriftlichen Survey-Fragen und qualitativen Interviews. Die Messung wird zudem um die Erhebung einer Spendenoption (Spiel 2; N=162) ergänzt. Es zeigen sich folgende Effekte: Akteure verhalten sich mehrheitlich eigennutzmaximierend. Jedoch wählen viele Individuen auch in großen Gruppen die distributiv faire Alternative im Rahmen der spezifischen Low-Cost-Hypothese. Nur wenn eine sehr kleine Minderheit stark benachteiligt wird, kommt es hochsignifikant zur Hilfe für die Benachteiligten im Sinne des Identifiable-Victim-Effekts. Das Modell der Frame-Selektion (MFS) erweist sich als aussagekräftig für die Erklärung, unter welchen Bedingungen Individu-en ein bestimmtes der konkurrierenden Gerechtigkeitsprinzipien auswählen. Jedoch kann die Annahme situationenüberspannender sozialer Präferenzen nicht bestätigt werden.
Die VWL in Deutschland und den USA: eine ländervergleichende Analyse
Die Studie erfasst in Deutschland 569 (Vollerhebung) und in den USA 570 (Stichprobe) VWL-Universitätsprofessor_innen an 102 Standorten. Der Frauenanteil ist in Deutschland (13,36%) und in den USA (12,81%) gering. In beiden Ländern nimmt die mikroökonomisch orientierte Forschung eine dominante Stellung ein. Über 90 % der Professor_innen folgen dem ökonomischen Mainstream. Abweichende, heterodoxe Sichtweisen sind v.a. an kleinen Universitäten vertreten. Die Trennung zwischen Mainstream und Heterodoxie ist in den USA weiter fortgeschritten. Wesentliche inhaltliche und methodische Veränderungen innerhalb des Mainstreams betreffen v.a. die Verhaltensökonomie und Experimentelle Ökonomie. Die jüngere Generation in Deutschland ist noch stärker an der Mikroökonomie und am ökonomischen Mainstream orientiert; ordoliberale Ideen verlieren an Bedeutung. Die außerakademische Vernetzung erfolgt in Deutschland über Wirtschaftsforschungsinstitute. Zudem engagieren sich viele deutsche Ökonom_innen in ordo- bzw. neoliberalen Think Tanks. In den USA existiert eine klare Blockbildung aus demokratisch vs. republikanisch orientierten Ökonom_innen auf medial-politischer Ebene, wobei der demokratische Block deutlich größer ist. Demgegenüber sind konservative und libertäre Think Tanks größer und umfangreicher vernetzt. Deutsche wirtschaftswissenschaftliche Beratungsgremien weisen auf Personenebene eine ausgeprägte ordoliberale Schlagseite auf.