Rituelle Gewalt
In: Schriftenreihe gegen sexualisierte Gewalt 3
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In: Schriftenreihe gegen sexualisierte Gewalt 3
In: Wissenschaft, Literatur, Katastrophe: Festschrift zum sechzigsten Geburtstag von Lars Clausen, S. 123-141
Ausgehend von Schilderungen aus dem Bürgerkrieg in Angola und Liberia verweist der Autor auf individuelles Handeln, welches zu den konstitutiven Randbedingungen der Fortdauer von Bürgerkriegen gehört. Er analysiert Strukturen, die er als "Gewaltmärkte" bezeichnet. Für Norbert Elias sei die Entstehung gewaltfreier Räume ein zentrales Moment des zivilisatorischen Prozesses gewesen. Heute entstehen gewaltoffene Räume, in denen Bürgerkriegsparteien die Gewalt zum Alltag werden lassen. Die Konfiguration von Gewaltmärkten ergebe dabei ein "selbststabilisierendes System". Er skizziert unter Rückgriff auf Elias und Weber Begriffe wie Gewaltmonopol, gewaltoffene Räume. Treffen Marktwirtschaft und gewaltoffene Räume zusammen, könne es zu einer positiven Rückkopplung kommen: marktökonomische Interessen vergrößern gewaltoffene Räume und umgekehrt werden Marktinteressen realisiert. Der Autor skizziert an Beispielen u.a. aus China und Somalia die Modernität der Kriegsherren, die strategische Spannung zwischen Handel und Raub und die Politik mit Emotionen, bei der Angst als Ressource genutzt wird (Haß etc.). Überlegungen zur Stabilisierung solcher Gewaltmärkte, ein Exkurs zu Gewalt bei vorkolonialen und kolonialzeitlichen Ethnien als vergessenes Thema der Ethnographien sowie Ausführungen zu Gewaltmärkten als Form der Modernisierung beenden den Beitrag. (rk)
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung., S. 899-920
Die Ausführungen beginnen mit einer Darstellung des Ausmaßes der Gewaltakte gegen Kinder vornehmlich in den USA sowie in Hongkong und Deutschland unter Zuhilfenahme empirischen Datenmaterials. Im Anschluss werden theoretische Ansätze zur Bestimmung der Misshandlungsrisiken erläutert, die sich inhaltlich wie folgt gliedern: (1) Risikofaktoren aufseiten der Kinder und Jugendlichen sowie (2) in der Familie, (3) in der Community und (4) verschiedene Formen der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Autor die psychischen, sozialen, kognitiven und intellektuellen Folgen, die bei den Betroffenen aufgrund sexueller und körperlicher Gewalt zu beobachten sind. Aufgrund des Umstandes, dass "bei der Bestimmung der Risiken und Häufigkeiten von an Kindern begangenen Gewalttaten zahlreiche Definitionsprobleme auftreten", werden in dem nachfolgenden Abschnitt aktuelle Kontroversen und Aspekte der Viktimisierung, die einer weiteren Untersuchung bedürfen, diskutiert. Zum Schluss präsentiert der Autor Ansätze zur Verhinderung von Viktimisierung, die drei Präventionsprogramme umfassen: (1) Hausbesuche durch Krankenschwestern bei jungen schwangeren Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status, (2) therapeutische Angebote für Kinder, die Zeugen von Gewalt geworden sind und (3) Interventionsprogramme für die individuellen Bedürfnisse eines Kindes innerhalb seines eigenen Kontextes. (ICG).
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 42, Heft 3, S. 447-473
ISSN: 0032-3470
In: Die Welt zu Gast bei wem?: Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Migration in Sachsen, Deutschland und Europa, S. 109-133
Der Beitrag basiert auf Foucaults Konzept der Disziplinierung, Bourdieus Konzept der symbolischen Gewalt sowie einem feministischen Konzept symbolischer Gewalt. Er thematisiert anhand qualitativer Interviews alltägliche Begegnungen zwischen Einheimischen und Ausländern und geht der Frage nach, in welchem Maße Formen symbolischer Gewalt das Selbstbewusstsein von Migranten beeinflussen. Er zeigt, welcher Methoden sich Einheimische bedienen, um ihre Feindseligkeit gegenüber Migrantinnen und Migranten zum Ausdruck zu bringen (Anstarren, Überprüfen, Ignorieren, körperliche Ablehnung, verbale Ablehnung, Beschimpfungen, Schuldzuweisungen), und wie Zugewanderte und deren Kinder diese Formen der Ablehnung erfahren. Behandelt wird auch institutionelle und administrative Diskriminierung durch Polizei und Verwaltung. Darüber hinaus wird gezeigt, wie diese Erfahrungen ein wachsendes Minderwertigkeitsgefühl, Verunsicherung und Angst bei den Migranten auslösen können. (ICE2)
In: Irritierte Ordnung: die gesellschaftliche Verarbeitung von Terror, S. 13-29
Bei den jüngeren Formen des internationalen Terrorismus hat sich die Grammatik der Gewalt gegenüber den politisch-ideologischen Vorgaben verselbständigt, was zu weitreichenden Folgen sowohl für die Organisationsstruktur terroristischer Gruppen als auch für die Ziele terroristischer Anschläge führt. Im Verlauf der 1990er Jahre haben Teile des internationalen Terrorismus einen fundamentalen Strategiewechsel vollzogen, durch den dieser sich aus einer überwiegend innerstaatlichen Bedrohung in eine Herausforderung der internationalen Ordnung verwandelt hat. Voraussetzung für die Verselbständigung des Terrors zu einer eigenständigen Strategie war die Entdeckung der in den letzten Jahrzehnten dramatisch gestiegenen Verletzlichkeit hoch entwickelter Länder für Gewaltaktionen im unmittelbar physischen Sinne. Da moderne Gesellschaften im wesentlichen nicht mehr politisch, d.h. über das staatliche System, sondern über die sozio-ökonomische Ordnung integriert sind, folgt der Wandel der terroristischen Strategien hierin dem Evolutionsprozess westlicher Gesellschaften. Die Anschläge vom 11. September haben deutlich gemacht, in welchem zuvor unvorstellbaren Ausmaß Wirtschaftssysteme, die über Börsen und Aktien gesteuert werden, durch Terrorakte verwundbar sind. Nur Strategien, die an der engen Verbindung von Medien, Logistik und operativer Handlungsfähigkeit terroristischer Gruppen ansetzen, werden zu effektivem Gegenhandeln in der Lage sein. (ICI2)
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung, S. 899-920
Die Ausführungen beginnen mit einer Darstellung des Ausmaßes der Gewaltakte gegen Kinder vornehmlich in den USA sowie in Hongkong und Deutschland unter Zuhilfenahme empirischen Datenmaterials. Im Anschluss werden theoretische Ansätze zur Bestimmung der Misshandlungsrisiken erläutert, die sich inhaltlich wie folgt gliedern: (1) Risikofaktoren aufseiten der Kinder und Jugendlichen sowie (2) in der Familie, (3) in der Community und (4) verschiedene Formen der Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund beschreibt der Autor die psychischen, sozialen, kognitiven und intellektuellen Folgen, die bei den Betroffenen aufgrund sexueller und körperlicher Gewalt zu beobachten sind. Aufgrund des Umstandes, dass "bei der Bestimmung der Risiken und Häufigkeiten von an Kindern begangenen Gewalttaten zahlreiche Definitionsprobleme auftreten", werden in dem nachfolgenden Abschnitt aktuelle Kontroversen und Aspekte der Viktimisierung, die einer weiteren Untersuchung bedürfen, diskutiert. Zum Schluss präsentiert der Autor Ansätze zur Verhinderung von Viktimisierung, die drei Präventionsprogramme umfassen: (1) Hausbesuche durch Krankenschwestern bei jungen schwangeren Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status, (2) therapeutische Angebote für Kinder, die Zeugen von Gewalt geworden sind und (3) Interventionsprogramme für die individuellen Bedürfnisse eines Kindes innerhalb seines eigenen Kontextes. (ICG)
In: Nds: die Zeitschrift der Bildungsgewerkschaft, Band 66, Heft 5
ISSN: 0720-9673
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung., S. 1078-1105
In das Thema einführend werden zunächst die drei wesentlichen gewalttätigen Verhaltensgruppen von Schülerinnen und Schülern dargestellt: (1) körperlicher Zwang und physische Schädigung, (2) verbale Attacke und psychische Schädigung sowie (3) Bullying, "eine besondere Ausprägungsform von Gewalt, die sowohl physische als auch psychische Anteile umfasst". Im Anschluss skizzieren die Autoren die Strukturmerkmale der Institution Schule, die im Kontext der Gewaltdiskussion von Bedeutung sind. Vor diesem Hintergrund werden die theoretischen Erklärungsansätze erläutert, die sich in (1) die psychoanalytische Sichtweise des bedrohten Selbst, (2) die interaktionistische Sichtweise des etikettierten Individuums sowie (3) die soziologische Sichtweise des individualisierten Subjekts unterteilen lassen. Darauf folgt eine Präsentation empirischer Ergebnisse zu Gewalt in den Schulen, die sich geographisch auf die USA, Skandinavien und Deutschland konzentriert. Alle drei Regionen werden hinsichtlich der öffentlichen Diskussion, der Erscheinungsformen und Verbreitung gewalttätigen Verhaltens unter Schülern beschrieben. Ergänzend fügen sie jeweils Erläuterungen zu den Risikofaktoren, die die Entstehung von Gewaltverhalten an Schulen begünstigen, hinzu. Kritik an der Forschung zu Gewalt an den Schulen äußern die Autoren einerseits im Hinblick auf die thematische Ausrichtung der Studien, die sich fast ausschließlich auf Gewalt, die von Schülern ausgeht, beschränken. Zudem wird darauf verwiesen, "dass die methodischen Begrenzungen einer Querschnittsstudie bei der Dateninterpretation oft nicht berücksichtigt werden". Der Text schließt mit einem Überblick sowie einer Diskussion der Präventionsprogramme an den amerikanischen, skandinavischen und deutschen Schulen. (ICG).
In: Internationales Handbuch der Gewaltforschung, S. 1078-1105
In das Thema einführend werden zunächst die drei wesentlichen gewalttätigen Verhaltensgruppen von Schülerinnen und Schülern dargestellt: (1) körperlicher Zwang und physische Schädigung, (2) verbale Attacke und psychische Schädigung sowie (3) Bullying, "eine besondere Ausprägungsform von Gewalt, die sowohl physische als auch psychische Anteile umfasst". Im Anschluss skizzieren die Autoren die Strukturmerkmale der Institution Schule, die im Kontext der Gewaltdiskussion von Bedeutung sind. Vor diesem Hintergrund werden die theoretischen Erklärungsansätze erläutert, die sich in (1) die psychoanalytische Sichtweise des bedrohten Selbst, (2) die interaktionistische Sichtweise des etikettierten Individuums sowie (3) die soziologische Sichtweise des individualisierten Subjekts unterteilen lassen. Darauf folgt eine Präsentation empirischer Ergebnisse zu Gewalt in den Schulen, die sich geographisch auf die USA, Skandinavien und Deutschland konzentriert. Alle drei Regionen werden hinsichtlich der öffentlichen Diskussion, der Erscheinungsformen und Verbreitung gewalttätigen Verhaltens unter Schülern beschrieben. Ergänzend fügen sie jeweils Erläuterungen zu den Risikofaktoren, die die Entstehung von Gewaltverhalten an Schulen begünstigen, hinzu. Kritik an der Forschung zu Gewalt an den Schulen äußern die Autoren einerseits im Hinblick auf die thematische Ausrichtung der Studien, die sich fast ausschließlich auf Gewalt, die von Schülern ausgeht, beschränken. Zudem wird darauf verwiesen, "dass die methodischen Begrenzungen einer Querschnittsstudie bei der Dateninterpretation oft nicht berücksichtigt werden". Der Text schließt mit einem Überblick sowie einer Diskussion der Präventionsprogramme an den amerikanischen, skandinavischen und deutschen Schulen. (ICG)
In: Baukasten Gewalt 3
In: Politik und Medien: Analysen zur Entwicklung der politischen Kommunikation, S. 55-69
Angesichts eines sich revolutionär verändernden Nachrichtengeschäfts in den USA und eines sich mittlerweile etablierten neuen journalistischen Tätigkeitsfeldes, des sogenannten Betroffenheitsjournalismus, befaßt sich der Beitrag mit der Frage, ob und wie weit sich auch in der Bundesrepublik die Fernsehnachrichten in den letzten Jahren in dieser Weise verändert haben. Ein Überblick über empirische Inhaltsanalysen von Nachrichten in den letzten Jahrzehnten zeigt, daß auch bei uns Nachrichten-Faktoren identifiziert werden können, die für die USA gelten: die Story muß personalisiert oder personalisierbar sein, dramatisch, konflikthaltig und am besten gewalttätig; die Story muß Action-Elemente enthalten; die Story muß neu oder abweichend vom Gewohnten sein; die Story muß an einige fast archetypische Dauerthemen anknüpfen. Bei der Frage nach Erklärungen für die Rezeption von Gewalt in Nachrichtensendungen lassen sich besonders zwei Motive besonders herausheben: 1) die Abwechslungs-Präferenz und 2) die Angstlust. Desensibilisierungseffekt oder Angst- und Erregungsauslösung mit anschließender Angstvermeidungsstrategie (Vermeidung der angstauslösenden Nachrichten, Senderwechsel) können die Folgen bei unterschiedlichen Zuschauergruppen mit unterschiedlichen Gratifikationserwartungen sein. Für Nachrichtenmacher sollte deshalb eines klar sein: zunehmende Brutalisierung von Nachrichtensendungen birgt die Gefahr einer Gewaltspirale, wird letztendlich auf zunehmende Ablehnung vor allem bei gebildeteren Zuschauergruppen stoßen und wird zu Problemen bei Jugendlichen und Kindern führen, die diesen Programmen schutzlos ausgeliefert sind. (ICH)
In: Gerechter Frieden
Der gerechte Frieden stellt mit seiner Maxime Si vis pacem para pacem (Wenn du den Frieden willst, bereite den Frieden vor) einen Perspektivenwechsel in der christlichen Friedensethik dar. Nicht mehr der Krieg, sondern der Frieden steht im Fokus des neuen Konzeptes. Dennoch bleibt die Frage militärischer Gewaltanwendung auch beim gerechten Frieden virulent, verbinden sich mit dem im deutschen Protestantismus verfolgten Ansatz eines Friedens durch Recht zugleich Fragen der Rechtsdurchsetzung. Der Band nimmt die ethischen Kriterien der rechtserhaltenden Gewalt, die der Lehre vom gerechten Krieg entnommen sind, in den Blick und diskutiert sowohl situationsspezifische Konkretionen als auch potenziell notwendige Erweiterungen.
World Affairs Online