Verlagsinfo: Internationales wissenschaftliches Arbeiten erzieht in besonderer Weise zu kultureller Toleranz, gedanklicher Offenheit und Neugier. Unbestritten ist, dass die Wissenschaft vom mehrsprachigen interkulturellen Austausch profitiert. Gleichwohl dominiert die 'Weltsprache Englisch' seit einiger Zeit nahezu alle strategisch wichtigen Bereiche gesellschaftlichen Denkens und Handelns. Auch in der Wissenschaft sind andere Sprachen aus zahlreichen Disziplinen fast verschwunden. Die Asymmetrie zugunsten der Hegemonialsprache Englisch könnte nicht nur mit wichtigen Chancen, sondern auch mit erheblichen Risiken verbunden sein, zu denen beispielsweise ein beschränkter Erkenntnisgewinn, eine Verflachung des wissenschaftlichen Austausches, die Ausgrenzung bei gesellschaftlicher Wissensteilhabe und die Begünstigung rein marktorientierter Erkenntnisinteressen zählen. Vor diesem Hintergrund widmet sich der Sammelband der Frage, ob und wie sehr eine zunehmende Dominanz unternehmerischer Kategorien in der Wissenschaftskultur mit der Uniformierung allen wissenschaftlichen Sprechens zusammenhängt.
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This article examines writing as the last link in the epistemology-theory-methodology alignment. Although political scientists dedicate a great deal of their time to writing, conversations on this topic remain scarce within international relations and political science overall. Notably absent are analyses of the actual writing choices scholars make and what these mean for the knowledge they produce. This article uses the tools of literary analysis to take a closer look at the mechanics of three published academic articles in the fields of international relations and comparative politics. It focuses on how qualitative interviews are written, demonstrates how authors can conceal or reveal the dialogical dimension, and examines how they deal with the conundrum of the representation of research participants. This kind of reflexive analysis reveals the epistemological foundations of a given research article and can be used to identify instances of misrepresentation and misalignment. As such, it is an important tool for the improvement of academic writing.
This volume examines the role of English in academic and research settings in Europe and provides recommendations on the challenges posed by the dominance of English over national languages as languages of science and research dissemination; the need for language support for academics that need to disseminate their research in English; and the effect of past and present language policies.
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"Die historischen Paradigmen der Metaphorik verweisen nicht auf in Rede stehende Gegenstände, sondern in Texten überlieferte Kontexte, die im Bezug aufeinander Geschichte entwickeln und ihre historische Differenz in der Metapher symptomatisch machen." Dieses Zitat vermag einen Teil des beabsichtigten methodischen Vorgangs der Interpretation treffend vorzuzeichnen. Die Annahme, daß gerade die Metapher diejenige Einheit der Sprache wäre, welche unter Umständen mehr als andere Sprachelemente über den "Sinn" eines Textes, in der Folge sogar über die Denkweise seines Autors Auskunft gibt, spielt eine zentrale Rolle im Rahmen der Interpretation. Will man bei der Interpretation empirisch vorgehen, ist es selbstverständlich noch lange nicht damit abgetan, daß man diesen Sachverhalt einfach für wichtig hält, auch dann nicht, wenn tatsächlich viele Analytiker verschiedenster Disziplinen das Denken im Vergleich, mit dem die Metapherbildung unmittelbar verbunden ist, als eine der wesentlichsten Eigenschaften derselben ausmachen. Wie sagt schon Durkheim, um gleich einen Klassiker zu nennen, "die Analogie ist eine legitime Form des Vergleichs, und der Vergleich das einzig taugliche Mittel, über das wir bislang verfügen, um zum Verständnis der Dinge zu gelangen.". Vergleiche oder Analogien sind allerdings mit Metaphern nicht gleichzusetzen, da der Blickwinkel, den eine Metapher unter Umständen zu liefern imstande ist, beim Vergleich gänzlich fehlt. "Im diskursiven Vergleichen des einen Gegenstandes mit dem anderen opfert man die charakteristische Macht und Wirkung einer guten Metapher. Dem wörtlichen Vergleich fehlen Umgebung, Beziehungsreichtum und die ´Sicht` auf den Primärgegenstand, von denen die erhellende Kraft einer Metapher abhängt." Die Realität des Sozialen, wie in der Einleitung schon zitiert, hängt in großem Maß von den im Text angewandten Begriffen und rhetorischen Figuren ab. "Es gilt also zu erkennen, wie Metaphern und andere Strategien der Rhetorik die soziale Realität – oder was die Soziologen im Lichte ihrer Theorien dafür halten – nicht nur beeinflussen, sondern zum Teil sogar hervorbringen." Unser Erkenntnisvermögen hätte sozusagen eine Schwachstelle, an der die Postmoderne ansetzen will: sein rhetorischer Charakter. Die Aufgabe der Analyse soll die Aufdeckung und das Erkennen dieser rhetorischen Elemente sein. Sie bedient sich einer Theorie, die das Verhältnis zwischen Sprache und Realität ernst nimmt: "Indem sie sich über den sprachlichen, rhetorischen Charakter von Realitätserzeugungen klar wird, nährt sie auch den methodischen Zweifel und entwickelt kritisches Bewußtsein." Auch dieser Zugang zum empirischen Material liegt, mit dem Unterschied, daß der methodische Teil der Untersuchung nicht beiseite gelassen wird, in der Nähe meines Vorhabens. Ein Ziel dieses der Theorie der Metapher gewidmeten Teiles ist, eine Methode zur Interpretation von Texten zu fundieren. Dies soll im Folgenden in Anknüpfung an drei Autoren geschehen. Zwei Vorstellungen in einem Wort. "Es ist aber beim weitem am wichtigsten," führt Aristoteles in seiner Poetik aus, "daß man Metaphern zu finden weiß. (...) Denn gute Metaphern zu bilden bedeutet, daß man Ähnlichkeiten zu erkennen vermag." Die Rhetorik des 18. und 19. Jahrhunderts wies jedoch Aristoteles zum Trotz der Figur der Metapher geringen epistemologischen Wert bei. Sie hält Metaphern bloß für "fröhliche Wortspielerei". Wie neuere Untersuchungen zeigen, ist der Metapher wohl weit mehr Gewicht zuzumessen als man früher annahm. Richards bezeichnet sie als das "allgegenwärtigste Prinzip der Sprache" , gleich, ob es dabei um Alltags, Wissenschaftssprache oder um die Sprache der Poesie geht. Die Ausklammerung der Aspekte dieses Sprachprinzips, sei es, daß ein Wort je nach seiner sprachlichen Umgebung Verschiedenes bedeuten kann, sei es, daß der Bedeutung eines Wortes nicht immer eine gegenständlich fixierbare Entsprechung zukommt, führt oft zu fehlerhaften Erkenntnissen. Als Beispiel dafür kann man durchaus auch den Freud´schen Bewußtseinsbegriff in Erinnerung rufen. Hier haben wir es mit einem Begriff zu tun, der seit langem schon als sogenannte tote Metapher fungiert. Damit wird jener Umgang mit dem Ausdruck beschrieben, der die von seinem "Schöpfer" gemeinten Implikationen des zur Metapher mutierten Begriffs gar nicht mehr mitreflektiert. Eine der Aufgaben der Metapheranalyse besteht gerade in der der Dekonstruktion, der Entschleierung toter Metaphern. Diese könnten mit Hilfe der Analyse wieder lebendig gemacht werden. Man müsse sich immer vor Augen halten, führt Richard aus, "daß ein Wort normalerweise keinen Ersatz (substitute), sondern eine Kombination allgemeiner Aspekte" darstellt. "Wir bringen beim Gebrauch einer Metapher zwei unterschiedliche Vorstellungen in einen gegenseitigen aktiven Zusammenhang, unterstützt von einem einzelnen Wort oder einer einzelnen Wendung, deren Bedeutung das Resultat der Interaktion beider ist." Frühere Theorien, die sich mit der Metapher auseinandergesetzt haben, hatten die Metapher für eine auf Verschiebung und Verdrängung von Wörtern beschränkte Angelegenheit gehalten, "wogegen sie doch in allererster Linie Austausch und Verkehr von Gedanken, eine Transaktion zwischen Kontexten ist. Denken ist metaphorisch und verfährt vergleichend; daraus leiten sich die Metaphern der Sprache her." Bis jetzt habe ich mich Richards angeschlossen, der die Wichtigkeit der Metaphern nicht nur für eine Theorie der Diskursanalyse, sondern auch für andere sprachliche Praktiken des Lebens betont. Folgendes Zitat sei einer kurzen Beschreibung seiner theoretischanalytischen Position vorangestellt: Unsere Fähigkeit im Umgang mit Metaphern, mit gedanklichen Prozessen ist eine Sache – unerklärlich und wunderbar; unser reflexives Bewußtsein von jener Fähigkeit ist etwas ganz anderes – sehr unvollständig, verzerrt, trügerisch und übermäßig vereinfachend. Seine Aufgabe besteht nicht darin, die Praxis zu ersetzen oder uns anzuweisen, wie wir tun sollen, was wir ohnehin schon können; vielmehr soll dieses Bewußtsein unsere natürliche Fähigkeit vor Beeinträchtigungen durch unnötig abwegige Auffassungen über sie schützen; und vor allem soll es zur Weitergabe dieser Fähigkeit – der Beherrschung der Metapher – von Kopf zu Kopf beitragen.
Geht es um das wissenschaftliche Arbeiten, so stehen viele Studierende vor einem Berg von Fragen: Wie findet sich ein geeignetes Thema? Wie sieht eine sinnvolle Gliederung aus? Welche Quellen sind zitierwürdig? Die Antworten darauf liefert dieser Ratgeber. Die Leser:innen finden darin alles Wissenswerte zum wissenschaftlichen Schreiben, zur Themenfindung, Zeitplanung und Literaturrecherche, zur Zitierwürdigkeit von Quellen und zur Gestaltung einer Gliederung. Neu in der 2. Auflage sind u. a. Checklisten und Übersichten rund um das Thema Forschungsfrage. Hinzugekommen ist außerdem ein Kapitel über den Prozess des wissenschaftlichen Arbeitens mit einem Abschnitt zu den verschiedenen Problemlösungsansätzen, mit denen sich ein Thema erarbeiten lässt. Kurzum: Ein Must-have für Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge an Universitäten, Fach- und Dualen Hochschulen.
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Sein literarisches Werk macht den kenianischen Kulturwissenschaftler und Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o [Autor u.a. von ›Herr der Krähen‹, ›Der gekreuzigte Teufel‹ oder ›Träume in Zeiten des Krieges‹] seit vielen Jahren zu einem Kandidaten für den Literaturnobelpreis. In seiner Essay-Sammlung Dekolonisierung des Denkens analysiert er die geistigen Folgen des europäischen Kolonialismus, der Unterdrückung der Sprachen Afrikas und damit auch der Zerstörung von Kulturen. Als das Ende der kolonialen Herrschaft erkämpft war, bestand die europäische kulturelle Dominanz fort. Europas Sprachen, sein Denken, sein Blick auf Geschichte und Gegenwart beeinflussen das afrikanische Selbstverständnis bis heute. Durch die Essays von Ngugi wa Thiong'o wird deutlich, dass die afrikanischen Sprachen ein wesentliches Mittel zur Befreiung von kolonialen Herrschafts- und Denkstrukturen sind. Denn die Sprache bildet den Grundstein für die Vermittlung von Kultur und Geschichte. Die nun erstmals auf Deutsch vorliegende Essaysammlung wird durch aktuelle Beiträge afrikanischer Autor*innen und Wissenschaftler*innen ergänzt, die sich mit der Bedeutung auseinandersetzen, die Ngugi wa Thiong'os Thesen in ihrer Heimat erlangt haben: Boubacar Boris Diop (Senegal), Achille Mbembe (Kamerun), Petina Gappah (Simbabwe), Sonwabiso Ngcowa (Südafrika) und Mukoma wa Ngugi, einem Sohn Ngugi wa Thiong'os. Quelle: Klappentext
Der Beitrag beleuchtet die Entwicklung der (arbeits-)soziologischen Forschung an der Universität Halle-Wittenberg. Politisch wurden vor allem Beiträge zur Optimierung von Arbeitsprozessen in der Industrie erwartet. Wissenschaftlich kreiste die Forschung der Einrichtung um ein Thema: das Verhältnis der Menschen zur Arbeit, und zwar systemspezifisch vor allem das sozialistische Verhältnis zur Arbeit (Stollberg 1988). Dabei wurde insbesondere der kollektive Charakter der Arbeit als Quelle individueller Anerkennung betrachtet - dies vorzugsweise im Kontrast zur einsamen Hausarbeit von Frauen. Eine kritische Funktion nahm diese soziologische Forschung gemäß ihres Kontextes und Auftrags nur systemimmanent wahr. Gesellschaftswissenschaftliche Texte, die in der DDR entstanden, pflegten meist einen Stil sprachlicher Entschärfung jener Informationen, die politisch beunruhigend waren oder hätten sein können. Die Forschungsergebnisse des Wissenschaftsbereichs heute zu lesen und angemessen einzuordnen, verlangt häufig ausgeprägte Decodierungsfertigkeiten. Dies spiegelt die Umstände und Schwierigkeiten empirischer Forschung in der DDR wider. Um diese Spannungen im Umgang mit Problemen zu handhaben und Veröffentlichungschancen zu sichern, mussten die Ergebnisse soziologischer Forschung in einer verklausulierten Sprache vorgelegt werden. Eine derart informierte Lektüre offenbart, dass die hallesche Arbeitssoziologie - im Rahmen ihrer generellen Systemgebundenheit - durchaus kritische Potenziale entfaltete. (HoF/Text übernommen)
Sein literarisches Werk macht den kenianischen Kulturwissenschaftler und Schriftsteller Ngugi wa Thiong'o [Autor u.a. von ›Herr der Krähen‹, ›Der gekreuzigte Teufel‹ oder ›Träume in Zeiten des Krieges‹] seit vielen Jahren zu einem Kandidaten für den Literaturnobelpreis. In seiner Essay-Sammlung Dekolonisierung des Denkens analysiert er die geistigen Folgen des europäischen Kolonialismus, der Unterdrückung der Sprachen Afrikas und damit auch der Zerstörung von Kulturen. Als das Ende der kolonialen Herrschaft erkämpft war, bestand die europäische kulturelle Dominanz fort. Europas Sprachen, sein Denken, sein Blick auf Geschichte und Gegenwart beeinflussen das afrikanische Selbstverständnis bis heute. Durch die Essays von Ngugi wa Thiong'o wird deutlich, dass die afrikanischen Sprachen ein wesentliches Mittel zur Befreiung von kolonialen Herrschafts- und Denkstrukturen sind. Denn die Sprache bildet den Grundstein für die Vermittlung von Kultur und Geschichte. Die nun erstmals auf Deutsch vorliegende Essaysammlung wird durch aktuelle Beiträge afrikanischer Autor*innen und Wissenschaftler*innen ergänzt, die sich mit der Bedeutung auseinandersetzen, die Ngugi wa Thiong'os Thesen in ihrer Heimat erlangt haben: Boubacar Boris Diop (Senegal), Achille Mbembe (Kamerun), Petina Gappah (Simbabwe), Sonwabiso Ngcowa (Südafrika) und Mukoma wa Ngugi, einem Sohn Ngugi wa Thiong'os. Quelle: Klappentext
Diese Studie sucht Antworten auf die Frage, was Sprachenpolitiken zur Internationalisierung von Hochschulen beitragen können. Sie schlägt eine Brücke zwischen soziolinguistischen und hochschulpolitischen Diskursen und berücksichtigt dabei in besonderer Weise einen europäischen Kontext. Sie fokussiert Schnittstellen zwischen theoretischer Grundlegung und praktischer Umsetzung und gibt Impulse für sprachenbezogene und interkulturelle Entwicklungspotenziale deutscher Hochschulen. "Die Arbeit von Andreas Hettiger hat zweifellos das Zeug zu einem Standard-Vademecum für alle, die sich aktuell mit sprachenpolitischen Fragestellungen im Hochschulbereich befassen." (Prof. Dr. Jürgen Bolten, Universität Jena). Die Arbeit wurde mit dem "Wissenschaftspreis des Hochschulverbands für interkulturelle Studien" ausgezeichnet!