Die Bundestagswahl 1983: eine Normal-Vote-Analyse
In: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung: Verhandlungen der Fachtagung der DVPW vom 11.-13. Oktober 1983 in Mannheim, S. 321-327
Die Bundestagswahl 1983 wird auf ihre Normalität hin überprüft. Theoretischer Maßstab ist die "Normalwahl-Analyse", die Langzeitfaktoren und Kurzzeiteffekte für Wahlen berücksichtigt. Als "Normalwahl" gilt der Fall, in dem kurzzeitig wirksame Effekte für das Wahlergebnis keine Rolle spielen. Es wird gezeigt, daß es sich bei dieser Wahl letztlich um eine solche Normalwahl gehandelt hat, denn die Unterschiede zur Bundestagswahl von 1980 waren nicht sehr groß. Zusammenhänge zwischen Einstellungsfaktoren und Wahlverhalten werden erläutert. Für die Wahl von 1983 wird herausgearbeitet, daß Kandidatenpräferenzen eine weitaus geringere Rolle spielten als 1980. Die Sachkompetenz der Parteien für die Lösung der ökonomischen Probleme wird als entscheidendes Beurteilungskriterium der Wähler betrachtet; das Nachlassen des inhaltlichen Vertrauens in die Kompetenz der SPD wird als Ursache ihrer Niederlage angesehen. (HA)