VIRTUALLY THE ONLY CONSISTENT FACTOR IN CHINESE POLITICS SINCE 1949 HAS BEEN INCONSISTENCY. LEADERSHIP CONFLICTS HAVE PRODUCED RADICAL POLICY SHIFTS THAT HAVE AFFECTED THE ENTIRE CHINESE POPULATION AT ALARMINGLY REGULAR INTERVALS. WHEN DENG XIAOPING TOOK OVER IN 1978, THERE WAS GREAT HOPE THAT CHINA WAS ENTERING A PERIOD OF CERTAINTY AND STABILITY THAT WOULD FACILITATE THE LONG MARCH TO ACHIEVING THE FOUR MODERNIZATIONS, A POLICY OF DELIBERATELY-INDUCED EVOLUTION. BUT THIS HAS NOT BEEN THE CASE BECAUSE THE REFORMS IMPLEMENTED IN THE 1980'S HAVE GIVEN RISE TO A PLETHORA OF SOCIAL AND ECONOMIC PROBLEMS. UNABLE TO DOMINATE EVENTS, THE PARTY AND STATE ELITES HAVE SQUABBLED OVER THE CAUSES AND POTENTIAL REMEDIES, WHILE INTELLECTUALS AND STUDENTS HAVE LOST FAITH IN THEIR LEADERS. THE ECONOMIC RETRENCHMENT POLICIES OF 1988 AND THE REPRESSION OF THE DEMOCRACY MOVEMENT IN 1989 MAY HAVE STABILIZED THE SITUATION IN THE SHORT RUN, BUT MUCH REMAINS TO BE RESOLVED BEFORE CHINA'S COMMUNIST PARTY CAN FACE THE 21ST CENTURY WITH CERTAINTY AND CONFIDENCE.
Der Verfasser formuliert eine Kritik der Modernisierungstheorie. Für ihn sind Differenzierung und Rationalisierung Elemente des Modernisierungsprozesses, keine Variablen, die die Modernisierung erklären können. Der Verfasser schlägt eine alternative Sichtweise vor, die gesellschaftliche Widersprüche als Generatoren sozialer Entwicklung und sozialen Wandels begreift. Damit wird der Modernisierungsprozess nicht mehr als unidirektionaler Entwicklungspfad oder als Ausdruck einer eigenständigen Kraft (Rationalisierung) begriffen. Der Verfasser schlägt eine theoretische Perspektive vor, die zwei Schwerpunkte aufweist: kollektive Lernprozesse und Klassenkämpfe. Er zeigt, welchen Beitrag das Konzept der gesellschaftlichen Produktion der Moderne zu einer systematischen Rekonstruktion der Entwicklungsprozesse der Moderne zu leisten vermag. Im Mittelpunkt steht hier die Rolle der "Aufklärungsgesellschaften" in der Frühen Neuzeit. Die Entstehung und Entwicklung der modernen Gesellschaft kann so evolutionstheoretische als Ergebnis von Lernprozessen und Klassenkonflikten beschrieben werden, das von Differenzierung und Rationalisierung reproduziert wird. (ICE)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2314-2325
"Moderne Technologien versprechen die Möglichkeit einer umfassenden Steuerung und Optimierung der menschlichen Natur. Im Rahmen einer 'neuen Biopolitik' werden die potientiellen Konsequenzen dieser technologischen Optionen kontrovers diskutiert. Der Verfasser möchte zeigen, dass es instruktiv sein kann, von einer neuen politischen Sekundärcodierung auszugehen (bioprogressiv/ biokonservativ), an der sich politische Kommunikationen in diesem Politikfeld primär orientieren, je nachdem ob für eine technologiebasierte Veränderung oder die Bewahrung der gegenwärtigen Verfasstheit des Menschen Partei ergriffen wird. Vor allem in den USA lassen sich empirische Hinweise auf eine sich abzeichnende strukturelle Relevanz dieses Codes finden, der klassische politische Unterscheidungen (etwa links/ rechts) überformt: So finden sich auf der biokonservativen Seite etwa linke Umweltschützer in einem Boot mit christlichen Fundamentalisten und Neokonservativen. Diese eint die kollektive Ablehnung von technologischen Interventionen in die 'natürliche' Entwicklung des Menschen, etwa durch Technologien des human enhancement oder reproduktives Klonen. Das bioprogressive Lager hingegen, in dem sich ebenfalls gegensätzliche Positionen von Libertarismus bis Sozialismus finden lassen, betrachtet eine Optimierung der menschlichen Natur durch Technologie als grundsätzlich positiv. Selbst eine vollständige biologische Transformation des Menschen wird von radikalen Bioprogressiven, den sogenannten Transhumanisten, nicht ausgeschlossen. Nach dem Scheitern zahlreicher politischer Ideologien der letzen beiden Jahrhunderte betrachten Transhumanisten die Nutzung (bio)technologischer Optionen zur Selbstverbesserung des Menschen als neuen Weg zur Emanzipation von gesellschaftlicher und natürlicher Willkür und Fremdsteuerung. Obwohl beide Positionen sich diametral gegenüberstehen, kann eine Einheit des Codes identifiziert werden: Unabhängig davon, ob für oder gegen eine technologische Intervention in die menschliche Natur optiert wird, werden die grundlegendsten Konstitutionsmerkmale des Menschen durch biopolitische Kommunikation zum Gegenstand politischer Entscheidungen und die biologische Verfasstheit des Menschen wird als entscheidender Faktor gesellschaftlicher Evolution konstruiert." (Autorenreferat)