In dem Beitrag wird untersucht, was eigentlich Skandal ist. Mit Beispielen aus dem Politik-Alltag der BRD wird gezeigt, in welcher Weise die Inszenierung das Ereignis macht oder prägt. In diesem Zusammenhang wird die Frage nach der Abgrenzung von (wirklichem) Skandal oder (bloßem) Spektakel gestellt: Der politische Skandal ist nicht nur möglicher Nachweis von Selbstreinigungskräften demokratischer Systeme, sondern kann auch zum Instrument politischer Inszenierung und Selbstdarstellung werden. Nachdem die permanente Aktualität des Themas begründet ist, wird das dialektische Prinzip des Skandals erörtert. Hierzu werden Beispiele aus der SPD angeführt. Am Beispiel der Grünen wird die politische Nützlichkeit der Skandalisierung gezeigt. Um den dramaturgischen Aspekt des Skandals darzustellen, wird am Beispiel der FDP die Frage gestellt, was es inszenierungslogisch zu beachten gilt, soll ein Skandal die Karriere nicht bremsen, sondern vorantreiben. (RW)
In: Politik und die Macht der Technik: 16. wissenschaftlicher Kongreß der DVPW 7. bis 10. Oktober 1985 in der Ruhr-Universität Bochum ; Tagungsbericht, S. 84-101
Die Theorie des "technischen Staates" von H. Schelsky wird dargestellt und mit den aktuellen Zusammenhängen von Politik und Technik konfrontiert. Dabei werden drei Aspekte unterschieden: (1) der Technik fördernde Staat, (2) der Technik beaufsichtigende und genehmigende Staat und (3) der sich selbst technisierende Staat. die Analyse führt zu folgenden Erkenntnissen: (1) Technischer Fortschritt und Forschung bilden in erster Linie eine Angelegenheit der wirtschaftlichen Unternehmen. (2) Die Selektionsmöglichkeiten des Staates in der Forschungsförderung sind gering. (3) Macht als Kommunikationsmedium des politischen Systems, Markt als tragendes Prinzip der Ausdifferenzierung des ökonomischen Systems und Technik als System, das nicht als soziales definiert werden kann, bilden zusammen eine spezifische Rationalität, in der ein Kernzusammenhang zwischen Wirtschaft und Technik dominiert. (HA)
Trotz der inhärenten Abneigung des Konservativismus gegen Theorien lässt sich doch ein Korpus von Werten, Einstellungen und Perzeptionen umreißen, der den Kernbestand modernen konservativen Denkens bildet. Die Beiträge des vorliegenden Buches nähern sich dem Phänomen des Konservativismus aus verschiedenen Perspektiven. Im ersten Teil werden mit unterschiedlichen Herangehensweisen Grundlagen des Konservativismus herausgearbeitet. Anschließend wird die Bedeutung des Konservativismus in der Rechtswissenschaft und im Recht untersucht. Abschließend wird die reale Rolle des Konservativismus in der Politik des 21. Jahrhunderts vergleichend betrachtet.Mit Beiträgen von: Ellen Bos, Siegfried Franke, Ralf Thomas Göllner, Tim Kraski, Dietmar Meyer, Tamás Nótári, Edith Oltay, Andreas Oplatka, Zoltán Tibor Pállinger, Kálmán Pócza, István Szabó, David R. Wenger
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Staatsräson ist ein schillernder Begriff, der sowohl positive wie negative Elemente enthält. Jeder Staat hat einen harten Kern von Werten, Zielen und Gewissheiten, die man als Staatsräson im positiven Sinne bezeichnen könnte. Die dunkle Seite der Staatsräson, die rücksichtslose Durchsetzung von Staatszielen mit Gewalt, schien hingegen im liberalen demokratischen Rechtsstaat der Gegenwart überwunden zu sein. Der weltweite Kampf gegen den Terrorismus lässt das Pendel jedoch wieder in die andere Richtung ausschlagen.Der Gegensatz zwischen dem Recht des Staates auf Selbstverteidigung einerseits und dem Anspruch, Staatsfeinde ohne Gerichtsverfahren außerhalb rechtsstaatlicher Verfahren in letzter Konsequenz auch gezielt töten zu dürfen, bildet den Ausgangspunkt für die hier anzustellenden Überlegungen. In vier Teilen, die unterschiedliche Perspektiven eröffnen, aus denen das Problem "Staatsräson" betrachtet werden kann, analysieren Politik- und RechtswissenschaftlerInnen sowie SoziologInnen diese Problematik
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Sie sei desinteressiert, unpolitisch und dem politischen System gegenüber zunehmend negativ eingestellt – das ist das Bild, das in der Öffentlichkeit von der jungen Generation Deutschlands gezeichnet wird. Wie die politischen Weltbilder Jugendlicher tatsächlich aussehen und wie sie generiert werden, ist Thema dieses Buches. Der Autor wählt dabei einen transdisziplinären Ansatz, verbindet systemtheoretische, psychologische, politik- und medienwissenschaftliche sowie soziologische Ansätze. Große Beachtung finden die Wirkungen politischer Kommunikation auf junge Menschen. Kern der Arbeit ist eine empirische Untersuchung der Wirkungen von Wahlkampf auf Jugendliche in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Russland, wobei der Autor hier eine Reihe von Mechanismen findet, die die Stabilität moderner Demokratien tangieren. Am Ende wird ein integratives Modell präsentiert, mit dem politische Weltbilder Jugendlicher in der Mediendemokratie beschrieben und analysiert werden können.
Frauen*Bewegungen folgen in verschiedenen Ländern einer je eigenen Dynamik, die v.a. durch die jeweiligen Verknüpfungen der Geschlechterverhältnisse mit anderen Dimensionen sozialer Ungleichheit geprägt wird, aber auch abhängig ist von unterschiedlichen strategischen Entscheidungen der Akteur*innen in diesem Kontext. Myra Marx Ferree demonstriert die Pluralität und Dynamik feministischer Politik am Fallbeispiel Deutschland im Vergleich mit den USA über den langen Zeitraum von 1848 bis 2005. Eher exemplarisch als systematisch werden große Linien des Wandels von Feminismus bzw. von Gender Politics in ihrer intersektionalen Verschränkung mit anderen Achsen der Differenz wie auch mit anderen Dimensionen sozialer Bewegung und politischen Handelns beleuchtet. Die Vergleichsperspektive soll vor allem der Strategieentwicklung feministischer Politik in globaler Perspektive zu neuen Impulsen verhelfen. ; Women's movements follow different dynamics in different countries and are mainly characterized by the respective links of gender relations with other dimensions of social inequality, but are also dependent on different strategic decisions by the actors in this context. Myra Marx Ferree demonstrates the plurality and dynamics of feminist politics in the case of Germany compared to the US over the long period from 1848 to 2005. Rather exemplary than systematic broad lines of change of feminism or gender politics are highlighted in their intersectional entanglement with other axes of difference as well as other dimensions of social movement and political action. Above all, the comparative perspective is intended to give new impulses to the development of strategies of feminist politics in a global perspective.
International audience ; Hermann Brochs (1886-1951) Werk ist äußerst vielseitig, es umfasst Romane, Essays, einen umfangreichen Briefwechsel und vermischt Philosophie, Geschichte, Psychoanalyse und Literatur. Diese Vielseitigkeit ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Zerstreuung – Brochs Schriften vereint, dass sie sich alle mit Fragen von Politik und Ethik beschäftigen. Die Gedanken des engagierten Autors Broch sind auf den Menschen gerichtet, auf dessen Platz in der modernen Welt. Das Fehlen "eines" Sinnes und das Gefühl der Einsamkeit bilden den Hintergrund seiner Romane und seiner Reflexionen. Brochs Begriff des "Dämmerzustandes" ist zugleich Symptom und Offenbarung der Krise und zeigt die enge Verbindung zwischen Theorie und literarischem Schaffen in seinem Werk. In einem Kontext, der von den Erfahrungen des Antisemitismus und des Totalitarismus geprägt ist, entwickelt Broch eine Anthropologie der Verantwortung, die Individualismus und Gleichgültigkeit denunziert. Schreiben bedeutet für ihn "soziale Verantwortung" und ist mit Ethik und Politik verbunden. Broch glaubt an "die Bekehrung" der einzelnen Individuen, die noch "schlafwandeln" oder "im Dämmerzustand" sind. Er beschreibt die Krise der modernen Welt und hebt sie hervor. Sein Nachdenken beschränkt sich nicht auf die Analyse, sondern zielt auf eine konkrete Praxis ; davon zeugt sein Begriff der "Bekehrung". Die politische Dimension des Werkes geht so einher mit dem ethischen Engagement eines Autors, der in seinen Schriften eine Ethik der Humanität vorschlägt. ; L'œuvre de Hermann Broch (1886-1951) est polymorphe, comportant romans, essais, correspondances, mêlant philosophie, histoire, psychanalyse et littérature. Cette diversité n'est pas, cependant, synonyme de dispersion puisque tous les écrits revêtent des enjeux éthiques et politiques. Broch, auteur engagé, concentre sa pensée sur l'homme, sa situation dans le monde moderne. L'absence d' « un » sens et le sentiment de solitude forment la toile de fond de ses romans et de sa pensée. Son concept d' « ...
International audience ; Hermann Brochs (1886-1951) Werk ist äußerst vielseitig, es umfasst Romane, Essays, einen umfangreichen Briefwechsel und vermischt Philosophie, Geschichte, Psychoanalyse und Literatur. Diese Vielseitigkeit ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Zerstreuung – Brochs Schriften vereint, dass sie sich alle mit Fragen von Politik und Ethik beschäftigen. Die Gedanken des engagierten Autors Broch sind auf den Menschen gerichtet, auf dessen Platz in der modernen Welt. Das Fehlen "eines" Sinnes und das Gefühl der Einsamkeit bilden den Hintergrund seiner Romane und seiner Reflexionen. Brochs Begriff des "Dämmerzustandes" ist zugleich Symptom und Offenbarung der Krise und zeigt die enge Verbindung zwischen Theorie und literarischem Schaffen in seinem Werk. In einem Kontext, der von den Erfahrungen des Antisemitismus und des Totalitarismus geprägt ist, entwickelt Broch eine Anthropologie der Verantwortung, die Individualismus und Gleichgültigkeit denunziert. Schreiben bedeutet für ihn "soziale Verantwortung" und ist mit Ethik und Politik verbunden. Broch glaubt an "die Bekehrung" der einzelnen Individuen, die noch "schlafwandeln" oder "im Dämmerzustand" sind. Er beschreibt die Krise der modernen Welt und hebt sie hervor. Sein Nachdenken beschränkt sich nicht auf die Analyse, sondern zielt auf eine konkrete Praxis ; davon zeugt sein Begriff der "Bekehrung". Die politische Dimension des Werkes geht so einher mit dem ethischen Engagement eines Autors, der in seinen Schriften eine Ethik der Humanität vorschlägt. ; L'œuvre de Hermann Broch (1886-1951) est polymorphe, comportant romans, essais, correspondances, mêlant philosophie, histoire, psychanalyse et littérature. Cette diversité n'est pas, cependant, synonyme de dispersion puisque tous les écrits revêtent des enjeux éthiques et politiques. Broch, auteur engagé, concentre sa pensée sur l'homme, sa situation dans le monde moderne. L'absence d' « un » sens et le sentiment de solitude forment la toile de fond de ses romans et de sa pensée. Son concept d' « ...
International audience ; Hermann Brochs (1886-1951) Werk ist äußerst vielseitig, es umfasst Romane, Essays, einen umfangreichen Briefwechsel und vermischt Philosophie, Geschichte, Psychoanalyse und Literatur. Diese Vielseitigkeit ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Zerstreuung – Brochs Schriften vereint, dass sie sich alle mit Fragen von Politik und Ethik beschäftigen. Die Gedanken des engagierten Autors Broch sind auf den Menschen gerichtet, auf dessen Platz in der modernen Welt. Das Fehlen "eines" Sinnes und das Gefühl der Einsamkeit bilden den Hintergrund seiner Romane und seiner Reflexionen. Brochs Begriff des "Dämmerzustandes" ist zugleich Symptom und Offenbarung der Krise und zeigt die enge Verbindung zwischen Theorie und literarischem Schaffen in seinem Werk. In einem Kontext, der von den Erfahrungen des Antisemitismus und des Totalitarismus geprägt ist, entwickelt Broch eine Anthropologie der Verantwortung, die Individualismus und Gleichgültigkeit denunziert. Schreiben bedeutet für ihn "soziale Verantwortung" und ist mit Ethik und Politik verbunden. Broch glaubt an "die Bekehrung" der einzelnen Individuen, die noch "schlafwandeln" oder "im Dämmerzustand" sind. Er beschreibt die Krise der modernen Welt und hebt sie hervor. Sein Nachdenken beschränkt sich nicht auf die Analyse, sondern zielt auf eine konkrete Praxis ; davon zeugt sein Begriff der "Bekehrung". Die politische Dimension des Werkes geht so einher mit dem ethischen Engagement eines Autors, der in seinen Schriften eine Ethik der Humanität vorschlägt. ; L'œuvre de Hermann Broch (1886-1951) est polymorphe, comportant romans, essais, correspondances, mêlant philosophie, histoire, psychanalyse et littérature. Cette diversité n'est pas, cependant, synonyme de dispersion puisque tous les écrits revêtent des enjeux éthiques et politiques. Broch, auteur engagé, concentre sa pensée sur l'homme, sa situation dans le monde moderne. L'absence d' « un » sens et le sentiment de solitude forment la toile de fond de ses romans et de sa pensée. Son concept d' « ...
International audience ; Hermann Brochs (1886-1951) Werk ist äußerst vielseitig, es umfasst Romane, Essays, einen umfangreichen Briefwechsel und vermischt Philosophie, Geschichte, Psychoanalyse und Literatur. Diese Vielseitigkeit ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Zerstreuung – Brochs Schriften vereint, dass sie sich alle mit Fragen von Politik und Ethik beschäftigen. Die Gedanken des engagierten Autors Broch sind auf den Menschen gerichtet, auf dessen Platz in der modernen Welt. Das Fehlen "eines" Sinnes und das Gefühl der Einsamkeit bilden den Hintergrund seiner Romane und seiner Reflexionen. Brochs Begriff des "Dämmerzustandes" ist zugleich Symptom und Offenbarung der Krise und zeigt die enge Verbindung zwischen Theorie und literarischem Schaffen in seinem Werk. In einem Kontext, der von den Erfahrungen des Antisemitismus und des Totalitarismus geprägt ist, entwickelt Broch eine Anthropologie der Verantwortung, die Individualismus und Gleichgültigkeit denunziert. Schreiben bedeutet für ihn "soziale Verantwortung" und ist mit Ethik und Politik verbunden. Broch glaubt an "die Bekehrung" der einzelnen Individuen, die noch "schlafwandeln" oder "im Dämmerzustand" sind. Er beschreibt die Krise der modernen Welt und hebt sie hervor. Sein Nachdenken beschränkt sich nicht auf die Analyse, sondern zielt auf eine konkrete Praxis ; davon zeugt sein Begriff der "Bekehrung". Die politische Dimension des Werkes geht so einher mit dem ethischen Engagement eines Autors, der in seinen Schriften eine Ethik der Humanität vorschlägt. ; L'œuvre de Hermann Broch (1886-1951) est polymorphe, comportant romans, essais, correspondances, mêlant philosophie, histoire, psychanalyse et littérature. Cette diversité n'est pas, cependant, synonyme de dispersion puisque tous les écrits revêtent des enjeux éthiques et politiques. Broch, auteur engagé, concentre sa pensée sur l'homme, sa situation dans le monde moderne. L'absence d' « un » sens et le sentiment de solitude forment la toile de fond de ses romans et de sa pensée. Son concept d' « ...
International audience ; Hermann Brochs (1886-1951) Werk ist äußerst vielseitig, es umfasst Romane, Essays, einen umfangreichen Briefwechsel und vermischt Philosophie, Geschichte, Psychoanalyse und Literatur. Diese Vielseitigkeit ist jedoch nicht gleichbedeutend mit Zerstreuung – Brochs Schriften vereint, dass sie sich alle mit Fragen von Politik und Ethik beschäftigen. Die Gedanken des engagierten Autors Broch sind auf den Menschen gerichtet, auf dessen Platz in der modernen Welt. Das Fehlen "eines" Sinnes und das Gefühl der Einsamkeit bilden den Hintergrund seiner Romane und seiner Reflexionen. Brochs Begriff des "Dämmerzustandes" ist zugleich Symptom und Offenbarung der Krise und zeigt die enge Verbindung zwischen Theorie und literarischem Schaffen in seinem Werk. In einem Kontext, der von den Erfahrungen des Antisemitismus und des Totalitarismus geprägt ist, entwickelt Broch eine Anthropologie der Verantwortung, die Individualismus und Gleichgültigkeit denunziert. Schreiben bedeutet für ihn "soziale Verantwortung" und ist mit Ethik und Politik verbunden. Broch glaubt an "die Bekehrung" der einzelnen Individuen, die noch "schlafwandeln" oder "im Dämmerzustand" sind. Er beschreibt die Krise der modernen Welt und hebt sie hervor. Sein Nachdenken beschränkt sich nicht auf die Analyse, sondern zielt auf eine konkrete Praxis ; davon zeugt sein Begriff der "Bekehrung". Die politische Dimension des Werkes geht so einher mit dem ethischen Engagement eines Autors, der in seinen Schriften eine Ethik der Humanität vorschlägt. ; L'œuvre de Hermann Broch (1886-1951) est polymorphe, comportant romans, essais, correspondances, mêlant philosophie, histoire, psychanalyse et littérature. Cette diversité n'est pas, cependant, synonyme de dispersion puisque tous les écrits revêtent des enjeux éthiques et politiques. Broch, auteur engagé, concentre sa pensée sur l'homme, sa situation dans le monde moderne. L'absence d' « un » sens et le sentiment de solitude forment la toile de fond de ses romans et de sa pensée. Son concept d' « ...
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"Dirk Tänzler stellt in seiner Studie eine Renaissance des Charisma-Begriffs ursprünglich eine religionswissenschaftliche Kategorie, dann von Max Weber auf säkulare Phänomene übertragen fest. Mahnt aber, eine solche Rehabilitierung sei nur als Dekonstruktion der Weberschen Herrschafts- und Charisma-Theorie sinnvoll, denn diese werde dem zentralen Problem der Elitenrekrutierung und Legitimierung politischer Herrschaft unter den spezifischen Bedingungen der Mediengesellschaft nicht gerecht. - Franklin D. Roosevelt, 32. Präsident der USA, verkörpere einen modernen, demokratie- und medienadäquaten Typus von Charisma: Charme. Am Beispiel der legendären "grilled millionaire"-speech Roosevelts analysiert Tänzler die soziale Konstruktion eines Politiker und Publikum verbindenden Legitimationsglaubens. Der Politiker, Populist und Performer Roosevelt mache das Publikum zu seinem Verbündeten, weise ihm eine Rolle in seiner (Selbst-)Inszenierung zu, die für selbige insofern unerlässlich sei, als die mit 'Charisma' bezeichneten Eigenschaften eben nicht dem 'Charismatiker' gleichsam innewohnten, sondern interaktiv hergestellt bzw. ihm zugeschrieben werden müssten. Roosevelt bediene sich, wie Tänzler zeigt, in seiner politischen Rhetorik der Stilmittel Ironie und Humor, die er in der direkten Kommunikation coram publico wie auch im medialen Kontext des Films als Instrumente der Selbstdarstellung sowie als Waffen gegen den politischen Gegner einsetze. Tänzler kontrastiert den maskenhaften Repräsentationstypus des 'charismatischen' Priesters mit dem personalisierend-körperlichen des 'charmanten' Filmschauspielers - ein archetypisches Gegensatzpaar, dessen scheinbar unversöhnliche Widersprüche Roosevelt in seiner Inszenierung als 'guter' Mensch und Herrscher vereine. Performativ stelle er beides her: Nähe und Distanz, Menschlichkeit und Amtlichkeit, Verkörperung und Stellvertretung. Roosevelt sei in dieser Janusköpfigkeit sowohl Charismatiker als auch Charmeur. Tänzler typisiert Roosevelts Charme als moderne (medienadäquate) Form der Repräsentation, eine Art 'populistische' Version des Charisma. Die Figur des Populisten stellt Tänzler in dreierlei Varianten dar: einer harmlosen, einer schädlichen (da unpopuläre, doch notwendige Maßnahmen scheuenden) sowie, drittens, einer innovativen Variante - letztere am Beispiel Roosevelts, der zwar als Populist erscheine, auf der Handlungsebene aber Qualitäten eines "entrepreneurial president" habe. Damit, so Dörners These, verkörpere Roosevelt einen (post-)modernen Zwischentypus der Mediengesellschaft." (Autorenreferat)