Introduction : cultural values in political economy / J.P. Singh -- Culture and preference formation / Daniel M. Hausman -- Value and values in economics and culture / David Throsby -- Creating a culture of environmental responsibility / Sharon R. Krause -- Cosmopolitans and parochials : economy, culture, and political conflict / Miles Kahler -- Crossing borders : culture, identity, and access to higher education / Steven Livingston -- Ideology, economic interests, and American exceptionalism : the case of export credit / Kristen Hopewell -- Strangest of bedfellows : why the religious right embraced Trump and what that means for the movement / Mark J. Rozell -- Applying the soft power rubric : how study abroad data reveals international cultural relations / Irene S. Wu.
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Bayerns Wissenschaftsminister Blume versprach den wissenschaftlichen Hilfskräften eine massive Verbesserung ihrer finanziellen Lage. Jetzt kritisiert die SPD, sein Ministerium ermutige die Hochschulen zum genauen Gegenteil. Blumes Haus widerspricht.
Markus Blume ist bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und hat in diesem Jahr den Vorsitz in der GWK übernommen.
Foto: Steffen Boettcher.
Carolin Wagner ist stellvertretende Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.
Foto: Selin Jasmin.
ES WAR EINE der großen Überraschungen des neuen Bayerischen Hochschulinnovationsgesetzes, und Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) verkündete sie fast nebenbei. Ja, bestätigte er im Interview hier im Blog, die Staatsregierung habe mit dem BayHIG die wissenschaftlichen Hilfskräfte abgeschafft. Mit voller Absicht und dem Ziel, ihre Einnahmesituation zu verbessern. "Sie sind ab jetzt wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und damit gilt für sie der Tarifvertrag der Länder."
Und zwar unabhängig von ihrer Stundenzahl: Wie anderswo war bis dahin auch in Bayern üblich, dass Wissenschaftler unterhalb einer Halbtagsstelle als wissenschaftliche Hilfskräfte eingestuft und damit vom sogenannten TV-L ausgeschlossen waren. Erst ab 50 Prozent Stellenumfang galten sie als wissenschaftliche Mitarbeiter.
Ein echter Fortschritt, betonte Blume, dem zuvor die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft vorgeworfen hatte, die wissenschaftlichen wie auch die studentischen Hilfskräfte im Gesetzestext schlicht vergessen und somit "versehentlich abgeschafft" zu haben. Was der Minister als "Aprilscherz der GEW zu Jahresbeginn" konterte. Natürlich gebe es auch für die studentischen Hilfskräfte künftig eine Rechtsgrundlage, "das Wissenschaftszeitvertragsgesetz".
SPD: Keine Verbesserung, möglicherweise sogar eine Verschlechterung
Doch auch die SPD in Bayern will Blume seine rein wohltätigen Absichten nicht abnehmen. Sie verweist jetzt auf ein Rundschreiben aus Blumes Ministerium, das dieses zwei Tage vor seinem Interview an alle staatlichen Hochschulen verschickt habe.
Darin heißt es unter anderem, dass auch Doktoranden als studentische Hilfskräfte beschäftigt werden könnten, sofern sie immatrikuliert seien. Das sei dann aber nicht die versprochene Verbesserung, kritisierte der SPD-Landtagsabgeordnete Christian Flisek in einer Anfrage an die Landesregierung, sondern laufe möglicherweise sogar auf eine Verschlechterung hinaus. Schließlich könnten die Hochschulen bisherige wissenschaftliche Hilfskräfte als studentische umdeklarieren, sie damit aus dem Tarifvertrag der Länder herausnehmen – und ihnen weniger bezahlen.
Auf Anfrage widerspricht das Wissenschaftsministerium. Das neue Hochschulinnovationsgesetz habe die gezielte Nachwuchsförderung massiv ausgeweitet. "Dazu gehört auch, dass Promovierende, die Stellen an Hochschulen haben, von diesen Stellen auch leben können. Promovierende sollen deshalb in aller Regel Mitarbeiterstellen erhalten. Dies wurde und wird den Hochschulen auch klar so vermittelt. Das Inkrafttreten des BayHIG hat daran nichts geändert."
Was laut BMBF vom Wissenschaftszeitvertragsgesetz gedeckt ist – und was nicht
Derweil sieht die SPD einen direkten Verstoß gegen das Wissenschaftszeitvertragsgesetz des Bundes und argumentiert mit einer eigens aus dem Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) eingeholten Stellungnahme. Im Falle eines Promotionsstudiums, teilt darin der BMBF-Staatssekretär Jens Brandenburg (FDP) mit, sei "grundsätzlich nicht davon auszugehen", dass die im Paragraph 6 WissZeitVG genannten Voraussetzungen für eine Befristung vorlägen.
Genannt wird im Paragraph 6 als Voraussetzung für befristete Arbeitsverträge für studentische Hilfskräfte, dass diese für ein Studium immatrikuliert seien, "das zu einem ersten oder einem weiteren berufsqualifizierenden Abschluss führt". Von einem Promotionsstudium ist nicht die Rede.
Werde eine Promotion angestrebt, führt BMBF-Mann Brandenburg weiter aus, ziele diese auf eine eigene wissenschaftliche Qualifizierung ab, wie sie in Paragraph 2 des Wissenschaftszeitvertragsgesetz geregelt sei. Dass im Einzelfall abhängig von den konkreten Umständen eine Befristung auch nach Paragraph 6 denkbar sei, könne zwar "nicht völlig ausgeschlossen" werden, generell "liefe eine Befristung von in einem Promotionsstudiengang Immatrikulierten nach Paragraph 6 WissZeitVG aber der Systematik und dem Zweck des WissZeitVG zuwider".
Motiviert das Staatsministerium die Hochschulen also zu einem bewussten Missverstehen des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes? Das Rundschreiben lese sich jedenfalls wie eine Anleitung zur Umgehung des Tarifvertrags der Länder, kritisiert die bayerische SPD-Bundestagsabgeordnete Carolin Wagner, die beim BMBF nachgefragt hat.
Blumes Ministerium: Rechtslage ist von den Hochschulen "strikt" einzuhalten
Demgegenüber betont das bayerische Wissenschaftsministerium, selbstverständlich müssten die Vorgaben aus Paragraph 6 des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes von den Hochschulen "strikt eingehalten werden". Insbesondere könnten immatrikulierte Personen mit erstem Hochschulabschluss allenfalls dann studentische Hilfskräfte sein, wenn der von ihnen angestrebte, weitere Abschluss als berufsqualifizierend anzusehen sei. "Welche Abschlüsse in diese Kategorie fallen, ist mangels entsprechender Definition im WissZeitVG von Fall zu Fall auf Grundlage der jeweiligen fachspezifischen Gegebenheiten zu beurteilen", erklärt Blumes Pressesprecherin. Auf Nachfrage seien die Hochschulen auf diese Rechtslage ausdrücklich hingewiesen worden.
Doch bestreitet die SPD, dass die Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen in der Frage überhaupt einen Ermessensspielraum haben – und ebenso, dass das Wissenschaftsministerium hier irgendeinen Einfluss nehmen könne. "Die Gesetzeslage ist hier nicht unklar, sondern eindeutig", sagt Carolin Wagner. Die einschlägige juristische Literatur betone, dass die studentische Hilfstätigkeit nach Paragraph 6 des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes gar nicht darauf ausgerichtet sein dürfe, die Qualifizierung von Studierenden zu fördern – weil dann sofort Absatz 2 gelten müsse.
Bleibt die Frage nach der praktischen Relevanz der von der SPD angezettelten Debatte. So glauben die Sozialdemokraten selbst nicht, dass die Zahl der Betroffenen in absehbarer Zeit groß sein werde. Die Konstruktion mit Promovierenden als "studentische Hilfskräfte mit Masterabschluss" sei "derart windig, dass davon auszugehen ist, dass die Einrichtungen und Hochschulen diese zunächst meiden", sagt Wagner. Trotzdem, betont die Bundestagsabgeordnete, handle es sich bei der Konstruktion um keine Bagatelle, es drohe ein schleichender Verfall der Anstellungskultur: "Überhaupt muss sich Herr Minister Blume an seinen weitgehenden Versprechungen messen lassen. Diese werden durch solche Rundschreiben geradezu konterkariert."
Zwischen Schönfärberei-Vorwürfen und Wahlkampftönen
Töne, die auch auf die bevorstehende heiße Phase des Wahlkampfs schließen lassen: Am 8. Oktober wird in Bayern der Landtag neugewählt. Der frühere CSU-Generalsekretär Blume, erst Anfang 2022 auf den Posten des Wissenschaftsministers gewechselt, gilt dabei als einer der Aktivposten im Kabinett von Markus Söder.
Bundespolitisch hat er sich mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit gegen FDP-Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) positioniert und durch eine geschickte Verhandlungsführung in der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) den Respekt von Wissenschaftsministerkolleginnen und -kollegen aus anderen Bundesländern errungen, und zwar parteiübergreifend. Währenddessen bestätigte die bayerische Universitätskonferenz "Uni Bayern" der Staatsregierung erst kürzlich, die "Hightech Agenda Bayern" und das von Blume an den Start gebrachte neue Hochschulinnovationsgesetz hätten den Wissenschaftsstandort Bayern "enorm gestärkt und zukunftsfähig gemacht".
Während die SPD ihm nun Schönfärberei in Beschäftigungsfragen vorwirft, fordern die bayerischen Universitäten trotz des Lobs in einem aktuellen Positionspapier zur Landtagswahl, es müssten "umgehend wichtige Rahmenbedingungen geschaffen werden", damit die Hightech Agenda "vollends zündet und ihre Kraft für die Menschen in Bayern entfalten kann". Zu den zehn Forderungen der Universitäten gehören unter anderem eine Erhöhung der universitären Grundhaushalte um 15 Prozent, ein Sonderprogramm für nachhaltigen Hochschulbau, eine Digitalisierungsoffensive – und eine Stärkung als attraktive Arbeitgeber durch mehr Freiräume.
Der Erwartungsdruck auf Blume vor der Wahl steigt also. Eine konkrete Möglichkeit, gute Arbeitgeber zu sein, haben Bayerns Universitäten laut SPD derweil bei der Eingruppierung ihrer wissenschaftlichen Mitarbeiter.
"Now I have played some rugby football in my youth and I know that the second row in a rugby scrum is where the power and weight lies. It is the second row that provides the shoving and the pushing that eventually helps to win the ball in the scrums. Similarly, in negotiations, it is the second row that provides the background papers, the options and the research that the first row must depend on to make their political decisions" (Dhanapala 2007b, p.1). "While the LTTE's Peace Secretariat was flattened by bombing during the hostilities, that of the government continued to function through the fighting, albeit in a much diminished role. The government has not given a reason for its closure of the Peace Secretariat [after the end of the war] … It has indicated that it doesn't have use for a Peace Secretariat"(Ramachandran 2009b, n.p.). These two quotes refer to the peace secretariats established by the main conflict parties to assist the peace negotiations of 2002 and 2003 in Sri Lanka. They display a wide spectrum of perceptions about the support structures: while the peace process of 2002/2003 is widely seen as an exemplar of liberal peacebuilding, Sri Lanka after 2006 is often described as a model for counterinsurgency and regime stabilisation. This thesis argues that the peace secretariats, and in particular that of the government, were part of both endeavours. The research defines a peace secretariat as a unit within a larger organisation or an independent organisation that has been established by and is mandated by at least one of the conflict parties. It offers support relating to the negotiation, dialogue or mediation process, and the implementation of process results before, during or after official peace talks. Consequently, the empirical research concerns three peace secretariats in Sri Lanka, namely, the government's Secretariat for the Coordination of the Peace Process (SCOPP), the Peace Secretariat of the Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE PS) and the Peace Secretariat for the Muslims (PSM). The research objective is to identify the peace secretariats' contributions to the peace negotiations and to conflict transformation. It furthermore seeks to explain these contributions and their possible limitations. Building on an inductive, qualitative approach to empirical research, the thesis presents a conceptual framework that can be rooted in Principal-Agent Theory and Stewardship Theory, Structuration Theory and deliberations on the influence of identity on violent conflict. The findings show that peace secretariats play an essential role in peace negotiations as they represent and provide access to the negotiating parties, and contribute to their professionalism. Besides operational functions, e.g. communication, inter-party facilitation and intra-party consultation, they have significant symbolic functions, e.g. signalling parity of status. Contributions to conflict transformation are more limited, less sustainable and can also have pejorative effects, thus contributing to confrontation and escalation within the conflict system. Peace secretariats contribute to ameliorative conflict transformation, if their mandates – defined by the respective principals – and the secretariats' self-concept, or organisational identity, allow for transformative action. Besides the explanatory conceptual framework, the research positions peace secretariats, which so far have not been subject to academic research, within the nascent concept of peace infrastructure and considers their role as potential agents for peaceful change or embedded third parties. Building on practical experiences in mediation and conflict transformation, the research in addition offers recommendations and points for consideration for establishing peace secretariats and third party support. ; "Now I have played some rugby football in my youth and I know that the second row in a rugby scrum is where the power and weight lies. It is the second row that provides the shoving and the pushing that eventually helps to win the ball in the scrums. Similarly, in negotiations, it is the second row that provides the background papers, the options and the research that the first row must depend on to make their political decisions" (Dhanapala 2007b, p.1). "While the LTTE's Peace Secretariat was flattened by bombing during the hostilities, that of the government continued to function through the fighting, albeit in a much diminished role. The government has not given a reason for its closure of the Peace Secretariat [after the end of the war] … It has indicated that it doesn't have use for a Peace Secretariat"(Ramachandran 2009b, n.p.). Diese beiden Zitate beschreiben die Friedenssekretariate, die von den zentralen Konfliktparteien zur Unterstützung der Friedensverhandlungen in Sri Lanka in den Jahren 2002/2003 eingerichtet wurden. Sie zeigen das weite Spektrum von Sichtweisen bezüglich der Unterstützungsstrukturen: während der Friedensprozess in den Jahren 2002/2003 oft als Paradebeispiel des "Liberal Peacebuilding" gesehen wird, wird Sri Lanka nach 2006 als Modell für Kontrainsurgenz und Regimestabilisierung beschrieben. Die vorliegende Dissertation zeigt, dass die Friedenssekretariate, und insbesondere das der Regierung, Teil beider Bemühungen waren. Die Arbeit definiert ein Friedenssekretariat als eingebettete oder unabhängige Organisationseinheit, die von mindestens einer der Konfliktparteien eingerichtet und mandatiert wurde. Sie bietet Unterstützung im Verhandlungs-, Dialog- oder Mediationsprozess sowie bei der Implementierung der Prozessergebnisse vor, während und nach offiziellen Friedensgesprächen. Mit Blick auf das Fallbeispiel Sri Lanka betrachtet die empirische Arbeit drei Sekretariate: das Sekretariat zur Koordinierung des Friedensprozesses der Regierung (SCOPP), das Friedenssekretariat der Tamilischen Befreiungstiger (LTTE PS), und das Friedenssekretariat für die Muslime (PSM). Die Forschung zielt auf die Identifizierung von Beiträgen der Sekretariate zu den Friedensverhandlungen und zur Konflikttransformation sowie die Erklärung dieser Beiträge und ihrer eventuellen Beschränkungen. Auf der Basis eines induktiven, qualitativen Forschungsansatzes präsentiert die Arbeit ein konzeptionelles Modell, das sich auf Prinzipal-Agenten Theorie und Stewardship Theorie, Strukturationstheorie sowie Überlegungen zum Einfluss von Identität bei Gewaltkonflikten bezieht. Die Ergebnisse zeigen, dass Friedenssekretariate eine essentielle Rolle in Friedensverhandlungen spielen, da sie die Verhandlungsparteien repräsentieren, Zugang zu ihnen ermöglichen und zu ihrer Professionalisierung beitragen. Neben operativen Funktionen, z.B. Kommunikation, zwischenparteilicher Vermittlung und innerparteilicher Konsultierung, haben sie auch eine symbolische Funktion, z.B. das Signal von Statusparität. Beiträge zur Konflikttransformation sind beschränkter, weniger nachhaltig und können auch pejorative Effekte haben, wodurch sie ggf. zu Konfrontation und Eskalation im Konfliktsystem beitragen. Friedenssekretariate tragen verbessernd zu Konflikttransformation bei, wenn Mandat – definiert von den jeweiligen Prinzipalen – und Selbstverständnis bzw. organisationale Identität dies erlauben. Neben dem erklärenden Konzept trägt die Forschung zur Positionierung von Friedenssekretariaten, die bisher nicht Gegenstand akademischer Untersuchung waren, innerhalb des neuen Konzepts von Friedensinfrastrukturen bei und diskutiert ihre Rolle als potentielle Agenten des Wandels oder eingebettete Drittparteien. Auf der Grundlage praktischer Erfahrungen in Mediation und Konflikttransformation entwickelt die Arbeit zudem Empfehlungen für die Einrichtung von Friedenssekretariaten sowie deren Unterstützung durch Drittparteien.
Given the vast amount of policy discourse claiming that participation of local communities is a condition for sustainable forest management, this research aims at understanding how local actors actually perceive - and interact with - their communally owned forests. Without predetermining whether there will be participation at local levels or predefining what participation should be like at this level, we have selected six communes in the French and Swiss Alps. The selection criteria were that they have a substantial part of their territory covered with communally owned mountain forests and that they tend to have multiple forest-related uses. Besides country and region based institutional variation of the region selected (between the French Haute-Savoie and the Swiss cantons of Valais and Vaud), we chose communes with varying socio-economic and land-use contexts, as well as according to demographic trends and the relative importance of the primary (farming and forestry), secondary or tertiary sectors (mostly tourism). Based on sixty-five semi-structured interviews, we first analyze local actors' perceptions of the communal forests so as to crystallize different forest values and forest related conflicts. We estimate the relative importance of these values and conflicts, comparing results between the communes, and between categories of actors, based on their occupation, their age and their gender. Describing twenty collective agency processes, we develop a typology based on who takes part, why and how. Then we compare these processes in their capacity to either reproduce or change social structures and their relative dependency or autonomy from state authorities. After exploring the background of the concept of "participation" in democratic theory and in natural resources and forest policy making, we focus on micro-level social interactions and collective agency in communal forests. While taking a Grounded Theory approach for generating propositions based on a systematic qualitative interview analysis, we use insights from Anthony Giddens' structuration theory, as well as from Michel Crozier's strategic analytical methodology. We complement these with additional social theory concepts needed to address the cultural and ecological aspects of local social interactions with forests. Interpreting our results, we find that local social interactions and collective agency processes in relation with communal forests are correlated with various local actors' values and with many of their expressed multiple land-use conflicts, but that they generally do not address forestry related conflicts. We notice important variations in perceived conflicts, values, and in the involvement of the actors according to their occupation, gender, age, and relationship with authorities. These findings provide insights about the power relations structuring local interaction systems. The grounded analysis of these variations leads us to distinguish an important cultural, economic, and political conflict line between urban and rural representations of the communal forest (livelihood versus quality of life), as well as between urban and rural strategies in local forest-related agency (local autonomy versus state control). Our research finds a strong relationship between the historical consolidation of state-led forestry institutions and concomitant erosion of common property institutions, and the impact of modernization on the place-making capacity of local actors interacting with their forest. The result of this research is a set of propositions regarding local agency in communal forests and local actors' engagement in forestry, in the Swiss and French alpine region. These findings provide a better understanding of the local dimensions of participation in forestry. ; Lokales Handeln in Gemeindewäldern der Französischen und Schweizer Alpen Ausgehend der großen Anzahl von Literatur, die behauptet, dass die Partizipation von lokalen Gemeinschaften eine Bedingung für nachhaltiges Waldmanagement darstellt, versucht diese Studie zu verstehen, wie lokale Akteure ihren Gemeindewald tatsächlich wahrnehmen und dafür tätig werden. Ohne Partizipation auf lokaler Ebene vorauszusetzen und ohne vorwegzunehmen wie eine solche Partizipation aussehen sollte, haben wir sechs Gemeinden der Schweizer und der Französischen Alpen ausgewählt. Auswahlkriterien waren dabei, dass ein erheblicher Teil des Gemeindeterritoriums aus gemeindeeigenem Bergwald besteht und dass dieser Wald auf vielfache Art und Weise genutzt wird. Die Gemeinden liegen in unterschiedlichen Ländern und Regionen (Haute-Savoie in Frankreich sowie die Kantone Waadt und Wallis in der Schweiz) und zeichnen sich durch unterschiedliche sozio-ökonomische, demographischen und Landnutzungscharakteristiken aus. Die theoretische Basis unserer Forschung baut auf sozialen Handlungstheorien auf. Partizipation wird als kollektives Handeln verstanden, wobei zwei oder mehr soziale Akteure zusammen im Hinblick auf ein gemeinsames Ziel handeln. In der theoretischen Auseinandersetzung mit der Problemstellung fragen wir zunächst nach dem Hintergrund des Konzepts der "Partizipation" in der Demokratietheorie und konzentrierten uns dann auf den Gebrauch dieses Konzepts in der Formulierung von politischen Inhalten, die sich auf das nachhaltige Resourcenmanagement und die Waldwirtschaft beziehen. Bei unserer Betrachtung der Bedeutung, die Partizipation für lokale Akteure in Bezug auf ihren Gemeindewald hat, konzentrieren wir uns auf Theorien, die Partizipation als ein soziales Interaktionsphänomen betrachten - insbesondere beziehen wir uns auf Anthony Giddens Strukturationstheorie, auf Michel Croziers strategisch-analytische Methodologie sowie auf Lewis Cosers soziale Konflikttheorie. Um eine induktive Analyse durchführen zu können, benutzen wir die so genannte "grounded theory" von Barney Glaser und Anselm Strauss. Mit Hilfe dieses theoretischen und methodologischen Rahmens wird eine systematische Analyse von 65 qualitativen Interviews durchgeführt, mit dem Ziel, induktiv Thesen zu generieren (anstatt Hypothesen zu testen). Die offene qualitative Interviewmethode erlaubt es uns, zu verstehen, was die lokalen Akteure über ihren Gemeindebergwald und seine Verwaltung zu sagen haben, aber auch, weshalb sie entsprechende Überlegungen tätigen. Zunächst wurden die Wahrnehmungen und Wertungen analysiert, die die lokalen Akteure bezogen auf ihren Kommunalwald haben. Unterschiedliche waldbezogene Konflikte und Waldwertschätzungen werden dargestellt und bezüglich ihrer Bedeutung für die verschiedenen lokalen Akteure eingeschätzt. Schließlich wurden 21 kollektive Handlungsprozesse in den sechs Gemeinden analysiert und in einer Typologie systematisiert, die auf den Zielen und den gemeinsamen Strategien, auf den Machtverhältnissen zwischen den Agenten und den Behörden sowie auf der Tendenz, soziale Strukturen zu verändern oder zu reproduzieren, aufbaut. Dabei zeigt sich, dass die Akteure, die hauptberuflich im Wald tätig sind, mehr Konflikte äußern als diejenigen, die im tertiären und sekundären Sektor arbeiten. Frauen, Jugendliche und Menschen, die im tertiären und sekundären Sektor beschäftigt sind, äußern demgegenüber mehr Wertschätzungen des Waldes. Erbschaftsbezogene Werte ("patrimonial values") - die neben dem Eigentumswert, für die Interviewten, mit lokaler Holzarchitektur und - handwerk, mit über Generationen vermittelten lokalem Wissen, und mit kollektiver und persönlicher Identität zu tun haben, erscheinen besonders prägend für die lokale Bevölkerung zu sein. Diese Werte motivieren auch einen großen Teil der waldbezogenen Interaktionen. Die verstehende ("grounded") Analyse dieser Unterschiede deutet auf eine wichtige kulturelle, ökonomische und politische Konfliktlinie zwischen städtischen und ländlichen Wahrnehmungen der Gemeindewälder sowie zwischen städtischen und ländlichen Präferenzen und Strategien. Ländliche Interessen sind auf Lebenserhaltung, während städtische Interessen auf soziale Integration konzentriert sind. Die Ersteren suchen insbesondere, ihre Autonomie über die lokalen Waldressourcen zu bewahren. Die städtischen Akteure hingegen sehen den Wald als einen öffentlichen Raum, dessen Management sie fraglos an Forstexperten delegieren, solange sie freien Zugang zum Wald haben und der Wald relativ unverändert weiter besteht. Wir beobachten auch einen wichtigen Konflikt zwischen den Waldarbeitern und den Bauern, insbesondere bezüglich der Waldflächen, die über Weiden wachsen und bezüglich der Nutzung von Forst- und Landschaftsstraßen. Unter anderem schließen wir aus den empirischen Erhebungen, dass Partizipation im Management von Gemeindewald mit der internationalen Forstpolitik kaum im Einklang steht. In den Gemeinden, wo der Wald ein wichtiger Teil des Territoriums einnimmt und noch eine ökonomische Bedeutung hat, finden wir lokale waldbezogene Institutionen, deren Ziel es ist, eine gewisse Kontrolle über die Ressourcen der Gemeinde zu haben. Es scheint, dass die Gemeinden, in denen die meisten Waldwertschätzungen gefunden wurden, auch oft die sind, die recht viele Konflikte aufweisen und dass dies auch die Gemeinden mit den meisten kollektiven waldbezogenen Interaktionen sind. Es zeigt sich, dass Wertschätzung des Waldes und Konflikte Interaktionen fördern und dass solche Interaktionen auch wertbildend sind. Wir schließen unsere Arbeit mit Vorschlägen, die zum Ziel haben, das Engagement der lokalen Akteure für die Gemeindewälder und für die Waldwirtschaft zu stärken.
This book is a unique guide to making the world a better place. Experts apply a critical eye to the United Nations' Sustainable Development agenda, also known as the Global Goals, which will affect the flow of $2.5 trillion of development aid up until 2030. Renowned economists, led by Bjorn Lomborg, determine what pursuing different targets will cost and achieve in social, environmental and economic benefits. There are 169 targets, covering every area of international development - from health to education, sanitation to conflict. Together, these analyses make the case for prioritizing the most effective development investments. A panel of Nobel Laureate economists identify a set of 19 phenomenal development targets, and argue that this would achieve as much as quadrupling the global aid budget.
Anlässlich des 200. Todestages von Anna Amalia und des 250. Geburtstages des Großherzogs Carl August wurde von der Klassik Stiftung Weimar und dem Sonderforschungsbereich (SFB) 'Ereignis Weimar-Jena. Kultur um 1800' der Friedrich-Schiller-Universität Jena 2007 eine interdisziplinäre Tagung veranstaltet, die sowohl "die internen und externen Zusammenhänge von Politik, Gesellschaft und Kultur [.] als auch einzelne künstlerische und wissenschaftliche Leistungen" (S. 8) des Ereignisraumes Weimar-Jena um 1800 thematisierte. Wurde in der nationalen Wissenschaft des späten 19. und auch des 20. Jahrhunderts die 'Weimarer Klassik' ausschließlich als singuläre literarische Periode aufgefasst, so geht der innovative Ansatz sowohl des SFB als auch der Klassik Stiftung Weimar davon aus, dass es sich bei 'der Klassik' um ein höchst komplexes kulturgeschichtliches Phänomen handelt, "um eine solitäre Verdichtung und Aufgipfelung der Wissenschaften und Literatur von globaler Geltung und Wirkungsmacht, sowohl in der Residenzstadt Weimar als auch in der benachbarten Universitätsstadt Jena." (S. 8) Diese "integrative Grundposition" geht auf Goethes 1825 formulierte Einschätzung zurück, wonach er "Jena und Weimar wie zwey Enden einer großen Stadt anzusehen habe, welche im schönsten Sinne geistig vereint, eins ohne das andere nicht bestehen könnten." (S. 8) Georg Schmidt legt in seinem Beitrag "Das Ereignis Weimar-Jena und das Alte Reich" daher auch die methodischen Vorzüge des 'Ereignisbegriffs' dar. Seit den 1780er Jahren verbarg sich hinter "der Chiffre Weimar" die Doppelstadt Weimar-Jena "mit der ganzen Vielfalt ihres geistigen und literarisch-ästhetischen Potentials", nicht "die Normierung eines bestimmten Stils oder Geschmacks" stand im Vordergrund, "sondern die Ausrichtung auf dieses Zentrum kommunikativer Verdichtung, das kulturelle Höchstleistungen provozierte." (S. 31) Überdies lässt sich das 'Ereignis Weimar-Jena' als "ein Laboratorium" verstehen, in dem u. a. "neue Nations- und Staatsideen kreiert wurden." (S. 32) Die Tagungsschwerpunkte bestimmen auch die Gliederung des von Lothar Ehrlich und Georg Schmidt herausgegebenen Sammelbandes. Trotz der interdisziplinären Ausrichtung dominieren germanistische und historische Beiträge. Den Anfang machen Analysen der historischen Zeitumstände, in denen wesentliche politische Einschnitte, wie das Ende des Alten Reichs oder die empfindliche Niederlage des preußisch-sächsischen Heeres gegen die napoleonischen Truppen 1806, stets mit Blick auf die damit einhergehenden Auswirkungen auf Gesellschaft und Kultur dargestellt werden. So kann beispielsweise Gerhard Müller in seinem Beitrag "Kultur als Politik in Sachsen-Weimar-Eisenach" zeigen, dass sich der Ruf Weimars und das internationale Ansehen seiner Dichter und Literaten nach der Niederlage bei Jena und Auerstedt 1806 "als unschätzbares politisches Kapital" erwiesen haben und dass mit Hilfe der von den Dichtern und Intellektuellen über Jahre aufgebauten "personellen Beziehungs- und Kommunikationsnetze" (S. 67) der drohende Untergang des Herzogtums abgewendet werden konnte. "Die Kultur ersetzte in dieser besonderen historischen Situation gleichsam die Politik, genauer gesagt das, was man damals unter Staatspolitik verstand, das Handeln der Regenten, Regierungen und Diplomaten. Daß Weimar in der Krisensituation von 1806 in der Lage war, auf ein solches Potential zurückzugreifen, war das Ergebnis einer jahrzehntelangen Entwicklung." (S. 67) Ein weiterer Schwerpunkt des Bandes widmet sich Interpretationen von wissenschaftlichen und künstlerischen Werken. So liest etwa Ernst Osterkamp Goethes Alterswerk sowohl inhaltlich als auch formal als eine "Poesie der Einsamkeit" (S. 106), die nach Schillers Tod als Ergebnis von Goethes Strategie zur aktiven Bewältigung des Verlustes zu verstehen sei. Die formale Radikalität der späten Werke sei, so Osterkamp, erst durch die gewählte Einsamkeit, durch den Rückzug auf 'das Innere' möglich geworden. Goethe habe darin keinerlei Konzessionen an den Zeitgeist und die Publikumserwartungen mehr gemacht. Wie ertragreich die Erschließung unbeachtet gebliebener Quellen stets sein kann, zeigt Cornelia Brockmann in ihrem Beitrag zum "Repertoire der Weimarer Hofkonzerte", für den sie den umfangreichen 'Katalog über Noten für Instrumentalmusik um 1750' auswertet. Aus theaterwissenschaftlicher Sicht könnten im Katalog verzeichnete Musikalien, die nachweislich in den Zwischenakten des Weimarer Theaters verwendet wurden, weitere Hinweise auf die Aufführungspraxis am lange Zeit unter Goethes Leitung stehenden Hoftheater geben. Die Analyse des Katalogs legt die Vermutung nahe, dass im Bereich der Musik "die Vernetzungen zwischen Wien und Weimar weitaus intensiver waren, als bisher angenommen" wurde. (S. 125) Nicht von ungefähr findet sich im Sammelband daher auch ein eigener Beitrag zum "Ereignis Wien um 1800 – Dichtung und Musik von der Aufklärung zum Biedermeier". Leider erweist sich der von Herbert Zeman verfasste Aufsatz, sowohl was den Zugriff auf die dargestellte Thematik als auch was die verwendete Sekundärliteratur betrifft, als äußerst selbstreferentiell. Während die Herausgeber des Bandes einen klar reflektierten, jeglichem Epochendenken kritisch begegnenden Zugang zum 'Ereignisbegriff' offenlegen, vermisst man in diesem Beitrag über Wien Analoges. Ein großer Schwerpunkt des Sammelbandes ist Beiträgen zu deutschen und europäischen Konstellationen in Bezug auf Weimar-Jena gewidmet. Paul Raabe gibt Einblick in "Herzogin Anna Amalias Lebenshintergrund", indem er das von Sammelleidenschaft, kulturellen Interessen und vor allem von einer hervorstechenden Buchkultur geprägte kulturelle Umfeld der in Wolfenbüttel und Braunschweig aufgewachsenen späteren Regentin skizziert, während Walter Schmitz mit seinem anregenden Beitrag "Stadtbilder und Funktionen der Stadt: Dresden – Weimar um 1800" die neuesten Tendenzen der Stadtforschung reflektiert. So lässt sich nachweisen, wie sich unter der Regierung Carl Augusts Weimar gemeinsam mit Jena "zum Zentrum einer modernen Kultur von Bildung und Wissenschaft, deren Medium die Schrift ist" (S. 167), entwickelt. "Es zeigt sich eben, daß sich in der medialen Karte die Größenverhältnisse durchaus anders gestalten können, als nach den üblichen Maßstäben der Parameter von Politik – Wirtschaftskraft und gesellschaftlichem Einfluß – zu erwarten wäre. In der 'süßen Anarchie' der Medienlandschaft Deutschlands ist Weimar tatsächlich ein Hauptort." (S. 168) Dass in den Untersuchungen der internationalen Beziehungen des Ereignisraumes Weimar-Jena um 1800 zwei Texte Frankreich gewidmet sind, verwundert freilich nicht. Roland Krebs unterstreicht die zentrale Bedeutung Wilhelm von Humboldts "als Mittler zwischen Paris und Weimar". Während seines Paris-Aufenthaltes (1797-1801) habe Humboldt seine Mittlerfunktion in doppelter Weise erfüllt, " indem er einerseits die Pariser Intellektuellen mit der deutschen kritischen und idealistischen Philosophie und ihrer neuen Poesie bekannt zu machen versuchte, andererseits, indem er den Weimarern Auskünfte über die französische Dramatik und Schauspielkunst bot." (S. 230) In seinem amüsant zu lesenden Beitrag "Wie im 19. Jahrhundert der deutsche Geist den englischen gerettet hat" führt Terence J. Reed die Ursprünge und Auswirkungen der großen Vorurteile der Briten gegenüber den Deutschen vor: Schillers Räuber hielt man für zu revolutionär, Goethes Stella für moralisch verwerflich. "Suspekt an den Deutschen waren nicht nur die vermeintlichen moralischen und politischen Tendenzen, sondern auch ihre nationale Vorliebe für Ideen." (S. 236) Dennoch gab es stets Bestrebungen einzelner britischer Schriftsteller, die Vorzüge der deutschen Literatur und der von Humboldt eingeleiteten pädagogischen Reformen für England zu nutzen. Die allererste Goethe-Biografie wurde von einem Engländer, George Henry Lewes, verfasst und 1859 publiziert, zweifellos "für einige Deutsche ein Affront", aber "ein Markstein in der Akzeptanz Goethes und der deutschen Kultur in England" (S. 243). In den Beiträgen Franziska Schedewies über "Dieprivaten politischen Briefe Carl Augusts und Maria Pavlovna, 1805-1815" und Joachim von Puttkamers über die "Ungarischen Hintergründe einer diplomatischen Episode" wird die Figur des Herzogs aus ungewohnter Perspektive beleuchtet. So lässt sich aus den Briefen Carl Augusts an seine Schwiegertochter Maria Pavlovna, die Schwester der russischen Zaren Alexander, deren Funktionalisierung als informelle "Diplomatin zwischen Weimar und St. Petersburg" (S. 247) ablesen. Der Blick auf die Hintergründe bzw. das Interesse, ausgerechnet Carl August die ungarische Königskrone anzutragen, wiewohl in der Forschung nur als Marginalie behandelt, ermöglicht es, "den Horizont europäischer Diplomatie aus den Kommunikationsgeflechten der Epoche zu rekonstruieren" und "die Stellung mindermächtiger Fürstentümer im Vorfeld der großen europäischen Umbrüche um 1800 auszuloten" (S. 265). Auch im Rahmen dieser Untersuchung zeigt sich die um 1800 an Weimar-Jena wahrgenommene enge Verflochtenheit von Politik und Kultur. In seiner Rekonstruktion "der politischen Vorstellungswelt der Verschwörer" kann Puttkamer zeigen, inwiefern Weimar kurzzeitig "zur Projektionsfläche hochfliegender ungarischer Erwartungen geworden" war, "die den Schutz ständischer Freiheiten mit dem Programm nationalkultureller Erneuerung verband" (S. 277). Darüber hinaus lässt die "ungarische Episode [.] das Potential mindermächtiger deutscher Fürsten aufscheinen, neben ihren politischen Beziehungen auch das kulturelle Ansehen ihrer Höfe nicht nur innerhalb Deutschlands nutzbar zu machen, sondern auch außerhalb Deutschlands zu wirklich souveränen Monarchen aufzusteigen" (S. 277). Lothar Ehrlichs Beitrag über die Erforschung und Rezeption der 'deutschen Klassik' in der DDR, vor allem die Darstellung und Einschätzung der höfischen Gesellschaft und ihrer Repräsentanten Anna Amalia und Carl August als "reaktionär" und "im Widerspruch zur Herausbildung der progressiven klassischen deutschen Literatur" (S. 291) stehend, beschließt den Sammelband. Obwohl in Weimar umfangreiches Material lagerte, gab es in der DDR auch in den 1980er Jahren noch keine quellenorientierte Erforschung des höfischen Umfelds und seiner Protagonisten. Erst im Wendejahr 1989 erfolgte ein von Wolfenbüttel ausgehender erster nachhaltiger Impuls "für eine quellengestützte wissenschaftliche Beschäftigung mit Anna Amalia" (S. 293) in den Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar (NFG). "Erstmals wurde der Forschungshorizont der Weimarer Institution, der bislang allein auf die klassische deutsche Literatur und Kultur (ohne die höfische Dimension) beschränkt geblieben war, aufgebrochen und erweitert durch das Interesse an der ihre Entstehung fördernde[n] Tätigkeit der Fürstin Anna Amalia" (S. 294). Die Lektüre des vorliegenden Sammelbandes ist aufgrund der nahezu durchgängig hohen Qualität der Beiträge, der Hinweise auf noch unerschlossene Quellen und der in zahlreichen Texten aufgeworfenen Neuperspektivierungen von Fragestellungen äußerst anregend. Mag auf den ersten Blick die Zusammenstellung der Texte willkürlich erscheinen, so vermittelt sich gerade aufgrund der unterschiedlichen thematischen und methodischen Zugänge die Komplexität des Ereignisraumes Weimar-Jena. Ohne immer direkt aufeinander zu verweisen, erschließen sich vielfach innere Bezüge zwischen den einzelnen Beiträgen. Dass diese Vernetzungen nicht redundant, sondern aufschlussreich sind, spricht für die gelungene thematische Streuung und erweist überdies, wie methodisch gewinnbringend die Wahl des 'Ereignisbegriffs' sein kann.
Wetlands provide important ecological, biological, and social-economic services that are critical for human existence. The increasing demand for food, arable land shortage and changing climate conditions in East Africa have created a paradigm shift from upland cultivation to wetland use due to their year-round soil water availability. However, there is need to control and manage the activities within the wetlands to ensure sustainable use while negating any negative effects caused by these activities. This is implemented through the decisions made by the land managers within the wetlands. Providing the users of the wetlands with scientific knowledge acts as a support tool for policy-making geared towards the sustainable use of the wetlands. The overall research contains two main components: First, the need for timely land cover maps at a reasonable scale, and secondly, the assessment of soil moisture as a major contributor to agricultural production. The objectives of the study were to generate land cover maps from multi-sensor optical datasets and to assess the performance of single-polarized Sentinel-1 Gray Level Co-occurrence Matrix (GLCM) texture and Principal Component Analysis (PCA) features by applying multiple classification algorithms in a floodplain in the Kilombero catchment. Furthermore, soil moisture spatial-temporal patterns over three hydrological zones was assessed, estimation of soil moisture from radar data and generation of soil moisture products from global products was investigated. The correlation of the merged products to Normalized Difference Vegetation Index (NDVI) measures was also investigated. RapidEye, Sentinel-2 and Landsat images were used in determining the areal extents of four major land cover classes namely vegetated, bare, water and built up. The acquisition period of the images ranges from August 2013 to June 2015 for the RapidEye images, December 2015 to August 2016 for the Sentinel-2 images and 2013 to 2016 Landsat-8 images were included in the land cover time series dynamic study. However, the major challenge arising was cloud coverage and hence Sentinel-1 images were tested in the application of Synthetic Aperture Radar (SAR) in wetland mapping. Variograms were used in spatial-temporal assessment of soil moisture data collected from three hydrological zones, riparian, middle and fringe. A roughness parameter was derived from a semi-empirical model. Soil moisture was retrieved from TerraSAR-X and RadarSAT-2 with the retrieved roughness parameter as an input in a linear regression equation. Triple collocation was applied in error assessment of the global soil moisture products prior to development of a merged product. Cross-correlation was applied in relating NDVI to soil moisture. Optical data (RapidEye, Landsat-8, and Sentinel-2) generated land cover maps used in assessing the land cover dynamics over time. The land cover ratios were related to depth to groundwater. As the depth to groundwater reduced in June the bare land coverage was 45-57% while that of vegetation was 34-47%. In December when the depth to groundwater was highest, bare land coverage was 62-69% while that of the vegetated area was 27-25%. This indicates that depth of groundwater and vegetation coverage responds to seasonality. During the dry season, 68-81% of the total vegetation class is within the riparian zone. In the classification of the SAR images, the overall accuracies for the single polarized VV images ranged from 54-76%, 60-81% and 61-80% for Random Forest (RF), Neural Network (NN) and Support Vector Machine (SVM) respectively. GLCM features had overall accuracies of 64-86%, 65-88% and 65-86% for RF, NN, and SVM respectively. PCA derived images had similar overall accuracies of 68-92% for NN, RF, and SVM respectively. The PCA images had the highest overall accuracy for the entire time series indicating that reduction in the number of texture features to layers containing the maximum variance improves the accuracy. The standard deviation of soil moisture was noted to increase with increasing soil moisture. Soil texture plays a key role in soil moisture retention. The riparian fields had a high water content explained by the high clay and organic matter content. A roughness parameter was derived and utilized in the retrieval of soil moisture from SAR resulting to R2 of 0.88- 0.92 between observed and simulated soil moisture values from co-polarized RadarSAT-2 HH and TerraSAR-X HH and VV. Merged soil moisture product from FEWSNET Land Data Assimilation System_NOAH (FLDAS_NOAH), ECMWF Re-Analysis Interim (ERA-Interim) and Soil Moisture and Ocean Salinity (SMOS) and FLDAS_Variable Infiltration Capacity (VIC), ERA-Interim and SMOS had similar patterns attributed to FLDAS_NOAH and FLDAS_VIC forced by the same precipitation product (RFE). Cross-correlation of Moderate-resolution Imaging Spectrometer (MODIS) NDVI and the merged soil moisture products revealed a 2-month lag of NDVI. Hence, the relationship is useful in determining the Start of Season from soil moisture products. In conclusion, the successful land cover mapping of the study area demonstrated the use of satellite imagery for wetland characterization. The vast coverage and frequent acquisitions of optical and microwave remotely sensed data additionally make the approaches transferable to other locations and allow for mapping at larger scales. Soil moisture assessment from point data revealed varied soil moisture patterns whereas global remotely sensed and modeled products rather provide complementary information about growing conditions, and hence a situational assessment tool of potential of physical availability dimension of food security. This study forms a baseline upon which additional monitoring and assessment of the Kilombero wetland ecosystem can be performed with the current results marked as a reference. Moreover, the study serves as a demonstration case of remote sensing based approaches for land cover and soil moisture mapping, whose results are useful to stakeholders to aid in the implementation of adapted production techniques for yield optimization while minimizing the unsustainable use of the natural resources. ; Feuchtgebiete erbringen wichtige ökologische, biologische und sozial-ökonomische Dienstleistungen, welche entscheidend für das menschliche Dasein sind. Der steigende Bedarf an Nahrung, der Mangel an landwirtschaftlichen Nutzflächen und die Veränderung der klimatischen Bedingungen in Ostafrika haben zu einem Paradigmenwechsel vom Anbau im Hochland hin zur Nutzung von Feuchtgebieten geführt. Allerdings sind Kontrolle und Management der Aktivitäten in Feuchtgebieten notwendig, um die nachhaltige Nutzung zu sichern und negative Effekte dieser Aktivitäten zu vermeiden. Die Implementierung erfolgt durch die Landverwalter in den Feuchtgebieten. Den Nutzern von Feuchtgebieten wissenschaftliche Erkenntnisse bereitzustellen dient als Hilfsmittel zur politischen Entscheidungsfindung für die nachhaltige Feuchtgebietsnutzung. Die Forschung im Rahmen der Dissertation beinhaltet zwei Hauptkomponenten: erstens den Bedarf an aktuellen Landbedeckungskarten auf einer angemessenen Skalenebene und zweitens die Erfassung der Bodenfeuchte als wichtiger Einflussfaktor auf die landwirtschaftliche Produktion. Das Ziel der Untersuchung war, Landbedeckungskarten auf Grundlage von multisensorischen optischen Daten zu erstellen und die Eignung der Textur der einfach polarisierten Sentinel-1 Grauwertmatrix (GLCM) sowie der einer Hauptkomponentenanalyse (PCA) bei Anwendung unterschiedlicher Klassifikationsalgorithmen zu beurteilen. Des Weiteren wurden raum-zeitliche Bodenfeuchtemuster über drei hydrologische Zonen hinweg modelliert, die Bodenfeuchte aus Radardaten abgeleitet sowie die Erstellung von Bodenfeuchteprodukten auf Basis von globalen Produkten untersucht. Die Korrelation der Bodenfeuchteprodukte mit dem Normalisierten Differenzierten Vegetationsindex (NDVI) wurde ebenfalls analysiert. RapidEye, Sentinel-2 und Landsat Bilder wurden genutzt um die räumliche Ausdehnung der vier Hauptklassen (Vegetation, freiliegender Boden, Wasser und Bebauung) der Landbedeckung zu ermitteln. Für die Zeitreihenanalyse der der Landbedeckungsdynamik wurden RapidEye-Daten von August 2013 bis Juni 2015, Sentinel-2-Bilder von Dezember 2015 bis August 2016 und Landsat-8-Bilder von 2013 bis 2016 verwendet. Die größte Herausforderung war jedoch die Wolkenbedeckung, weshalb die Anwendung von Synthetic Aperture Radar (SAR) für die Feuchtgebietskartierung getestet wurde. Die gemessene Bodenfeuchte wurde mittels Variogrammen für die drei hydrologischen Zonen (Uferzone, Mitte und Randgebiete) raum-zeitlich interpoliert. Ein Rauhigkeitsparameter wurde aus einem semi-empirischen Modell hergeleitet. Die Bodenfeuchte wurde aus TerraSAR-X und RadarSAT-2- Bildern unter Verwendung des Rauhigkeitsparameters als Eingangsgröße in einer linearen Regression abgeleitet. Vor der Zusammenführung der Produkte wurde das globale Bodenfeuchteprodukt mithilfe von dreifacher Kollokation auf Fehler überprüft. Die Kreuzkorrelation zwischen NDVI und Bodenfeuchte wurde berechnet. Optische Daten (RapidEye, Landsat-8 und Sentinel-2) wurden genutzt, um die zeitliche Dynamik der Landbedeckung zu bestimmen. Die Landbedeckungsverhältnisse wurde mit der Höhe des Grundwasserspiegels korreliert. Ein hoher Grundwasserstand im Juni resultierte in 45-57% unbedecktem Boden, während der Anteil der Vegetation 34-47% betrug. Im Dezember, als der Grundwasserspiegel seinen Tiefststand hatte, erhöhte sich der Anteil des freiliegenden Bodens auf 62-69% und der Anteil der Vegetation verringerte sich auf 27-25%. Das zeigt, dass Grundwasserspiegel und Vegetation saisonalen Schwankungen unterworfen sind. Während der Trockenzeit liegen 68-81% der gesamten als Vegetation klassifizierten Fläche innerhalb der Uferzone. In der Klassifikation der SAR-Bilder liegt die Gesamtgenauigkeit der einfach polarisierten VV-Bilder im Rahmen von 54-76%, 60-81% und 61-80%, entsprechend für Random Forest (RF), Neuronale Netze (NN) und Support Vector Machine (SVM). Die GLCM ergab eine Gesamtgenauigkeit von 64-86%, 65-88% und 65-86% für RF, NN und SVM. Die über eine PCA abgeleiteten Bilder erreichten eine ähnliche Genauigkeit von 68-92% für NN, RF und SVM. Die PCA-Bilder weisen die höchste Gesamtgenauigkeit der gesamten Zeitreihe auf, was darauf hinweist, dass eine Reduktion von Textureigenschaften auf Layer der maximalen Varianz enthalten, die Genauigkeit erhöht. Die Standardabweichung der Bodenfeuchte stieg mit zunehmender Bodenfeuchte. Die Bodentextur spielt dabei eine Schlüsselrolle für das Wasserhaltevermögen des Bodens. Die Uferzone wies einen hohen Wassergehalt auf, was durch den hohen Anteil von Ton und Humus zu erklären ist. Die beobachteten und simulierten Bodenfeuchtewerte von co-polarisierten RadarSAT-2 HH, TerraSAR-X HH und VV Daten korrelieren mit einem R2 von 0.88 - 0.92. Die zusammengesetzten globalen Bodenfeuchteprodukte von FLDAS_NOAH, ERA-Interim sowie SMOS und FLDAS_VIC, ERA-Interim und SMOS zeigen ähnliche Muster wie FLDAS_NOAH und FLDAS_VIC, was über die Verwendung desselben Niederschlagsproduktes (RFE) zu erklären ist. Die Kreuzkorrelation von MODIS NDVI und den zusammengeführten Bodenfeuchteprodukten ergab eine zeitliche Verzögerung des NDVI von zwei Monaten. Dieser Zusammenhang kann daher bei der Bestimmung des Saisonbeginns aus Bodenfeuchtigkeitsprodukten nützlich sein. Zusammengefasst hat die Studie gezeigt, wie Satellitenbilder zur Charakterisierung von Wetlands genutzt werden können. Die große Abdeckung und häufige Aufnahme der optischen und Mikrowellen-Fernerkundungsdaten ermöglichen darüber hinaus die Übertragung der Ansätze auf weitere Gebiete und Kartierung auf größeren Skalen. Die Punktmessungen zeigen kleinräumige Muster der Bodenfeuchte, während globale Fernerkundungsprodukte und Modelle Informationen über die Wachstumsbedingungen liefern und somit ein Bewertungsinstrument der Ernährungssicherheit darstellen können. Weiterhin bildet die Studie eine Basis, auf der ein weitergehendes Monitoring und eine Bewertung des Feuchtgebietsökosystems durchgeführt werden kann. Sie ist ein Beispiel für fernerkundungsbasierte Ansätze zur Landbedeckungs- und Bodenfeuchtekartierung; ihre Ergebnisse sind nützlich, um Akteuren bei der Implementierung von Produktionstechniken zu unterstützen, welche die Erträge maximieren und gleichzeitig die nicht nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen minimieren.
"Endeavours to understand the complex interactions between society and environment have stimulated a lively debate over the prerequisites for interdisciplinarity and integrated environmental research. One highly contested issue is whether, and to what extent, interdisciplinarity can be achieved within the framework of present academic structures, considering their strong disciplinary orientation. Some scholars see a need for a fundamental reorganisation of science and its links back to society, in order to be able to develop trans-disciplinary and problem-oriented knowledge. Other authors reject this position and highlight the need for strictly disciplinary research which then has to be integrated into interdisciplinary re-search by appropriate organisational means. Against this background, this article describes to what extent the research organisation and research practices currently applied in major German university-based environmental re-search programmes can be said to be interdisciplinary and integrative. The programmes were also examined to find out how different outcomes could be explained. The most important finding was that the full challenge of interdisciplinarity only becomes apparent during the actual research process. Being predominantly based on an additive form of integration of results, these research processes were multidisciplinary rather than interdisciplinary, but nevertheless produced an interdisciplinary 'added value' beyond disciplinary perspectives. Variations in outcomes corresponded to differences in the organisation of the respective research processes and their management. Thus, while this study confirms the dependency of interdisciplinarity on suitable organisational structures and endeavours, it also points to the need for developing a supportive academic culture." (author's abstract)
Inhaltsangabe: Einleitung: 1.1 Einleitung und Problemstellung: Nationalparks sind Großschutzgebiete (GSG). Auf der einen Seite sind sie die 'grünen Lungen' Europas, aber auf der anderen Seite durch ihre räumliche Lage (in Grenz- beziehungsweise Küstenregionen) und Größe 'Knotenpunkte' verschiedenen konfluierender Nutzungsansprüche und raumstruktureller Entwicklungsmodelle. Das dicht besiedelte Mitteleuropa hat eine lange Kulturgeschichte und ist dadurch anthropogen stark überformt. Naturschutz wird deshalb häufig als Verhinderer einer wirtschaftlichen Entwicklung dargestellt. Der Naturschutzgedanke ist traditionell eher ein 'anthropozentrisches Gedankengut' und beschreibt die Einmaligkeit von Naturphänomenen wie den Yellowstone Nationalpark in den USA. Heute, insbesondere in Europa, werden Schutzgebiete eher aus ökologischen Beweggründen, wie die Erhaltung der Biodiversität oder die Sicherstellung ungestörter ökosystemarer Abläufe, ausgewiesen. Sie gelten als klassisches Flächenschutzinstrument, dass die Rückführung von Kulturlandschaften zur Naturnähe erlaubt. Oft werden sie jedoch als 'Schwarze Löcher' innerhalb der Region und der hiesigen Wirtschaft angesehen. Dies führt häufig zu mangelnder Akzeptanz bei Anwohnern, politischen- und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern. Zurzeit gibt es 14 Nationalparks in Deutschland, mit einer Fläche von 962.048 Hektar wovon ein Großteil die marinen Gebiete der Nord- und Ostsee sind. Das Wattenmeer der Nordsee ist ein weltweit einzigartiges Ökosystem. Es bietet Lebensraum für 250 Tierarten, darunter 30 verschiedene einheimische Vogelarten. Über 12 Millionen Zugvögel nutzen das Wattenmeer jährlich auf ihrem Weg. Die Wattenmeerregion ist aber nicht nur einzigartiger Naturraum, sondern auch ein Kulturraum, in dem Menschen seit Jahrhunderten gelebt, gearbeitet und kulturelle Werte geschaffen haben (Vgl. Homepage EUROPARC Deutschland). Von den drei Wattenmeer Nationalparks (Niedersächsisches, Hamburgisches und Schleswig-Holsteinisches) ist der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer der flächengrößte Nationalpark Deutschlands. Als der erste Küsten-Nationalpark Deutschlands 1985 gegründet wurde, machte er sich damit zwei Ziele zur Aufgabe. Erstens, den Schutz, Erhalt und Weiterentwicklung des Naturpotentials und zweitens den Erhalt und Förderung der Lebenschancen der Menschen in der Region. Die geschützte Fläche besteht vor allem aus Wasser und dem Wattenmeer. Die Inseln und Halligen sind zwar als Enklaven aus dem Nationalpark ausgegrenzt, benennen aber eigene Schutzgebiete (Nationalparkgesetz NPG 1997). Zudem grenzen die Kreise Dithmarschen und Nordfriesland mit mehreren Gemeinden an den Nationalpark. Problemstellung: Das Wattenmeer (die Nordsee) ist ein traditionelles Fremdenverkehrsgebiet. Daraus lässt sich folgende Problemstellung in Bezug auf den Nationalpark kurz skizzieren: Der Tourismus in der Untersuchungsregion ist durch eine starke räumliche Konzentration gekennzeichnet, vor allem auf den drei Geestinseln Sylt, Amrum und Föhr sowie die touristischen Zentren St. Peter-Ording und Büsum. Eine Folge dieser Verteilung ist nach Aussage des Nordsee-Tourismus-Service ein extrem wirtschaftliches Abhängigkeitsgefälle vom Tourismus (St. Peter-Ording ca. 70 Prozent, Sylt 40 Prozent, Amrum 100 Prozent). Eine grundlegende konkurrierende Situation (Freizeitsport Kontra Naturschutz, Wirtschaftsförderung Kontra Naturschutz, Gemeinden Kontra Schutzgebietsverwaltung) ist durch die Errichtung des Nationalparks entstanden. Nach einer Studie von ZIENER sind solche Konflikte dauerhaft nicht lösbar, können aber durch Kooperationen und Kompromisse entschärft werden. Genau hier kann das Leitbild der nachhaltigen Regionalentwicklung der 'Rettungsanker' sein, indem es als Konfliktentschärfung dient. Das Nationalparks wirtschaftliche Effekte auf ihr Umfeld haben ist bereits in Studien bewiesen wurden, zum Beispiel zum Nationalpark Müritz, Nationalpark Berchtesgaden oder Nationalpark Bayerischer Wald (Vgl. Karte im Anhang A6). Wie sehen aber nun diese 'Wirkungen' vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer auf dessen Region genau aus? 1.2 Fragestellung und Arbeitshypothese: Diese Arbeit wird beweisen, dass Naturschutz ein wichtiger Motor für eine gesunde und nachhaltige Entwicklung einer Region ist. Die Autorin behauptet, dass seit dem Bestehen des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Entwicklungsimpulse die Anrainerkreise Nordfriesland und Dithmarschen erreicht haben. Folgende Fragen werden exemplarisch fokussiert: Welche Wirkungen und Impulse gehen vom Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer auf die Region aus? Was bekommen insbesondere die hiesigen Unternehmen davon mit? Wie und in welchem Umfang hat der Nationalpark die im Nationalparkgesetz (§2 Abs.3) verankerte Zielsetzung umgesetzt die regionale Entwicklung zu fördern? Darauf aufbauend möchte die Autorin zwei Hypothesen aufstellen und diese auf ihren Bestand hin überprüfen. Hypothese 1: Der Nationalpark findet im Gastgewerbe geschlossen Zuspruch. Hypothese 2: Auch anderen Branchen neben dem Tourismus zeigen Interesse für die Nationalparkangelegenheiten. Die Ergebnisse der Fragen werden zum Schluss zusammenfassend diskutiert und die Hypothesen falsifiziert. 1.3 Zielsetzung: Ziel der Arbeit ist es, den induzierten Nutzen des Nationalparks für die Region herauszuarbeiten. Im Rahmen dieser Arbeit können jedoch nicht alle Entwicklungen, die vom Untersuchungsgebiet ausgehen eingehend betrachtet werden. Diese Arbeit legt daher nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möchte eher exemplarisch den Forschungsfragen nachgehen. Weiterhin ist dies keine touristische Wertschöpfungsstudie, die bereits vielen Nationalparkuntersuchungen zu Grunde liegt. Zum Ende sollen entwicklungstheoretisch Empfehlungen daraus abgeleitet werden, die sowohl für das Untersuchungsgebiet speziell und für die allgemeine Forschung vom wissenschaftlich und praktischen Interesse sein können. 1.4 Methodik und Datenerhebung: Die Untersuchung der Fragestellung umfasst einen qualitativen und quantitativen Teil. Im Allgemeinen gilt, dass Meinungen und Einstellungen von Personen durch qualitative Methoden in der Regel besser aufgedeckt werden können (Vgl. LUCKE 1995:27ff.). Um eine einheitliche Vergleichsbasis zu erstellen, empfiehlt LUCKE eine quantitative Herangehensweise. Die Analyse gliedert sich in vier Forschungsphasen, welche praktische und theoretische Schritte beinhalten. Methodischer Zugriff I: Eine Beobachtung der allgemeinen Stimmung im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer war durch einen Feldaufenthalt vom April bis Juni 2009 möglich (nähere Umstände sind im Vorwort beschrieben). Dabei wurde eine strukturierte Variante der Beobachtung angewendet, bei der die Wahrnehmung des Verhaltens der lokalen Bevölkerung (einschließlich der Entscheidungsträger) und der Naturschützer in ihrer natürlichen Umgebung im Vordergrund stand. Im Wesentlichen ging es darum, erste Eindrücke zu sammeln und eventuell spezielle Bedürfnisse der Beteiligten zu erfassen. Mithilfe dieser Beobachtung kann nach ATTESLANDER der Forschungsgegenstand ohne einen direkten Kontakt zu den Menschen beschrieben werden. Erkenntnisse aus dieser Zeit fließen an verschiedenen Stellen im Text ein. Methodischer Zugriff II: Der thematischen und theoretischen Einführung (Kapitel 2 und 3) folgt eine Sekundärdatenanalyse auf Grundlage von Unterlagen des Nationalpark-Amtes über Höhe, Art und Verteilung von Geldern, Beschäftigungseffekten durch die Parkbetreuung, Drittmittelerwirtschaftung, sowie der Tätigkeit der NationalparkService gGmbH. Dabei geht es im wesentlichem um Mittelverwendung und Aufgabenerfüllung des Nationalparks. Die Daten von der Nationalparkverwaltung konnten der Autorin erst ab 1998 aufgeschlüsselt und vollständig zur Verfügung gestellt werden. Das Datenmaterial vor 1998 ist aus diversen Gründen nicht vollständig erfasst worden. Presseberichte und Forschungsergebnisse aus anderen Nationalparks stützen die Angaben der Nationalparkverwaltung. Diese Ergebnisse werden im Kapitel 4 und 5 dargestellt. Methodischer Zugriff III: Im Zentrum der empirischen Untersuchung steht die Online-Umfrage unter Unternehmen der Anrainerlandkreise und die anschließende Verknüpfung der Ergebnisse mit raumgeografischen Erklärungsansätzen. Die Unternehmensbefragung wurde mittels eines standardisierten Fragebogens durchgeführt (Vgl. Anhang A14). Dieser orientiert sich stark an der Arbeit von JOB et al. 2008 zur 'Destination Nationalpark Bayerischer Wald als regionaler Wirtschaftsfaktor'. Zuvor wurde von den Autoren die Erlaubnis dazu eingeholt. Diese Untersuchung stellt zusammen mit Studien zum Nationalpark Berchtesgaden und Müritz eine grundlegende Vergleichsbasis dar. Für eine Online-Befragung spricht vor allem die Möglichkeit einer höheren Beteiligung, da die Rücklaufquote von zugesendeten Papier-Fragebögen durchschnittlich nur bei zehn Prozent liegt. Vorteile dieser Methode sind die große Reichweite, die räumliche und zeitliche Unabhängigkeit, die schnellen Rücklaufzeiten, die geringen Kosten und die Anonymität (Vgl. FRIES 2006:13ff.). Befragte Unternehmen orientiert nach JOB et al. waren: Beherbergung- und Gastronomiebetriebe; Unternehmen aus dem Bereich Kultur, Sport und Freizeit mit stark touristischer Orientierung; Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, dem Handwerk und Dienstleistungssektor ohne expliziten Tourismusbezug. Die Unternehmen wurden um allgemeine Angaben (Anzahl der Mitarbeiter, Tätigkeitsfeld) und um Informationen zum Aufbau und zur Verteilung ihrer Investitionen und Umsätze gebeten. Weiterhin wurden die Unternehmen in der Befragung nach ihren Einstellungen, Erfahrungen zum- und mit dem Nationalpark gefragt. Auch Einschätzungen über Nachhaltigkeit sollten getroffen werden. Methodischer Zugriff IV: Zur Validierung der Ergebnisse der Unternehmensbefragung konnten Experteninterviews zur Forschungsproblematik Aufschluss über die Bedeutung des Nationalparks für dessen Region geben. Gespräche mit Mitarbeitern der zuständigen Behörden und Fachinstitutionen lieferten wertvolle Zusatzinformationen. Den Interviewpartnern wurde vor dem Forschungshintergrund der Expertenstatus 'verliehen', weil sie in Hinblick auf die spezifischen Fragestellungen der Untersuchung über einen 'privilegierten Zugang' zu Meinungen, Einsichten und Entwicklungen beteiligter Personengruppen sowie zu Informationen zu Problembereichen verfügen. Die Experten stammten aus den Bereichen Nationalparkverwaltung, Nationalparkbetreuung, regionale Wirtschaftsförderung, Tourismus, ehrenamtlicher Naturschutz. Die Auswahl der Interviewpartner wurde nach der Methode des 'theoretischen Samplings' ermittelt. In der Beobachtungsphase wurden hierbei einige Personen interviewt und vor dem Hintergrund der daraus gewonnenen Ergebnisse entschieden, mit wem weitere Gespräche geführt werden. Die für das Interview gewählte Struktur war ein offener Leitfaden (Vgl. Anhang A8), welcher nur eine Orientierung für den sich entwickelten Dialog bieten sollte. Mit dieser Form der Erhebung konnten die Sichtweisen der Befragten besser erfasst und eventuell neue Aspekte ermittelt werden als in standardisierten Interviews. Der Leitfaden umfasste Fragen zu allgemeinen Entwicklungen im Nationalpark und in den Anrainerlandkreisen (Entwicklung der wichtigsten Wirtschaftsbranchen Tourismus, Fischerei, Häfen, Schifffahrt und Energiegewinnung) und fragte nach der Akzeptanz des Nationalparks bei Unternehmen und der Bevölkerung. Die Ergebnisse der Experteninterviews werden an verschiedenen Stellen im Text als Ergänzungen angeführt. Repräsentativität: Bei der Operationalisierung der Untersuchung gab es nicht unerhebliche Probleme. Das betrifft vor allem die Repräsentativität der Ergebnisse der Online-Befragung. Repräsentativität bedeutet, dass die 'Grundgesamtheit zum Zeitpunkt der Befragung bekannt ist und jedes Individuum die gleiche Chance hat, in die Stichprobe einbezogen zu werden'. Da zum Zeitpunkt der Untersuchung keine Daten zu Internetanschlüssen und E-Mail-Anwendungen im Untersuchungsgebiet vorlagen, hat die Autorin selbst eine Stichprobe zusammengestellt. Ebenso können technische Ausfälle, Nichterreichbarkeit und Verweigerung der Teilnahme nicht quantifiziert werden und fließen somit nicht in die Auswertung ein. 1.5 Rahmenbedingungen für die Feldforschung: Bereits beim Erstkontakt mit der Nationalparkverwaltung im Oktober 2008 wurde der Autorin starken Zuspruch entgegen gebracht das Thema zu bearbeiten. Ein darauf folgender zweimonatiger Feldaufenthalt im Form eines Praktikums in Hörnum auf Sylt bei einem dortigen Naturschutzverein (Schutzstation Wattenmeer e.V.) im Frühjahr 2009 konnte die Autorin viele Einblicke gewinnen und Beobachtungen machen, die für die weitere Untersuchung Voraussetzung war. Während des Praktikums konnten erste Kontakte zu potenziellen Interviewpartner geknüpft und dessen Bereitschaft für ein Gespräch ausgelotet werden. Weiterhin zeigten erste Anfragen insbesondere an touristische Unternehmen eine große Bereitwilligkeit, an einer Online-Befragung teilzunehmen. Erste E-Mail-Adressen konnten in dieser Phase gesammelt werden. Von Anfang an zeigten Zufallsinterviews, dass es festgesetzte und festgefahrene (veraltete?) Meinungsbilder und Einstellungen über den Nationalpark (vielleicht ist auch der Naturschutz gemeint) im Untersuchungsgebiet gibt. Auch konnte eine gewisses Desinteresse, beziehungsweise des 'Themas Nationalpark müde zu sein' bei einigen Befragten festgestellt werden. Beides zusammen machte es der Autorin schwer, verifizierte Aussagen zu erfassen. Die Umfrage an die Unternehmen wurde in der offiziellen Bearbeitungszeit an der Freien Universität Berlin durchgeführt. Die Gespräche mit den Experten wurden ebenfalls von Berlin aus per Telefon unternommen, da es der Autorin nicht möglich war einen zweiten Feldaufenthalt zu organisieren in dem gleichzeitig alle Interviews geführt werden konnten. Die Fülle an Literatur, die das Thema bereits hergibt, und die Menge an gesammelten empirischen Daten stellten zusammen eine gute Voraussetzung für die Auswertung und die Bewertung der Forschungsfragen dar. 1.6 Forschungsstand: Auffällig ist die ökonomische Sichtweise auf GSG (ökonomische Rechtfertigung) mit klassischen marktwirtschaftlichen Analysen. Die Kosten-Nutzen Analyse ist dabei ein beliebtes Verfahrungen zur Evaluierung von Wohlfahrtseffekten. Touristische Wertschöpfungsstudien zeigen nicht nur die Bedeutung eines Nationalparks als Reiseziel (Destination), sondern auch dessen regionalwirtschaftlichen Effekte. In vielfältiger Weise sind Nationalparks mit ihrem regionalen Umfeld verzahnt. Per Definition sind ja GSG als erstes ein raumplanerische Mittel und werden in der Regionalpolitik eingesetzt. In vielen Fällen prägen sie sogar das Erscheinungsbild der Region. Als Imageträger für einen natur- und kulturverträglichen Tourismus und mit speziellen Angeboten zum Naturerleben sollen und können Nationalparks eine nachhaltige regionale Wirtschaftsweise fördern und Arbeitsplätze schaffen und sichern. Gerade dieser Zusammenhang erhöht die Akzeptanz der Anwohner. Die wirtschaftliche Bedeutung eines Nationalparks für den Tourismus ist heute unbestritten. Einige Autoren vertreten die Meinung, dass der 'finanzieller Nutzen von Naturschutzprojekten unabdingbar für dessen Erfolg sei'. Andere Autoren sind der Ansicht, dass GSG 'in Ziel und Funktion als Vorrangräume für den Naturschutz' festgelegt sind und eine reine touristische Vermarktung daher inakzeptabel sei. Ökologischen Studien zu GSG werden als Gradmesser für den Naturschutz angesehen. Jedoch gibt es auch hier Verknüpfungen zur Ökonomie: die Umweltökonomie beziehungsweise Ökologische Ökonomie befasst sich mit der wirtschaftlichen Sichtweise auf Umweltprobleme. Weiterhin gibt es in Bezug auf GSG Studien zu Verdrängungseffekten und Opportunitätskosten, die durch einen Nationalpark entstehen können. Opportunitätskosten bezeichnen Kosten, die durch den Verzicht einer alternativen Nutzung entstehen. Studien dazu sind nach Angaben von JOB wenig aussagekräftig, da die Entwicklung von der ökonomischen Ausgangssituation abhängig sei. In diesem Zusammenhang benennen einige Autoren auch indirekte Kosten, zum Beispiel bei außerhalb des Parks verursachten Schäden durch im Park lebende Tiere. Da die vorliegende Arbeit ist aber nicht den Kosten gewidmet ist, sondern dem induziertem Nutzen des Nationalparks werden diese Kosten nur am Rande betrachtet.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: 1.Einführung04 1.1Einleitung und Problemstellung04 1.2Fragestellung und Arbeitshypothese06 1.3Zielsetzung06 1.4Methodik und Datenerhebung07 1.5Rahmenbedingungen für die Feldforschung10 1.6Forschungsstand10 2.Theoretische Aspekte der Regionalentwicklung12 2.1Das Konzept der Nachhaltigen Entwicklung12 2.2Begriffsbestimmung: Wirkungen, Effekte und Einflussfaktoren14 3.Großschutzgebiete und ihr Stellenwert für die Regionalentwicklung16 3.1Rechtliche Bestimmungen von Nationalparks17 3.2Andere Großschutzgebiete.18 3.3Großschutzgebiete als Instrument der Regionalentwicklung20 3.4Wirkungen von Großschutzgebieten: Ökonomisch, sozial und ökologisch21 3.5Naturtourismus als regionaler Wirtschaftsfaktor und dessen Effekte23 4.Charakteristik des Beispiel-Nationalparks26 5.Strukturelle Rahmenbedingungen des Untersuchungsgebietes29 5.1Historisch-anthropogeographische Verhältnisse in der Untersuchungsregion31 5.2Erste Bilanz aus über 20 Jahren Nationalparkarbeit32 5.2.1Die Nationalparkamt32 5.2.2Die NationalparkService gGmbH33 5.2.3Landesmittel und Drittmittelerwirtschaftung34 5.2.4Ökosystemforschung und Trilaterale Zusammenarbeit36 5.2.5Das Sozioökonomische Monitoring Wattenmeer (SÖM Watt)37 5.2.6Das Nationalpark-Partner Programm und weitere Kooperationen38 5.2.7Bildung für nachhaltige Entwicklung39 5.2.8Bewertung der ökologischen Situation im Nationalpark40 5.3Ernennung zum Weltnaturerbe und dessen wahrscheinliche Auswirkungen41 5.4Tourismusentwicklung42 5.5Akzeptanz der Nationalparks45 6.Unternehmen in der Nationalparkregion48 6.1Grundgesamtheit und Stichprobenziehung48 6.2Verlauf der Unternehmensbefragung49 6.3Ergebnisse49 6.3.1Allgemeine Angaben zu den Unternehmen50 6.3.2Art und geographische Verortungder Investitionen52 6.3.3Vorleistungsverflechtungen53 6.3.4Bedeutung des Tourismus am Gesamtumsatz54 6.3.5Einschätzungen zur Nachhaltigkeit54 6.3.6Nationalparkbezug56 6.3.7Relevanz des Nationalparks61 6.3.8 Kenntnis desProgramms Nationalpark-Partner62 6.3.9 Kooperation mit den Nationalpark – Meinungsbild der Partnerbetriebe63 6.3.10Erwartungen an den Nationalpark64 6.3.11Anmerkungen und Kommentare der befragten Unternehmen65 6.4Zusammenfassende Bewertungen der Unternehmensbefragung66 7.Entwicklungsorientierte Empfehlungen69 7.1Empfehlungen für das Untersuchungsgebiet69 7.2Weiterer Forschungsbedarf71 8.Zusammenfassende Schlussbetrachtung72 Literatur- und Quellenverzeichnis76 Verzeichnis der Interviewpartner82 Abbildungsverzeichnis83 Abkürzungsverzeichnis84 Anhang85Textprobe:Textprobe: Kapitel 5, Strukturelle Rahmenbedingungen des Untersuchungsgebiets: Das Untersuchungsgebiet ist die Nationalparkregion und umfasst die Anrainerkreise Nordfriesland und Dithmarschen. Die Nationalparkregion setzt sich zusammen aus der Fläche des Nationalparks und dessen Umgebung. Die Größe der Nationalparkregion hat nicht nur Einfluss auf die Höhe der regionalwirtschaftlichen Effekte, sondern sie 'bestimmt vor allem nationalparkbezogene touristische Aktivitäten' im Umfeld. Die Abgrenzung der Nationalparkregion erfolgt im Fallbeispiel nach angrenzenden Gemeinden mit touristischem Anziehungspunkt. Andere Nationalparks zum Beispiel in Österreich beziehen nur Gemeinden ein, die direkt im Nationalpark liegen. Im Nationalpark Harz wird der gesamte niedersächsische Harz als Nationalparkregion angesehen. Im Untersuchungsgebiet grenzen zwei Kreise mit jeweils mehreren Gemeinden östlich an den Park, wobei wahrscheinlich nicht alle 70 Gemeinden zu der Nationalparkregion zu zählen sind. Kreis Dithmarschen: Im Kreis leben 137.434 Menschen auf einer Fläche von 142.812 Hektar, das entspricht einer Bevölkerungsdichte von 96 Einwohnern je Quadratkilometer. Er zählt damit zu den ländlichen Regionen Deutschlands. Bei einer landwirtschaftliche Nutzfläche von 77,5 Prozent der gesamten Fläche des Kreises macht die Landwirtschaft zusammen mit der Forstwirtschaft (Waldfläche 3,4 Prozent) jedoch etwa nur vier Prozent der Bruttowertschöpfung aus. Der Siedlungs- und Verkehrsflächen Anteil liegt bei 10,2 Prozent; die Erholungsfläche belaufen sich auf 0,4 Prozent. Der südliche Teil von Dithmarschen, der Wirtschaftsraum Brunsbüttel, ist der Metropolregion Hamburg zugehörig. Neben der traditionellen Landwirtschaft sind noch weitere Wirtschaftszweige stark vertreten, wie zum Beispiel die chemische Industrie und der Fremdenverkehr. Zusammen bilden sie 80 Prozent der Bruttowertschöpfung. Die Nutzung von Windenergie hat vor allem in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Weitere wichtige Arbeitgeber sind die Bundeswehr (Luftwaffengrundausbildung) mit dem Standort in Heide sowie die Shell-Erdölraffinerie in Hemmingstedt, die sich zwischen Heide und Meldorf befindet. Kreis Nordfriesland: Der 204.698 Hektar große Kreis Nordfriesland ist der nördlichste Landkreis Deutschlands und in seiner Fläche geringfügig größer als der Vergleichskreis Dithmarschen. Zum Kreisgebiet gehört auch das Wattenmeer mit den zehn Halligen, die Inseln Amrum, Föhr, Pellworm und Sylt. Mit 165.795 Bewohnern hat der Kreis eine Bevölkerungsdichte von 81 Einwohnern je Quadratkilometer (ländlicher Raum). Zu den wirtschaftlichen Leitbranchen zählt neben dem Tourismus (20 Prozent der Wertschöpfung) insbesondere auch die Gewinnung von Windenergie. Der Dienstleistungsbereich, zu dem auch der Tourismus zählt, ist mit 79,1 Prozent der Wertschöpfung der dominierende Sektor. Land-, Forstwirtschaft und Fischerei nehmen zwar große Flächen ein (77,6 Prozent Landwirtschaftliche Nutzfläche), machen aber nur 3,1 Prozent der Wertschöpfung aus. Auch das Produzierende Gewerbe erreicht mit 17,8 Prozent der Wertschöpfung noch eine relative große Bedeutung. Die weitere Aufteilung der Nutzflächen sind ähnlich wie im Kreis Dithmarschen. Die wirtschaftliche Stärke Nordfrieslands zeigt sich auch in seiner hohen Erwerbstätigenquote von über 70 Prozent und einer geringen Arbeitslosenquote von 8,9 Prozent. Damit hat der Kreis im Mittel etwas weniger Arbeitslose als der Kreis Dithmarschen mit 11 Prozent. Im Vergleich zu Dithmarschen nimmt auf der einen Seite der Fremdenverkehr in Nordfriesland eine deutlich größere Rolle ein: 12 Millionen Übernachtungen und 1,5 Millionen Gästeankünfte in Nordfriesland stehen etwa 2 Millionen Übernachtungen und 300.000 Gästeankünfte in Dithmarschen gegenüber. Auf der anderen Seite ist das produzierende Gewerbe stärker in Dithmarschen vertreten und bringt eine fast doppelt so hohe Wertschöpfung ein. Insgesamt zählen beide Kreise zu den einkommensstabilen Regionen Deutschlands (vgl. Regionalatlas der Statistischen Bundesämter 2009). Im Jahr 2006 lag das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner in Schleswig-Holstein bei 24.701 Euro; in Dithmarschen bei 21.995 Euro und Nordfriesland bei 23.657 Euro. Beide liegen damit unter den Durchschnitt des Landes; sowie unter bundesweitem Durchschnitt (28.194 Euro). Ländliche Räume befinden schon länger in einem Prozess der strukturellen Veränderung. Diese Räume sehen sich unter anderem mit dem Bedeutungsverlust der Landwirtschaft (auch traditionelles Gewerbe) und mit daraus resultierenden Arbeitsplatzverlusten. Deshalb haben die ländlichen Räume in Schleswig-Holstein Anspruch auf Fördermittel im Rahmen der europäischen Strukturpolitik. Besondere Bedeutung in der Nationalparkregion haben die Förderprogramme LEADER ('Entwicklung des Ländlichen Raumes'), ELER ('Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums') und Finanzierungsinstrumente wie LIFE+. Aktuell unterstützt das 'Zukunftsprogramm Ländlicher Raum 2007 bis 2013' (ZPLR), welches aus dem ELER Fond finanziert wird, die Region. Es zielt, nach Angabe der Landesregierung, auf eine Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft sowie der Umwelt, der Natur und der Lebensqualität im Ländlichen Raum und strebt eine Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft an. 5.1, Historisch- anthropogeographische Verhältnisse in der Untersuchungsregion: Das 'Land zwischen den Meeren' ist Flachland und die vorgelagerten Inseln und Halligen sind den Einwirkungen von Ebbe und Flut ausgesetzt. Nur mächtige Deichbauten und große Sielanlagen hindern das Nordseewasser daran ins niedrige Hinterland einzudringen. Seit dem 11. Jahrhundert haben Friesen und später Bauern große Eindeichungen errichtet und dadurch große Salzwiesenbestände auf dem Marschland zerstört. Das vermoorte Hinterland konnte dadurch entwässert und kultiviert werden. Große Sturmfluten (1362, 1634), die so genannten Manndränken, zerstörten allerdings große Bereiche dieser zum Teil besiedelten Flächen. Spuren dieser Siedlungen tauchen immer wieder aus dem Watt auf. Das flache Küstenmeer ist ideal für Fischerei und wurde intensiv von Krabbenfischern und Miesmuschelfischern genutzt. Traditionell wurden vor allem Garnelen, einige Fischarten und die Europäische Austern als Nahrungsmittel genutzt. Jahrzehntelange Überfischung hat jedoch zu einem massiven Rückgang einiger Arten, wie der Europäischen Auster, Nagelrochen und des Störs geführt. Auch Viehzucht und Milchwirtschaft waren eine traditionelle Wirtschaftsweise bis der Fremdenverkehr zum wichtigsten Erwerbszweig mit heute jährlich 15 Millionen Touristen wurde (Vgl. Nordsee Tourismus Service GmbH 2009). Die Fischereiwirtschaft bringt heutzutage zwar nur eine geringe Wertschöpfung ein, aber im regionalen Bild haben die Krabbenkutter in den kleinen Küstenhäfen einen großen Anreiz für Touristen. 5.2, Erste Bilanz aus über 20 Jahren Nationalparkarbeit: Die Nordsee wurde über Jahrzehnte hinweg als 'Abwasserbecken' missbraucht. 'Von allen Seiten gelangen große Mengen von Schad- und Nährstoffen in das offene Ökosystem des Wattenmeeres – Quecksilber, Blei, Cadmium, Chlorkohlenwasserstoff sowie gewaltige Mengen an Stickstoff und Phosphor'. Bereits in den 1970er Jahren wiesen Umweltschutzorganisationen in massiven Protesten öffentlich auf dieses Problem hin und bewirkten ein Umdenken. Seit der Gründung des Nationalparks stoßen jedoch viele Interessengegensätze (Ökosystemforschung, Küstenschutz, Umweltbeobachtung, Salzwiesenschutz, Fischerei, Tourismus, Schifffahrt, Verschmutzung, Erdölförderung, Jagd, Militär, Flugverkehr, Windräder, Kies- und Sandentnahme) aufeinander. Zur dessen Koordination ist seit 1985 das Landesamt für Nationalpark (das Nationalparkamt) beauftragt.
This study focuses on the relationship between nobility and freemasonry from 1750 to 1850. It examines the specific role of an esoteric discourse surrounding the roots of the human race, centring on legendary constructions of noble genealogies in eighteenth century Europe. The aristocratic idea of blood as a type of »liquid memory of virtue« was also found in the freemason lodges frequented by the European nobility of the eighteenth century. Both groups therefore believed in educational systems that used rites, pictures and symbols to imprint the virtues in ones blood and heart respectively. The foundation of this belief – strongly combined with an interest in occult sciences and the existence of an afterlife – can be seen in the antique »art of memory«. The example of an aristocratic lodge in Düsseldorf shows how these ›research interests‹ overlapped within masonic and non-masonic networks of European noblemen and citizens. In the perspective of Rhenish noblemen in the mid of the eighteenth century freemasonry took the role of an educational system that improved the qualities of the noble blood to secure the leading position of nobility in the God-given »Ständegesellschaft«. The aristocratic lodge La Parfaite Amitié therefore was not only dominated by Rhenish noblemen but also by cousinship. As a consequence, it struggled to become a »provincial lodge«, which had a stronger jurisdictional position in comparison with the civil-lodge of Düsseldorf. The second example is the masonic network of Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773– 1861), from the Napoleonic period. Born in the Ancient Regime to an aristocratic familiy of the lower Rhineland, Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck faced the extensive changes for the nobility of the Rhineland, caused by the French Revolution and the French occupation of the area. Together with his second wife, the Parisian Salonier Constance de Salm, he became a prominent person in the Napoleonic era. He not only acted as an influential scientist of systematic botany, as a politician and states-man but also as a high-ranking freemason in several rites, especially in the Rit écossais philosophique. This masonic system can be seen as a ›scientific‹ one built upon the traditions of alchemistical and hermetical circles of the Ancient Regime. The Napoleonic period saw the occult sciences increasingly outdated and replaced by modern natural sciences. The methods considered as »exact« in the nineteenth century subsequently formed the perspective of civil dominated societies and its lodges on masonic rites and grades. In the masonic network of Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck, the Rit écossais philosophique was crossed with his network as a natural scientist, resulting in masonry being seen not only as an educational system but also as an exact way to uncover the »hidden roots« of the human soul and to assess the respective qualities of it. These tendencies were strongly influenced by the natural sciences outside the masonic sphere, which in parallel tried to uncover the »hidden roots« of the nations with the pseudo-scientific concepts of »race«. The civil lodges of the Napoleonic era and afterwards, with their strong emphasis on the nation, could no longer be seen as a retreat for noble man and their exclusive ideology of noble blood. The majority of the Rhenish nobility therefore turned away from the lodges in order to maintain a conservative view of itself in exclusively noble circles which still believed in the quality of the noble blood and its inherited race. - Welche Rolle spielte das »Esoterische« für die Selbstsicht der adlig-bürgerlichen Eliten beim Übergang zur Moderne? Dieser Frage geht die Studie Martin Otto Brauns mit dem Titel »An den Wurzeln der Tugend. Rheinischer Adel und Freimaurerei 1765–1815« nach. Auf der Grundlage der mythischen Geschichtskonstruktionen von Genealogien des rheinischen Adels sowie des Geheimbunds der Freimaurerei zeichnet der Autor die parallel zu den Entwicklungen der Naturwissenschaften verlaufende Transformation der Vorstellung vom tugendhaften »Adel des Blutes« hin zum bürgerlichen »Adel des Intellekts« nach. Die Studie kann dabei zeigen, wie der esoterische Gehalt des frühneuzeitlichen Bildes von Wachstum und Fortschritt des Familienstammbaums sich um 1800 mehr und mehr auf die Konzepte »Nation« und »Volk« im Gesamten ausweitete. Das esoterische Denken hielt sich auf dieser Grundlage bis in die Moderne und sollte vorhandene rassische Vorstellungen adlig-bürgerlicher Eliten der »Sattelzeit« nachhaltig prägen. Martin Otto Braun promovierte im Fach Neuere und Mittelalterliche Geschichte an der Universität zu Köln und war Doktorand in der Forschergruppe »Aufbruch in die Moderne. Der Rheinische Adel in westeuropäischer Perspektive 1750–1850« des Deutschen Historischen Instituts Paris unter Leitung von Prof. Dr. Gudrun Gersmann. Er ist Autor und Mitherausgeber der durch die Fritz Thyssen Stiftung geförderten »Netzbiografie: Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck (1773–1861)«. Er veröffentlicht Beiträge zu seiner Forschung in den Blogs »EsoHist. A blogged history of esotericism and secret societies« (Facebook: EsoHist), »Rheinischer Adel« und »Napoleon auf der Spur«. Webseite: http://uni-koeln.academia.edu/MBraun
Der hohe Krankheitsdruck im Schweizer Rebbau durch den Echten und den Falschen Mehltau führt im Vergleich zum kleinen Anteil an der Landwirtschaftsfläche zu sehr hohen Pflanzen-schutzmittel-Einsätzen. Aktuelle Entwicklungen in Gesellschaft und Politik zeigen, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer kritischer beurteilt wird. Pilzwiderstandsfähige Rebsorten bieten sich dabei als die optimale Lösung an. Diese Sorten entstehen durch Kreuzungszüchtung und vereinen die Weinqualität der Europäersorten mit den Resistenzen von amerikanischen oder asiatischen Reben. Neben den ökologischen haben diese Sorten auch ökonomische Vorteile aufgrund der viel geringeren Ausgaben für Pflanzenschutzmittel und der Einsparung von Arbeits- und Maschinen-Ressourcen. Trotz diesen Vorteilen werden bloss auf 1.92% der gesamten Rebfläche in der Schweiz Piwis angebaut. Die Gründe liegen weniger bei den Konsumenten, als bei der geringen Akzeptanz dieser neuen Sorten in der Branche. In dieser Arbeit werden Massnahmen zur Förderung der Akzeptanz von Piwis in der Weinbranche vorgeschlagen. In einem ersten Teil werden die Gründe für den geringen Piwi-Anbau aufgrund der Literatur erforscht und darauf basierend Fördermassnahmen ausformuliert. Diese werden einerseits quantitativ mittels einer Live-Befragung von über 150 Fachleuten an den Wädenswiler Weintagen auf deren Nutzen beurteilt. Andererseits erfolgt eine qualitative Beurteilung durch Experten-Interviews mit 11 Wein-Fachleuten aus den Bereichen Produktion, Handel und Bildung. Die grösste Herausforderung wird aufgrund der fehlenden Erfahrung mit der andersartigen Weinstilistik in der Vinifikation gesehen. Gefolgt von der Vermarktung von neuen, unbekannten Sorten und der Unsicherheit bei der Sortenwahl. Als nützlichste Förder-massnahme wird der Praxisaustausch mit Fachdegustationen eingeschätzt. Das Zurverfügungstellen von Infomaterial und die Thematisierung in der Bildung werden als weitere wichtige Massnahmen bewertet. Für die Vermarktung wird mit grosser Übereinstimmung die Bezeichnung «Neue Sorten» anstelle von «Piwi» oder anderen Bezeichnungen vorgezogen. Qualitativ sehr guter Wein wird als wichtigstes Verkaufsargument genannt und weiterführende Informationen zur besseren Nachhaltigkeit von Piwis werden als positive Ergänzung gesehen. Die Resultate der Studie legen ein schrittweises Vorgehen nahe: Als erstes müssen die Akteure der Weinbranche von der Piwi-Qualität überzeugt bzw. begeistert werden. Erst dann können die Weine erfolgreich im Markt eingeführt werden. Die Bildung von Wertschöpfungs-Netzwerken für den interaktiven Austausch zwischen Forschung und Praxis ermöglichen hierbei die Entwicklung von Best Practices Beispielen, die in der Branche sichtbar gemacht werden können und die Akzeptanz fördern. Alle sind sich einig, dass nur qualitativ gute Weine verkauft werden können. Die Weinbranche hat es also selbst in der Hand, ob diese künftig vermehrt aus neuen Sorten gekeltert werden und damit proaktiv und verantwortungsvoll ein grosser Beitrag zur nachhaltigen und innovativen Landwirtschaft geleistet wird. ; Abstract: The high disease pressure in Swiss viticulture from powdery mildew and downy mildew leads to very high pesticide use compared to the small proportion of agricultural land. Current developments in society and politics show that the use of pesticides is being assessed more and more critically. Fungus-resistant grape varieties are the optimal solution. These varieties are created by cross-breeding and combine the wine quality of European varieties with the resistance of American or Asian vines. In addition to the ecological advantages, these varieties also have economic advantages due to the much lower expenditure on pesticides and the saving of labour and machine resources. Despite these advantages, only 1.92% of the total vineyard area in Switzerland is planted with piwis. The reasons lie less with the consumers than with the low acceptance of these new varieties in the industry. This paper proposes measures to promote the acceptance of piwis in the wine industry. In a first part, the reasons for the low piwi cultivation are researched on the basis of the literature and based on this, promotional measures are formulated. On the one hand, these will be quantitatively assessed by means of a live survey of over 150 experts at the Wädenswil Wine Days. On the other hand, a qualitative assessment is carried out through expert interviews with 11 wine experts from the areas of production, trade and education. The greatest challenge is seen in vinification due to the lack of experience with different wine styles. Followed by the marketing of new, unknown varieties and uncertainty in the choice of varieties. The most useful support measure is considered to be the practical exchange with expert tastings. The provision of information material and the thematisation in education are seen as further important measures. For marketing purposes, the term "new varieties" is preferred to "piwi" or other designations. Wine of very high quality is cited as the most important sales argument and further information on the improved sustainability of piwis is seen as a positive supplement. The results of the study suggest a step-by-step approach: the first step is to convince or inspire the players in the wine industry of piwi quality. Only then can the wines be successfully launched on the market. The creation of value creation networks for the interactive exchange between research and practice enables the development of best practices examples that can be made visible in the industry and pro-mote acceptance. Everyone agrees that only high-quality wines can be sold. It is therefore up to the wine industry itself to decide whether these wines will increasingly be made from new varieties in the future, thus making a proactive and responsible contribution to sustainable and innovative agriculture.
Als ein Archipel-Land beherbergt Indonesien ein großes Gebiet von Küstenfeuchtgebieten wie Mangroven und Torfmoore, die etwa 50 Gt Kohlenstoff (C) speichern. Indonesische Küstenfeuchtgebiete sind auch reich an biologischer Vielfalt und bieten Lebensraum für mehr als 2000 Arten von Flora und Fauna. Die Küstenfeuchtgebiete in Indonesien könnten jedoch aufgrund des bevorstehenden schnellen Anstiegs des Meeresspiegels zusätzlich zu Landnutzungsänderungen und -umstellungen infolge des rapiden Bevölkerungswachstums in den Küstengebieten erhebliche Verluste aufgrund von Überschwemmungen erleiden. Um die Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs zu verringern und die Nachhaltigkeit dieser Ökosysteme und ihrer wichtigen Funktionen zu gewährleisten, müssen die indonesischen Küstenfeuchtgebiete geschützt, bewirtschaftet und wiederhergestellt werden. Da Konservierung, Management und Wiederherstellung kostspielig sein können, während nicht immer genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, sind wirksame und effiziente Strategien erforderlich. Dafür ist ein gründliches ökologisches Verständnis von entscheidender Bedeutung. Das derzeitige Wissen über Küstenfeuchtgebiete in Indonesien bleibt jedoch eine große Lücke. Darüber hinaus ist ein gründliches ökologisches Verständnis oft schwierig zu erfassen, da einige Ökosystemprozesse und ihre Reaktionen auf Umweltveränderungen oft nach langer Zeit auftreten. Daher sind langfristige ökologische Studien, wie Paläoökologie, erforderlich. Daraufhin wurde diese paläoökologische Multi-Proxy-Forschung an zwei indonesischen Küstenfeuchtgebieten, dem Sungai Buluh-Moor in Zentral-Sumatra und der Lagune Segara Anakan in Zentral-Java durchgeführt, um (1) die Erkenntnisse über den Umweltprozess und die Umweltdynamik zu verbessern Küstenfeuchtgebiete in Indonesien sowie die Mechanismen und Dynamiken ihrer Fähigkeit, C zu lagern; (2) unterstreichen ihr Potenzial zur Eindämmung des Klimawandels; und (3) Überlegungen zur Verbesserung der Erhaltung, Bewirtschaftung und Wiederherstellung von Küstenfeuchtgebieten in Indonesien anzustellen. Diese Untersuchung legt nahe, dass indonesische Küstenfeuchtgebiete und ihre Fähigkeit, C zu sequestrieren, sehr dynamisch sind und hauptsächlich von Veränderungen des Meeresspiegels, klimatischen Schwankungen und menschlichen Aktivitäten beeinflusst werden. Diese Faktoren verändern hauptsächlich die hydrologischen Bedingungen und die Zusammensetzung der Vegetation der Küstenfeuchtgebiete, obwohl die Auswirkungen ortsspezifisch sein können. Küstenfeuchtgebiete in Indonesien haben auch ein hohes Potenzial für eine globale Minderung des Klimawandels, da sie über beträchtliche Kapazitäten zur Akkumulation von C im Vergleich zu ähnlichen Ökosystemen weltweit verfügen. Darüber hinaus haben die indonesischen Küstenfeuchtgebiete Widerstandsfähigkeit gegenüber natürlichen und anthropogenen Störungen gezeigt. Auf der Grundlage der Ergebnisse werden einige Überlegungen zur Verbesserung der Erhaltung, Bewirtschaftung und Wiederherstellung von Küstenfeuchtgebieten vorgelegt. Dazu gehören (1) die Festlegung von Prioritäten oder die Klassifizierung der Bedeutung von Arten, Ökosystemen, Gebieten oder Maßnahmen, um zur Lösung der kritischsten Probleme beizutragen, die Bemühungen zu optimieren und die Ressourcen zuzuweisen; (2) Einbeziehung sozioökonomischer Bedürfnisse in die Erhaltung und nachhaltige Nutzung; (3) Auswahl eines effektiven und effizienten Wiederherstellungskonzepts; und (4) Bewertung des Politikentwurfs und der Umsetzung. ; As an archipelago country, Indonesia harbors vast area of coastal wetlands such as mangrove and peatland that stores around 50 Gt carbon (C). Indonesian coastal wetlands are also rich in biodiversity, providing habitats for over 2000 species of flora and fauna. However, coastal wetlands in Indonesia potentially sustain significant loss due to inundation following the upcoming rapid sea level rise in addition to landuse change and conversion following rapid population growth in the coastal areas. To reduce the impact of sea level rise and to ensure the sustainability of these ecosystems and their important functions, conservation, management and restoration of Indonesian coastal wetlands are necessary to be conducted. As conservation, management and restoration can be costly while sufficient resources are not always available, effective and efficient strategies are required. For this, a thorough ecological understanding is critical. However, current knowledge relating to coastal wetlands in Indonesia remains a large gap. Moreover, thorough ecological understanding is often difficult to gather as some ecosystem processes and their responses to environmental changes often occur after a long period of time. Therefore, long term ecological studies, such as palaeoecology, are required to conduct. Thereupon, this multi-proxy palaeoecological research that includes was carried out on two Indonesian coastal wetlands, Sungai Buluh peatland in Central Sumatra and Segara Anakan lagoon in Central Java, in order to: (1) improve the insights on the environmental process and dynamics of coastal wetlands in Indonesia as well as the mechanisms and dynamics of their capacity to store C; (2) underline their potential for climate change mitigation; and (3) provide consideration to improve conservation, management and restoration of coastal wetlands in Indonesia. This research suggests that Indonesian coastal wetlands and their capacities to sequester C are very dynamic and mainly influenced by sea level changes, climatic variabilities and human activities. These factors mainly alter the hydrological conditions and vegetation composition of the coastal wetlands, although the impacts can be site-specific. Coastal wetlands in Indonesia also have high potential for global climate change mitigation for they have considerable capacities to accumulate C compared to similar ecosystems globally. Additionally, Indonesian coastal wetlands have shown resilience to past disturbances, both natural and anthropogenic. Based on the outcomes, some considerations to improve coastal wetlands conservation, management and restoration are provided. This includes (1) setting up priorities or classifying the importance of species, ecosystems, areas, or actions, in order to help solving the most critical problems, optimizing the efforts and allocating the resource; (2) incorporating socioeconomic needs in conservation and sustainable use; (3) selecting effective and efficient restoration approach; and (4) evaluating policy design and implementation.
Gegenstand der Studie: " Die Entwicklung der Säuglingssterblichkeit in Deutschland ist bisher für das 19. Jahrhundert insgesamt nur mangelhaft und für den Zeitraum vor 1871 lediglich kleinräumig dokumentiert. Mit der Aufbereitung der von den Behörden der damaligen deutschen Staaten zusammengestellten Zahlen wird hier zunächst eine neue statistische Grundlage geschaffen. Die rekonstruierte nationale Zahlenreihe (ab 1826) belegt eine vergleichsweise hohe Säuglingssterblichkeit mit geringen Fortschritten bis zur Wende des 20. Jahrhunderts. Der Einfluss der Faktoren Urbanisierung und Industrialisierung wird nicht bestritten, die Auswertung der unterschiedlichen regionalen Muster und Entwicklungstrends führt aber zu einer neuen Gewichtung. Demnach waren die Lebens- und Arbeitsverhältnisse auf dem Lande von erheblicher Bedeutung. Die Logik des Zusammenhangs von Fertilität und Säuglingssterblichkeit wird für die Epoche des nachhaltigen Fertilitätsrückgangs anders eingeschätzt als für die vorausgehende. Insgesamt werden die vorherrschenden Gewohnheiten und Einstellungen als ausschlaggebend für die Überlebenschancen von Kleinkindern angesehen. Deshalb wird der Blick auf die aufgeklärte Öffentlichkeit und auf die Behörden gelenkt. Bemühungen dieser Kreise um einen Wandel waren insbesondere im Südwesten zu verzeichnen, wo angesichts der teilweise dramatischen Verhältnisse relativ früh ein Problembewusstsein entstand. Zu einer abschließenden Bewertung dieser Vorgänge bedarf es weiterer historischer Forschungen auf regionaler Ebene." (Gehrmann 2011, S. 807)
Daten und Datenaufbereitung, Quellenproblematik: "Die föderale Struktur des Kaiserreichs hatte (…) zur Folge, dass die gedruckte Statistik zur Säuglingssterblichkeit vor 1901 lückenhaft blieb. Mehr noch: es wurden offensichtlich in einigen Staaten diesbezügliche Angaben gar nicht oder zumindest nicht von Anfang an bei den Standesämtern abgefragt. Als das Kaiserliche Statistische Amt in den 1880er Jahren die erste Sterbetafel für das Deutsche Reich erstellen wollte, musste es deshalb konstatieren, dass in den Einzelstaaten "fast alle in der Statistik überhaupt üblichen Arten und Grade der Spezialisierung vertreten" (Kaiserliches Statistisches Amt 1887: 21) waren, aus manchen aber trotzdem keine geeigneten Unterlagen beschafft werden konnten. Immerhin repräsentierte die Sterbetafel am Ende doch 96,8% der Reichsbevölkerung im Jahre 1885 und 97,3% der Lebendgeborenen 1872 bis 1880. Damit ist auch die jährliche Säuglingssterblichkeitsrate ab 1872 bekannt. (…) Mit Hilfe des Sterbetafel-Materials kann die statistische Reihe aus "Bevölkerung und Wirtschaft" also um fast 30 Jahre nach hinten verlängert werden. (…) Komplizierter stellt sich die Sachlage für weiter zurückliegende Zeitabschnitte dar. " (S. 812-813) Obwohl in fast allen deutschen Staaten statistische Erhebungen über die Bevölkerungsbewegung vorliegen, unterscheiden sich die Statistiken in ihrer Qualität erheblich. Während z.B. in Preußen schon in den frühen Statistiken Angaben zur Säuglingssterblichkeit zu finden sind, weisen andere deutsche Staaten (Sachsen-Coburg-Gotha, Mecklenburg-Strelitz, Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe) nur rudimentäre Statistiken auf. "Das Bezugsgebiet der Untersuchung ist das Deutsche Reich in den Grenzen von 1914 ohne Elsass-Lothringen. Statistisch sind das 32 Gebietseinheiten, da Hannover, das Kurfürstentum Hessen, Frankfurt, Homburg, Nassau und Schleswig-Holstein-Lauenburg historisch von Preußen zu trennen sind. Weiterhin haben die Landesteile Coburg und Gotha, die zum Land Sachsen-Coburg-Gotha gehören, unterschiedliche statistische Systeme. Für diese 32 Gebietseinheiten ermittelt der Autor die Säuglingssterblichkeit, die im internationalen Vergleich als die deutsche Säuglingssterblichkeit einbezogen werden kann, also eine repräsentative Größe darstellt." (S. 813) Eine einfache Hochrechnung möchte der Autor zunächst aufgrund der qualitativen Differenzen der frühen Statistiken nicht durchführen. Insbesondere würden bei diesem Vorgehen die Werte der nicht dokumentierten Gebiete den Werten der anderen Gebiete gleichgesetzt. Da Preußen die Hälfte des Untersuchungsgebietes repräsentiert und schon sein 1816 über eine sehr gute Statistik verfügt, werden somit ca. 50% des Reichsgebietes statistisch nachgewiesen. Nach dem Deutschen Krieg (oder Preußisch-Deutscher Krieg) von 1866 vergrößerte Preußen sein Gebiet, so daß seine statistischen Werte nahe den Werten des Reichs liegen. (S. 814). Der Autor hat geprüft, ob auch die Preußischen Werte zu Geburten und zur Säuglingssterblichkeit auch vor 1866 nahe den Werten des Deutschen Reichs liegen. Dabei weist er noch einmal darauf hin, dass "Schon allein wegen der großen regionalen Unterschiede (…) die preußischen Werte bzw. ein davon dominierter Datensatz nicht einfach hochgerechnet werden (sollte)." Sein Vorgehen ist daher wie folgt: "Vielmehr empfiehlt es sich, zunächst in kleinen Schritten für die einzelnen Territorien fehlende Werte durch wahrscheinliche zu ersetzen. Diese ergeben sich in erster Linie aus dem Vergleich der Säuglingssterblichkeitswerte benachbarter Gebiete zu anderen Zeitpunkten. So können für Württemberg die vor 1859 zu längeren Zeiträumen zusammengefassten Informationen auf Einzeljahre herunter gerechnet werden, indem die Verteilung über die Jahre wie in Bayern angenommen wird. … Alle ermittelten Werte beziehen sich auf Lebendgeborene." Hierbei stellt sich bei den Quellen eine begriffliche Abgrenzungsproblematik. Die Geburten wurden in den frühen Statistiken hauptsächlich in Kirchenbüchern festgehalten. Bei der Erhebung der Anzahl der Geborenen, Gestorbenen und Totgeburten kommt es insbesondere in katholischen Gebieten zu begrifflichen Abweichungen. Totgeburten wurden getrennt ausgewiesen, aber nicht immer korrekt registriert. Häufig wurden Totgeborene nicht – wie es richtig gewesen wäre – auch als Totgeburt registriert, sondern stattdessen als Lebendgeborene, die am Tag der Geburt verstorben sind. Die scheinbare Totgeburtenrate ist also in diesen Gebieten zu niedrig und die scheinbare Säuglingssterblichkeit ist etwas zu hoch. (S. 814) "In historischen Untersuchungen …, denen das Originalmaterial aus den Kirchenbüchern zugrunde liegt, wird wegen der konfessionell unterschiedlich gehandhabten Unterscheidung zwischen Totgeburten einerseits und am Tage der Geburt gestorbenen Lebendgeborenen andererseits auch mit einem Trennfaktor gearbeitet, der auf der Annahme beruht, dass seinerzeit überall ein ähnlicher Anteil (ungefähr ¼ ) der insgesamt am Tage der Geburt als verstorben registrierten Kinder Totgeburten waren." Analog zu der von Imhof angewendeten Vorgehensweise versucht auch der Autor, die tatsächlichen Totgeburten für die statistisch ungenauer dokumentierten Gebiete zu schätzen. (S. 815)
Ergebnis der Schätzung: "Die komplexe Prozedur der Ergänzung fehlender Daten führt für den Zeitraum 1828-1871 nicht zu wesentlich anderen Ergebnissen als die einfache Addition der Zahlen aus den Quellen. Pro Jahr beträgt die Differenz zwischen beiden Reihen nicht mehr als 0,9 Prozentpunkte, was im Verhältnis zur damaligen Höhe der Säuglingssterblichkeit als eine nur geringfügige Abweichung bezeichnet werden kann. Die nicht ermittelbaren hundertprozentig vollständigen Werte können keine signifikant anderen sein, denn selbst unerwartete, extreme und punktuelle Ausschläge in einzelnen Staaten mit fehlenden Daten können realistischerweise nicht als so groß angenommen werden, dass si einen hinreichenden Einfluss auf die Gesamtwerte ausüben könnten. (…) Damit existiert eine tragfähige Grundlage für die Einschätzung der Gesamtentwicklung." (S. 817)
Diskussion: Die Analyse der Geburtenreihen weist darauf hin, dass klimatische Bedingungen weniger ausschlaggeben für die Sterblichkeitsraten im Säuglingsalter sind. Von größerer Bedeutung sind soziale Faktoren, wie z.B. die Arbeitsbelastung der Frauen, wobei der Autor darauf hinweist, dass vieles an Konkretisierungsarbeit zu leisten wäre. "Es muß besonders untersucht werden, wie die Aufteilung der Aufgaben auf dem Lande vorgenommen wurde. Zudem sollte den eingangs erwähnten Hinweisen Wiegelmanns nachgegangen werden, der eine in dieser Hinsicht günstigere Stellung des Ostseeraums seit dem Mittelalter erwähnt. "
Datentabellen in HISTAT (Thema: Bevölkerung):
A. Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich: Vervollständigung durch Berechnung und Repräsentativität der Daten
A.01 Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reich zwischen 1818 bis 1871 – Repräsentativität der Zahlen A.02 Säuglingssterblichkeit in Deutschland - Rohdaten, Sterbetafeln und ergänzte Daten, 1826 bis 1866
B. Lebendgeborene und Säuglingssterbefälle in den Staaten und Hansestädten des Deutschen Reichs
B.01 Lebendgeborene in den größeren Staaten und Hansestädten, 1819-1900 B.02 Säuglingssterbefälle in den größeren Staaten und Hansestädten, 1819-1900