Search results

"Der nationalsozialistische Völkermord an den "Zigeuner", dem etwa eine halbe Million deutscher und europäischer Sinti und Roma zum Opfer fielen, blieb 34 Jahre lang in der deutschen Öffentlichkeit tabusiert. Erst nach den gemeinsamen Anstrengungen der neuentstandenen Sinti- und Roma-Bürgerrechtsbewegung und deutscher Menschenrechtler seit 1979 wird dieser Teil der Vergangenheit des Dritten Reiches von den Massenmedien der Bundesrepublik ausführlicher behandelt und diskutiert. Bereits in den ersten Jahren des Dritten Reiches tauchten Sinti und Roma in den Publikationen nationalsozialistischer Rasseforscher als minderwertige "Rasse" auf, der allerdings im Unterschied zu den Juden noch keine besondere "Gefährlichkeit" beigemessen wurde. Erst die Einrichtung der "Rassenhygienischen und Bevölkerungsbiologischen Forschungsstelle" unter dem Mediziner Ritter 1936/37 in Berlin bereitete die totale Erfassung aller "Zigeuner" des "Großdeutschen Reiches" und ihre "rassendiagnostische Begutachtung" im Sinne der nationalsozialistischen Rassenideologie vor. Ritter erklärte die überwältigende Mehrheit der deutschen Sinti und Roma zur minderwertigen Mischrasse, deren "Fortpflanzung durch Sterilisation begegnet werden müßte". Ritter und seine Mitarbeiter empfahlen die Konzentrierung der "nicht rassereinen" Mehrheit der deutschen "Zigeuner" in Arbeitslagern. Die nationalsozialistische Politik verfolgte entgegen den Ritterschen Empfehlungen, mit denen zunächst auch Himmler sympathisierte, auch die "rassereinen" Sinti und Roma. In den Konzentrations- und Arbeitslagern des Deutschen Reiches wurde zumindest die Hälfte der reichsdeutschen und österreichischen Sinti und Roma vernichtet. Mehrere Zehntausend westeuropäische Sinti und Roma haben die Verschleppungen in die Konzentrationslager des Dritten Reiches nicht überlebt. Auch in Ost- und Südosteuropa fielen mehrere Hunderttausend Roma den Deportationen und Einsatzgruppen zum Opfer. Die nationalsozialistische Rassenideologie formte die "Zigeunerkunde" der Bundesrepublik noch bis in die siebziger Jahre hinein und trug so zur fortgesetzten Diskriminierung der Sinti und Roma bei." (Autorenreferat)

Die Hauptthese dieses Beitrags liegt in dem Argument, daß der spezifische österreichische Typus der Kooperation zwischen den dominanten sozialen Klassen, die sogenannte Sozialpartnerschaft, nicht eine zentrale Übereinkunft über ökonomische Problemlösungen ist, wie oft argumentiert wird, sondern eine gemischte gütliche Übereinkunft, basierend auf zentralen und weniger zentralen Elementen. Einige Aspekte dieser These werden historisch und institutionell am Beispiel der Österreichischen Fortswirtschaft illustriert, wobei diese - mehr als jeder andere ökonomische Bereich - ein Bündel individueller Charakteristika aufweist. Es kann gezeigt werden, daß die Krise der Akzeptanz und Wirksamkeit der kooperativen Strategie innerhalb der Forstwirtschaft, welche schließlich in den ersten Jahren nach 1945 gelöst worden war, in den 80er Jahren, resultierend aus den heutigen ökonomischen und technischen Entwicklungen, wieder aufleben kann. (PFÜbers)