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Der Verfasser setzt sich vor dem Hintergrund eines Forschungsprojekts in Papua-Neuguinea zunächst mit der Frage auseinander, welche kulturhistorischen und wissenschaftsgeschichtlichen Betrachtungsweisen von fremden Kulturen zu jeweils spezifischen Formen der Erfassung von "fremden Wirklichkeiten" geführt haben. Er macht deutlich, welche Bedeutung der Begriff der Funktion und das Paradigma der Feldforschung für die Entzauberung "fremder Wirklichkeiten" gehabt haben. Anknüpfend an die Problematik von Akkulturationsprozessen und das Fortbestehen magischer Bezugssysteme plädiert der Verfasser für methodische Behutsamkeit in der Annäherung der Soziologie an komplexe Vernetzungen von westlichen Einflüssen und traditionellen Werten im außereuropäischen Forschungsfeld im Sinne einer Synthese zwischen ethnographischer Deskription und soziologischer Analyse. (ICE2)

Vorgelegt werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung, in deren Verlauf 198 Australien-Auswanderer aus der Bundesrepublik nach den Gründen für ihre Auswanderungsentscheidung gefragt wurden. Hier treten vier Motivebenen zutage: konkrete Motive (Arbeitsplatz u. ä.), kognitions-psychologische Ebene (Rationalisierung des Auswanderungswunsches), sozialpsychologische Ebene (sozial akzeptable Auswanderungsbegründung), psychodynamische Ebene (Identität, Individuation, persönlichkeitsbezogene Faktoren). In der starken Betonung "öffentlicher" Motive werden "Entscheidungs-Absicherungs-Taktiken" sichtbar, die private Hintergründe überspielen sollen. Die Verfasser schlagen ein "additives Modell der Wanderungsentscheidung" vor, das ausgehend von einer eine Auswanderungsentscheidung begünstigenden Persönlichkeitsstruktur das Vorhandensein sozial akzeptierter Auswanderungsmotive, die praktische Realisierbarkeit des Auswanderungswunsches und konkrete Ereignisse in Wirtschaft oder Politik als zentrale Determinanten einer Auswanderungsentscheidung umfaßt. (WZ)

Aus neuseeländischer Sicht + Offizieller Standpunkt von Staaten/Staatengruppen

Auf dem Hintergrund der wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der Republik Kiribati, die 1979 von Großbritannien unabhängig wurde, skizziert der Verfasser des Handbuchartikels die Entwicklung der Gewerkschaften des Landes. Im weiteren werden Größe und Struktur der Gewerkschaftsbewegung beschrieben; abgeschlossen wird der Beitrag durch die Erläuterung des Verhältnisses der Gewerkschaften zur Regierung sowie deren Arbeitsschwerpunkte. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)

Der Verfasser des Handbuchartikels schildert zunächst die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der von den USA abhängigen Insel Guam. Im weiteren werden Gewerkschaftsentwicklung, -struktur und -mitgliedschaft dargestellt. Abschließend wird die Programmatik und die Tätigkeit der Gewerkschaften erläutert; einen Schwerpunkt bildet dabei der Kampf gegen die oft antigewerkschaftliche Gesetzgebung des Parlaments von Guam. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)

In den 90er Jahren ist eine deutliche außenpolitische und außenwirtschaftliche Hinwendung der lateinamerikanischen Staaten in Richtung asiatisch-pazifischer Region zu konstatieren. Der Autor analysiert die Ursachen für diese Entwicklung und geht im folgenden näher vor allem auf die Politik Japans und Chinas gegenüber Lateinamerika ein. Einen weiteren Darstellungsschwerpunkt bilden die Beziehungen Kubas zu den Staaten der asiatisch-pazifischen Region. (BIOst-Mrk)

Die Autoren diskutieren einleitend die Frage, ob die Schrumpfung eine Herausforderung oder Chance für die Stadtentwicklung darstellt. Sie geben anschließend einen Überblick über den demographischen Wandel in Australien und die Muster der Schrumpfung in ländlichen Zentren und in Industrieregionen, um dann am Fallbeispiel der Stadt Mount Isa die Innovationsmaßnahmen in schrumpfenden Industriestädten genauer zu untersuchen. Sie zeigen, dass die Schrumpfung zum einen das Ergebnis der Abkopplung wissensintensiver Unternehmenstätigkeiten ist, die von den Firmen an den Industriestandorten aktiv betrieben wird. Während die Unternehmen wachsen, indem sie die globalen Wissensnetzwerke nutzen, schrumpfen gleichzeitig die Städte, weil sie vom globalen Wissen und von der Wirkung dieses Wissens in anderen Unternehmen und Organisationen abgeschnitten sind. Schrumpfende Industriestädte bilden zum anderen den Spezialfall einer Konzernstadt mit einem abgekoppelten regionalen Innovationssystem aufgrund der großen Bevölkerungsfluktuation und der Mobilität des Kapitals und der Arbeitsplätze. Die Autoren zeigen darüber hinaus, dass die Untersuchung schrumpfender Städte sowie der Innovationsstrategien und alternativen Ansätze zum gegenwärtigen Planungsparadigma des Wachstums unter der Perspektive möglicher "Best Practices" nur schwer zu verallgemeinern ist, denn Lösungsansätze sind immer mit der jeweiligen Geschichte und dem landesspezifischen Wirtschaftskontext eines Ortes verknüpft. (ICI2)